
Mercedes hat das Ruder in Brasilien noch einmal rumgerissen. Im Mittelfeld gab es nur wenig Verschiebung. Wir haben die Leistungen aller zehn Teams in unserem Formcheck analysiert...
Mercedes hat das Ruder in Brasilien noch einmal rumgerissen. Im Mittelfeld gab es nur wenig Verschiebung. Wir haben die Leistungen aller zehn Teams in unserem Formcheck analysiert...
2. Red Bull - Red Bull verzweifelte an den guten Topspeeds von Mercedes. Die Differenz betrug zwischen 15 und 22 km/h. Das zwang Red Bull zu etwas weniger Abtrieb als ursprünglich geplant. Und die Fahrer zu mehr Attacke im Infield. Besonders den Kurven 6 und 7. Das wiederum ging auf die Reifen.
Anstatt sich auf sich selbst zu konzentrieren, starrte Red Bull gebannt auf die Topspeeds des Gegners und versuchte das Geheimnis zu entschlüsseln. Man einigte sich auf den Vorteil des neuen Motors von Hamilton und einen Trick mit dem Heckflügel. Dabei soll sich das Hauptblatt ab 260 km/h nach unten biegen.
3. Ferrari - Ferrari hat keine Angststrecken mehr. Auf den Geraden waren die roten Autos so schnell wie die McLaren, in den Kurvenfolgen des Infields leicht besser. Nach 18 Punkten in Mexiko räumte Ferrari 19 Zähler in Brasilien ab. Einziger Wermutstropfen: Der Rückstand auf den Sieger betrug 49 Sekunden.
5. Alpha Tauri - In Mexiko war Alpha Tauri schneller als Ferrari und McLaren. Eine Woche später reichte es für Ferrari nicht ganz. Mit McLaren fuhr Gasly auf Augenhöhe. Alpha Tauris größtes Problem ist, dass man nur einen Fahrer hat, der das Potenzial des Autos nutzen kann.
7. Aston Martin - Auf bestimmten Strecken ist der Aston Martin einfach zu langsam. Um die Reifentemperatur im grünen Bereich zu halten, wurden die Autos auf maximalen Abtrieb getrimmt. Das kostete massiv Speed auf den Geraden. Vettel war im Zweikampf teilweise wehrlos.
8. Alfa Romeo - Irgendetwas geht bei den Eidgenossen immer schief. Alfa Sauber brachte beide Autos ins Q2, verspielte aber Punktechancen durch eine Kollision der beiden Teamkollegen im Sprint. Das warf Räikkönen ans Ende des Feldes zurück.
Weil man nichts mehr zu verlieren hatte, bauten die Ingenieure Räikkönens Auto auf maximalen Abtrieb um. Trotz Start aus der Boxengasse gewann der Finne acht Positionen und drehte die fünftschnellste Runde. Am Ende konnte jeder im Team wieder nur sagen: Wir hatten das Potenzial für WM-Punkte.
9. Williams - Williams erwachte erst im Rennen. Das lief für den WM-Achten deutlich besser als die Qualifikation, in der beide Fahrer im Q1 strandeten. Das Abtriebsfenster, das in Interlagos gefordert ist, macht Williams Probleme. Russell revanchierte sich im Rennen mit einer aggressiven Taktik und splittete sogar das Alfa Sauber-Duo.