Autos mit Betriebssystemen. Daran müssen wir uns gewöhnen. Weil sich nur so die Mobilität der Zukunft umsetzen lässt. Vernetzte Autos fahren im Zweifel um Staus herum, lernen aus Fehlern und passen sich ihren Fahrern an.
Bei Volkswagen kümmert sich die Car.Software-Organisation darum, dass bis 2025 ein komplettes Betriebssystem für alle Fahrzeuge des Konzerns zur Verfügung steht.
Den ersten Schritt in Richtung eines einheitlichen "vw.os" findet sich im neuen VW ID.3. Der setzt auf drei Zentralrechner statt auf über 70 Steuergeräte und kann deshalb so genannte "Over the Air"-Updates (OTA) empfangen.
So ganz problemlos verläuft der Technologiewechsel allerdings nicht. Deshalb startet der ID.3 im September 2020 ohne zwei Software-Funktionen: Dem so genannte Fernbereich des Head-Up-Display, also jenes Großformat mit Augmented Reality-Funktionen. Und der Integration der Smartphone-Betriebssysteme Apple Car Play und Android.
Updates aus dem Internet sind für Tesla-Fahrer gelebte Praxis. Der E-Auto-Pionier hat alle Fahrzeuge von Beginn an um ein zentrales Betriebssystem herum geplant.
Daimler hat mit dem MBUX-Cockpit einen wichtigen Schritt zur vernetzten Mobilität gemacht. Der Sprachassistent ist in die meisten Fahrzeugfunktionen integriert und wurde von einem Startup entwickelt, das Daimler kurzerhand gekauft hat.
Auch bei BMW gibt es inzwischen einen digitalen Assistenten. Der ist seit dem Launch des BMW OS 7.0 verfügbar. OTA-Updates sind bei BMW für fast alle Funktionsbereiche üblich.
Volvo und die Volvo-Tochter Polestar gehen einen anderen weg. Die Schweden setzen auf Android Automotive als Betriebssystem. Das spart Entwicklungs-Milliarden und bringt Systeme ins Autos, die Millionen von Kunden bereits von ihrem Smartphone kennen. Das Problem: Google lässt sich das System mit den Daten der Autofahrer bezahlen.