Seat Arona: Highwheels in der City
Seat schickt, noch vor der Mutter Volkswagen, im Herbst sein erstes City-SUV an den Start. Der kleine Arona soll vor allem Frauenherzen erobern.
Frühes Kommen sichert gute Plätze. Unter diesem Motto will sich Seat ein großes Stück vom City-SUV-Kuchen abschneiden. Die kleinen Kraxler kommen groß in Mode, und wer rechtzeitig ein entsprechendes Modell am Start hat, fährt der Konkurrenz für einige Zeit davon. Die spanische VW-Tochter schickt daher schon im November den Arona zu den Händlern. Erst 2018 will Volkswagen mit einem technisch baugleichen Polo-CUV (City Utility Vehicle) kommen. Die Schwestermarke Skoda plant ein Derivat auf Basis des nächsten Fabia.
Flaggschiff der Marke
Seat ist die derzeit am schnellsten wachsende Marke im VW-Konzern. Nach dem Kompakt-SUV Ateca im vergangenen Jahr und den kürzlich vorgestellten Kleinwagen Ibiza geht es nun mit dem Arona weiter. Er rundet mit seiner Länge von nur 4,14 Metern das Angebot nach unten ab, während fürs nächste Jahr Seat noch ein SUV oberhalb des Ateca plant. Es wird das Flaggschiff der Marke und bietet Platz für bis zu sieben Personen.
Der Arona, benannt nach einer kleinen Hafenstadt auf den Kanarischen Inseln, ist dagegen für den Einsatz in der City konzipiert. Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet er genügend Platz, wie eine erste Sitzprobe während der Weltpremiere in Barcelona vor wenigen Tagen ergab. Selbst hinten sitzt es sich auch für Erwachsene noch komfortabel. Längere Fahrten dürften somit möglich sein. "Bei den Innenraummaßen sind wir Bester in der Klasse", sagt Entwicklungsvorstand Dr. Matthias Rabe. Ähnliches gilt für den Kofferraum. Er schluckt 400 Liter. Liegen die Lehnen der Rücksitze flach, entsteht nicht nur eine ebene Ladefläche, sondern es passen auch über 1.000 Liter an Gepäck hinein.
Erdgas-Version kommt Mitte 2018
Technisch basiert der Arona auf der Konzernplattform MQBA0. Sie nutzt auch der Ibiza oder beispielsweise der neue Polo. Damit ist klar, dass Seat auch auf die neuesten Antriebe zurückgreift. Bei den Benzinern sind das die Drei- und Vierzylinder mit Leistungen zwischen 95 und 150 PS. Als Diesel fährt der Arona mit 1,6 Liter Hubraum und 95 beziehungsweise 115 PS. Doch sieht Seat den Anteil am Selbstzünder weiter sinken. Immer aufwendiger und teurer wird die Abgasnachbehandlung, um zukünftige Gesetze zu erfüllen. Als sehr gute und saubere Alternative gilt Erdgas. Erstmals überhaupt kann der Kunde im kleinen SUV-Segment diesen Antrieb wählen. Im Arona leistet der TGI 90 PS und verbraucht nur 3,6 Kilogramm pro 100 Kilometer. Nachteil: Die Erdgasversion ist erst Mitte 2018 lieferbar.
Äußerlich fällt am Arona sein Schwung in der hinteren Dachsäule (C-Säule) sowie das dort stilisierte X auf einer Metallplatte auf. Es soll auf die Fahrzeuggattung Crossover hinweisen und gleichzeitig die Zweifarbigkeit des Arona unterstreichen. Seat legt hohen Wert auf Individualisierung und möchte hier besonders die Damenwelt gewinnen. So stehen aus der Kombination von drei Dach- und ein knappes dutzend an Karosseriefarben bis zu 68 Konfigurationsmöglichkeiten. Und obwohl den Arona rundherum diverse Offroad-Applikationen zieren, sie sollen lediglich Abenteuergefühl vermitteln. Für einen wirklichen Trip ins Gelände ist Seats kleines CUV nicht gemacht. Allradantrieb gibt es auch gegen Geld und gute Worte nicht.
Und was sagt der Preis?
Im Cockpit geht es gewohnt geradlinig und reduziert zu. Alles ist sauber verarbeitet und die Oberflächen wirken nicht billig. Besonders jüngeren Kunden dürften die moderne Konnektivität (Smartphone-Anbindung) und eine 300-Watt-Sound-Anlage gefallen. In Sachen Sicherheit bietet der Arona alle in dieser Klasse erhältlichen Assistenzsysteme, unter anderem ein Notbremssystem mit Fußgängererkennung oder eine automatische Distanzregelung.
Fehlt eigentlich nur noch der Preis. Den wollen die Spanier erst auf der IAA im September in Frankfurt bekannt geben. Experten schätzen - nicht zuletzt im Hinblick auf die beiden neuen Konkurrenten Kia Stonic und Hyundai Kona -, dass der Arona mit um die 16.000 Euro starten wird.