Darf Perez den Heimsieg feiern?
Die Begeisterung der mexikanischen Fans für Sergio Perez kennt keine Grenzen. Im Red Bull hat der Lokalmatador erstmals eine realistische Chance, sein Heimspiel zu gewinnen. Die Frage lautet, ob die Teamleitung Perez auch dann siegen lässt, wenn er damit Verstappen Punkte klaut.
Nach seinem Wechsel zu Red Bull ist Sergio Perez mit dem Ziel in die Saison gestartet Weltmeister zu werden. Dieses Vorhaben musste der 31-Jährige aus Guadalajara mittlerweile auf 2022 verschieben. Dennoch will Perez sein erstes Jahr mit dem neuen Team natürlich noch mit einigen Höhepunkten beenden. Was käme da besser gelegen als ein Sieg beim Heim-Grand-Prix in Mexico City?
Die Begeisterung seiner Fans kennt trotz der durchwachsenen Ergebnisse keine Grenzen. Der Veranstalter hat alle verfügbaren Tribünenkapazitäten ausgenutzt und trotzdem überstieg die Nachfrage am Ende deutlich das Angebot. 350.000 Tickets wurden für die drei Renntage auf dem Circuit Hermanos Rodriguez an den Mann bzw. die Frau gebracht. Und die meisten davon werden "Checo" die Daumen drücken.
In der ganzen Stadt sind Plakate mit dem Konterfei des Nationalhelden aufgehängt. Am Mittwoch (3.11.) wurde das Formel-1-Fieber mit einem spektakulären Showrun in der Innenstadt noch zusätzlich angeheizt. 140.000 Fans jubelten Perez zu, als der WM-Vierte auf den gesperrten Prachtmeilen der Mega-Metropole mit einem 2011er Red-Bull-Renner Reifen in Rauch verwandelte.
Dilemma für Red-Bull-Führung
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Die Teamleitung bringt die riesige Begeisterung in ein Dilemma. Was passiert, wenn Perez das Mexiko-Rennen am Sonntag vor Teamkollege Max Verstappen anführt? Der Holländer befindet sich mitten im engen WM-Kampf gegen Lewis Hamilton. Für Perez geht es höchstens noch um die Bronzemedaille in der Fahrerwertung. Da wäre eine Stallregie fünf Rennen vor Schluss eine logische Entscheidung.
Man möchte sich gar nicht ausmalen, was auf den Tribünen los wäre, würde man Perez kurz vor der Ziellinie einen verdienten Sieg klauen. Der Pilot selbst, will über dieses Szenario am liebsten gar nicht nachdenken. "Es macht keinen Sinn, jetzt schon darüber zu diskutieren. Wir müssen erst einmal abwarten, wie sich das Wochenende entwickelt."
Doch auch Perez weiß, dass es im dümmsten Fall zu einer harten Entscheidung am Kommandostand kommen könnte: "Von meiner Seite wäre es toll, wenn es dieses Problem gibt. Aber es kommt immer auf die Situation und die Umstände an. So etwas muss man im Rennen entscheiden. Ich bin sicher, dass alle bei Red Bull wollen, dass ich dieses Rennen gewinne. Wenn es eins gibt, dann dieses hier."
Unterstützung von Ricciardo und Vettel
Beistand bekommt der Lokalmatador von Daniel Ricciardo: "Wenn es das letzte Rennen des Jahres wäre und ein Platzwechsel Max den Titel bringen würde, dann wäre es eine komplexe Entscheidung. Aber es in Mexiko zu tun, wäre echt hart. Ich bin sicher, Checo träumt sein ganzes Leben davon, sein Heimrennen mal zu gewinnen. Es wäre brutal, wenn sie ihm das wegnehmen."
Auch Sebastian Vettel hat eine klare Meinung zu dem Thema: "Ich bin kein Fan von Stallregie. Es gibt dabei zwei Arten: Einmal bei unterschiedlichen Strategien der beiden Fahrer, wo man den Platz im Idealfall später wieder zurückbekommt. Und einmal Stallregie, bei dem ein Fahrer vorbeigewinkt wird, damit er mehr Punkte sammelt. Ich mag das einfach nicht. Wenn Checo vorne liegt, sollte er auch gewinnen dürfen. Auf der anderen Seite war Valtteri (Bottas) ja auch schon in dieser Position. Das ist nicht schön."