Zurück in die Rennsport-Zukunft
Skoda-Designer Daniel Petr lässt den legendären 200 RS in moderner Form neu aufleben. Vom Vorbild ist am Ende aber fast nur die Lackierung geblieben. Das Blechkleid wurde deutlich kantiger und aggressiver gezeichnet als beim Original. Wir zeigen Ihnen die Bilder.
Um das Thema Skoda Motorsport ist es in den vergangenen Jahren etwas ruhig geworden. Anfang des Jahrtausends spielten die Tschechen mit dem Octavia WRC und dem Fabia WRC noch in der ersten Rallye-Liga mit. Mittlerweile ist man mit dem Fabia in der Rally2-Version nur noch in den zweiten Klasse des Allrad-Sports unterwegs.
Dabei kann Skoda auf eine lange Rennsport-Tradition zurückblicken. Vor allem in den 1970er Jahren feierte der damalige Staatsbetrieb einige Erfolge auf unbefestigten Pisten. In diese Zeit fällt auch die Entwicklung des Skoda 200 RS. Der nur 800 Kilogramm schwere und 163 PS starke Hecktriebler sollte die internationale Konkurrenz 1974 das Fürchten lehren.
Am Ende kam es aber anders als geplant. Das internationale Reglement wurde dahingehend geändert, dass nur noch Fahrzeuge auf Basis von Serienmodellen antreten durften. Reinrassige Rallye-Prototypen wie der 200 RS konnten nicht mehr homologiert werden. So wurde kurzerhand ein neues Renn-Modell namens 130 RS auf Basis des Skoda 110 R aufgebaut, der dann auch bis Anfang der 80er Jahre einige beachtliche Erfolge einfahren konnte.
Rallye-Ikone neu interpretiert
Der Skoda 200 RS, von dem nur zwei Fahrzeuge gebaut wurden, geriet dabei fast etwas in Vergessenheit. Um den legendären Rennwagen wieder ins Gedächtnis der Fangemeinde zu holen, entschied sich Skoda-Designer Daniel Petr das Auto in einem modernen Look wiederzubeleben. Im Grafik-Programm entstand eine scharf gezeichnete Neuinterpretation des Museumsstücks.
Vom Original übrig geblieben ist dabei fast nur die markante rote Werkslackierung mit dem weißen Streifen, der sich einmal an der Seite über die breit ausgestellten Kotflügel zieht. Ansonsten erinnert nicht viel an den alten Skoda 200 RS. Statt der rundlichen Formen zeigt die neue Studie scharfe Kanten und viele spitze Winkel.
An der Front lässt sich das aktuelle Skoda-Markengesicht mit dreieckigen Scheinwerfern erkennen. Die Vorlage trug vor einem halben Jahrhundert noch zwei kreisrunde Glubschaugen. Große goldene Räder, aerodynamisch geformte Außenspiegel, eine Lufthutze auf dem Dach und ein hochgezogener Spoiler-Bürzel über dem riesigen Diffusor am Heck runden den aggressiven Look ab.
Details des alten Skoda 200 RS
"Ich habe einige Details in das neue Design übernommen, aber ich wollte nicht, dass das Auto dem Original auf den ersten Blick zu ähnlich sieht", erklärt Petr zu seinem Entwurf. "In den Linien sollte sich der Fortschritt widerspiegeln, damit ein moderner Look entsteht." Der Antrieb ist nach den Vorstellungen des Designers im Heck untergebracht. "Das Fahrzeug sollte von einem Verbrenner angetrieben werden. Man könnte aber auch Hybrid-Technik einsetzen."
Auch wenn es sich nur um eine virtuelle Studie handelt, hat sich der Künstler auch schon Gedanken zur Umsetzung in die Realtität gemacht: "Bei Rennautos ist es immer eine Herausforderung, einen guten Kompromiss aus einem schönen Design und der Funktionalität zu finden. Ich habe mir zum Beispiel auch Gedanken zum Motor und der Bremskühlung gemacht, oder den aerodynamischen Elementen sowie der allgemeinen Ergonomie."
Insgesamt drei Wochen hat Danel Petr in seiner Freizeit an dem Entwurf gearbeitet. Das Ergebnis können Sie zusammen mit der Original-Vorlage in der Galerie bewundern.