Offiziell ist das Model Y von Tesla noch nicht in Europa zu haben. Wir haben aber eine US-Version des kompakten E-SUV schon gefahren und seine Performance gemessen.
Irgendwie vertraut, oder? Klar, das Model Y wirkt wie ein mit der Luftpumpe aufgeblasenes Model 3.Es streckt sich 18 Zentimeter höher, sechs Zentimeter länger und sieben Zentimeter breiter.
4,1 Sekunden auf 100 km/h! Zwar langsamer als die Werksangabe pulverisiert das Model Y nicht nur gefühlsmäßig die Beschleunigungs-Bemühungen der E-SUV-Konkurrenz.
Noch wichtiger ist indes, dass es dem Model Y keine Mühe macht, dieses Katapult mehrmals mit voller Kraft abzufeuern. Für Traktion sorgen breite 21-Zoll-Räder mit einem Pirelli-P-Zero-Gummibezug, das hohe Gewicht und die bei Elektroautos besonders schnelle Schlupfregelung.
Mit seinem 75 kWh-Akku kommt der Ami laut WLTP-Norm 480 km weit. Das gefahrene US-Modell nutzt andere Stecker, die Europa-Version kann mit allen Ladeformaten.
Die Bedienung erfolgt wie im Model 3 vollständig via riesigem Touchscreen: Bei Navigation, Musik und Ladefunktionen klappt die intuitiv und einfach, bei klassischen Funktionen wie Licht, Bordcomputer etc. durch die reine Menüsteuerung umständlich und nicht immer ablenkungsfrei.
Hinter der Heckklappe wartet eine kleine Lade-Kathedrale: Bei umgeklappten Rücksitzen stehen bis zu 1.900 Liter Maximalvolumen zur Verfügung. Der doppelte Ladeboden schafft noch weitere Möglichkeiten.
Und wie sieht es mit der Verarbeitung aus? Nur ein kleiner Auszug aus der langen Mängelliste des nicht offiziell von Tesla stammenden Model Y: Der lose Flügel, ...
... und an den meisten Karosseriepunkten fügen sich die Teile nicht sauber zusammen. Bleibt die Hoffnung, dass Modelle aus deutscher Produktion besser zusammengebaut sein werden.
Bei aller Begeisterung für die herausragenden Elektrofähigkeiten des Model Y wäre es daher klasse, wenn Tesla bei Verarbeitung, Komfort und Bedienung mehr mit als gegen den Strom schwimmen würde.