2007 (Heft 14) kippte der Land Rover Defender beim Elchtest von
auto motor und sport um.
Den Test hatte auto motor und sport bereits 1998 zusammen mit
dem VDA entwickelt - er reduzierte die Freiheitsgrade des Fahrers,
weil die Gassenbreite geringer war.
Wie man hier sieht, hing die Gassenbreite fortan von der
Fahrzeugbreite ab.
Die Tester beschrieben den "Umfall" des Defender damals so: "Im
Elchtest fällt der Defender um. Bei der Uralt-Konstruktion treffen
lange Federwege, hoher Schwerpunkt und eine sehr gefühllose Lenkung
aufeinander. Offenbar eine gefährliche Mischung, weil sich der
Offroader bei schnellen Ausweichmanövern nicht zielgenau und damit
sicher bewegen lässt".
Schon damals war klar: "ESP kann dieses kritische Verhalten
verhindern, aber auch bei der jüngsten Defender-Modellpflege hat
Land Rover den Schleuderschutz nicht eingebaut. Ein Fehler, wie
dieser Doppeltest belegt", so der Text weiter.
Den Elchtest bezeichnete auto motor und sport schon 2007 als
"legendär, seit 1997 bei diesem Ausweichmanöver mit 60 km/h die
Mercedes A-Klasse umgefallen ist. ESP, bis zu diesem Zeitpunkt nur
für die Mercedes S-Klasse und den CL verfügbar, wurde daraufhin in
den kleinen Mercedes eingebaut, und die Kipptendenz war erledigt.
auto motor und sport fordert deshalb seit langer Zeit, alle Autos
serienmäßig mit ESP auszurüsten", so die Tester seinerzeit.
Eine Ausgabe reagierte auto motor und sport auf Kritik des
Herstellers, der reklamierte, der Defender sei konstruktiv nicht
für den VDA-Ausweichtest geeignet: "Dass der Defender beim
VDA-Ausweichtest umkippt, hat klar gemacht, dass dieser
Geländewagen dringend ESP braucht". Außerdem sei ein Kalt-Bremsweg
von 54 Metern aus 100 km/h bei einem frisch überarbeiteten Fahrzeug
nicht akzeptabel.
ESP bekam der Defender allerdings erst kurz vor der
Produktionseinstellung ab August 2014, weil ESP in der EU ab
November 2014 nicht nur für alle neu typzugelassenen Fahrzeuge
vorgeschrieben war, sondern für alle Neuwagen, egal wie lange sie
schon auf dem Markt waren.
Der Defender war in dieser Version von 1983 bis Januar 2016 bei
Land Rover im Programm.
2016 scheiterte das Urgestein schließlich an strengeren
Crash-Vorschriften.
Im April 2010 kippte der Citroen Nemo bei einem Ausweichtest des
ADAC um - ab Juli bot PSA ihn und das baugleiche Modell Peugeot
Bipper nur mehr mit serienmäßigem ESP an.
Heutzutage testet auto motor und sport die Fahrsicherheit bei
einem doppelten Spurwechsel, der eine Ausweichsituation auf der
Autobahn simuliert (Geschwindigkeit 110 bis 140 km/h).