Mehr Ausgaben, höhere Preise, steigender Wert
Deutschland hat 2020 deutlich mehr für neue Straßen und Brücken sowie für die Sanierung von Straßenschäden aufgewendet als 2019.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilt, hat der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden inklusive Extra-Haushalte) im vergangenen Jahr 14,2 Milliarden Euro für den Straßen- und Brückenbau ausgegeben. Das entspricht einer Steigerung von 40,2 Prozent im Vergleich zu 2019 – damals wurden 10,1 Milliarden investiert. Der Anteil am Gesamt-Haushalt lag 2020 bei 0,8 Prozent, zehn Jahre zuvor waren es 0,9 Prozent.
Deutliche Preissteigerungen
Dabei sehen sich die Bauherren in den vergangenen zehn Jahren mit erheblichen Preissteigerungen konfrontiert. Die Preise für Bauleistungen im Straßenbau stiegen innerhalb von zehn Jahren um 29,1 Prozent, der Bau von Brücken wurde um 24,1 Prozent teurer.
Obwohl fast jede zehnte Brücke in Deutschland in schlechtem Zustand ist und vielerorts Straßen sanierungsbedürftig (siehe Fotoshow) sind, stellt die deutsche Infrastruktur ein erhebliches Vermögen dar. Zwischen 2011 und 2020 ist der Wert der deutschen Straßen um 24,5 Prozent auf 394,2 Milliarden Euro (ohne Grund und Boden) angestiegen.
Dieser Zeitwert von Bauten wurde im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ermittelt – 2011 waren es noch 316,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug führen marode Straßen auch zu Wertverlusten, die mit 14,8 Milliarden Euro in der VGR als Abschreibung enthalten sind. Dieses Abschreibungsvolumen ist um 29,7 Prozent höher als 2011 mit 11,4 Milliarden Euro. Übrigens: Die Länge der Straßen (Autobahnen, Bundesstraßen, Landstraßen und Kreisstraßen) ist im Vergleich zu 2011 von 230.782 Kilometern auf 229.826 Kilometer (minus 956 km) leicht gesunken.