Auf den Abschnitten zwischen den Stelvio-Kehren bietet der
Biturbo des Ferrari die bessere Sprinterqualität, dafür bleibt der
unverkennbare Klang des Lamborghini-Saugergebrülls unerreicht.
Ferrari setzt seinem 3,9-Liter-V8 zwei Hörner in Form von
Turboladern auf, die die gelbe bella Donna in höllischen 2,9
Sekunden auf Tempo 100 befördert. Bis zum Topspeed von 340
Stundenkilometern feuert das Cabrio weiter.
Das Ferrari-Sportlenkrad ist mit den aus Fahrersicht wichtigsten
Funktionen nicht nur von der Bedienung her der unangefochtene
Favorit im aktuellen Sportwagenzirkus.
Die tiefe Sitzposition der äußerst griffigen Schalensitze im 488
überzeugt, etwas ungewöhnlich: der Griff zum Handschuhfach entfällt
aufgrund Gewichtsreduktion.
Aufladung? Nein Danke! Der Aventador SVJ bezieht seine Leistung
aus 6,5-Litern reiner V12-Saugerpower. Fragwürdig: Die Zulassung
der Abgasanlage, die jede kleinste Emotion des Aggregats unter
brachialer Lautstärke nach Außen verlagert.
Die ebenfalls sehr griffigen Sitze mit ordentlichem Seitenhalt
sind in der Position leider etwas hoch geraten, ein weiterer Grund
für den Verzicht aufs Dach!
Ohne es nachgemessen zu haben, kann man den SVJ Roadster getrost
als Abtriebskönig unter den Cabrios bezeichnen: die Entwickler
konnten den Abtrieb im Vergleich zum direkten Vorgänger SV Roadster
nochmals um 40 Prozent steigern!
Lässige Sexyness: Ist man im SVJ Roadster noch beschäftigt, die
beiden knapp sechs Kilo schweren Dachhälften vom Schopf in den
knapp bemessenen Gepäckraum zu friemeln, so hat der 488 Pista
Spider auf Knopfdruck bereits nach 14 Sekunden sein Verdeck
eigenständig verstaut.
Während der 488 Pista Spider seine Stärken klar auf Kurvigen
Strecken wie oben am Stelvio auslebt, hat der Aventador SVJ
Roadster auf Pass- und Talstraßen ganz klar die Nase vorn.