Opel Karl im Fahrbericht: Ist der Karl ein ganzer Kerl?

In der Mängelstatistik schafft es der Kleinstwagen bei den vier bis fünf Jahre alten Autos aber auf Platz zwei hinter den Porsche 911.

Wir sind mit dem Kleinstwagen auf Basis des Chevrolet Spark ab auf die Straße geflitzt.

Die Maße: 2.385 Millimeter Radstand und 3.675 Millimeter Außenlänge. Das ist überschaubar.

In seinem erfolgreichsten Jahr (2016) verzeichnete der Opel Karl gerade mal knapp über 9.000 Zulassungen.

Unter anderem die 15-Zoll-Räder gibt es im Funktionspaket für günstige 325 Euro.

Lediglich ein Motor ist im Programm: Ein 75 PS Einliter-Dreizylinder.

Der Dreizylinder verzichtet auf Direkteinspritzung und Ausgleichswelle, dreht entsprechend rau und kernig hoch, doch hängt er gut am Gas und lässt den Opel Karl nicht schwächlich erscheinen.

Die Basisversion Selection kostet genau 9.500 Euro. Der Testwagen war jedoch freilich ein "Exklusiv" mit dem vollen Programm.

In der Ausstattung "Exklusiv" (ab 12.900 Euro) gibt es das Intellilink-Infotainmentsystem, das erst ab Herbst bestellbar sein wird.

Rüstet man die Basisversion mit dem Cool-&-Sound-Paket für 850 Euro aus, hat man einen Opel Karl, der eigentlich alles kann, was ein Auto in dieser Klasse können muss.

Überraschend ist, dass der Platz sogar hinten ausreicht, um dort zwei Erwachsene zu transportieren. Die dürfen zudem würdevoll zusteigen, weil der Opel Karl serienmäßig über vier Türen verfügt.

Die asymmetrisch teilbare Fondlehne ist Bestandteil des aufpreispflichtigen Funktionspakets.

Der Name "Karl" lässt sich recht problemfrei in alle gängigen Sprachen übersetzen. Nur in Großbritannien nennt er sich Vauxhall Viva.

Fahrwerk und Lenkung passen gut. Der Karl federt ganz ansprechend, lenkt willig ein und zeigt sich weitgehend neutral.

AUTO-Fazit: Technik, Raumangebot und Qualität, das passt beim Karl, so der erste Fahreindruck. Er bietet sehr viel Opel für sehr wenig Geld.

Laut wird es erst bei höherem Tempo, der fünfte als letzter Gang scheint eher kurz ausgelegt. Doch darum sollte man dem Karl nicht gram sein, er macht ja sonst sehr vieles richtig.

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