Das Licht bringt die Emissionen ans Licht

In einem Pilotversuch in Frankfurt sollen Autoabgase per Spektrografie mit einem Lichtstrahl analysiert werden.
Mit einem neuen Verfahren, über das der Spiegel berichtet, wollen Städte die realen Emissionen von Autos genauer messen. In Frankfurt/Main geht dazu jetzt eine Pilotanlage in Betrieb. Die Anlage steht an der viel befahrenen Friedberger Landstraße und misst die ausgestoßenen Emissionen der vorbeifahrenden Fahrzeuge mit einem Lichtstrahl. Die Station ist Teil eines Projekts des Umweltbundesamts (UBA).
Die sogenannte Remote-Sensing-Detection des US-amerikanischen Herstellers Heat soll zunächst 20 Tage die Fahrzeugemissionen des vorbeiziehenden Verkehrs per Lichtstrahl messen. Dazu wird von einem Gerät oberhalb der Fahrbahn ein Lichtstrahl vertikal auf die Abgaswolke des vorbeifahrenden Fahrzeugs gerichtet und von einem auf der Fahrbahnoberfläche angebrachten Reflektor zurückgeworfen. Der Lichtstrahl liegt im Bereich des infraroten und ultravioletten Spektrums und ist für Autofahrer oder Passanten nicht sichtbar. Durch die Spektralanalyse der Abgaswolke lassen sich dann die Schadstoffkonzentrationen im Abgas errechnen. Neben der Konzentration von Stickoxiden im Abgas werden auch der Ausstoß von Kohlendioxid und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen, um die Daten in Abhängigkeit von der Fahrsituation bewerten zu können. Über die zusätzlich per Kamera erfassten Autokennzeichen werden die jeweiligen Fahrzeug- und Motortypen ermittelt. So können die Real-Emissionen bestimmten Fahrzeugen zugeordnet werden.
Die Daten der Fahrer werden laut der Stadt Frankfurt anonymisiert erfasst, das Vorgehen sei mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt. Die Stadt Frankfurt erhofft sich durchdiese Messungen verlässlichere Aussagen über den tatsächlichen Einfluss des Verkehrs auf die Luftqualität machen zu können. Mitte 2020 soll in Frankfurt noch ein zweites System in Betrieb gehen. Ein Abschlussbericht zum Projekt wird für Ende 2021 erwartet.