Fahrer fordern Streckenänderung vor US-GP
Drei Stunden vor dem Start forderte die Mehrheit der Formel 1-Piloten die drei Plastikabweiser ausgangs Kurve 1 zu entfernen. Unfälle aus den Nachwuchsklassen machen ihnen Sorgen. Die FIA reagierte prompt.
Die Bilder aus den Rennen der W-Serie und der nationalen Formel 4 im Rahmenprogramm des Grand Prix der USA waren fast identisch. Beide Male wurde ein Fahrer im Getümmel auf den Randstein am Ausgang der ersten Kurve gedrängt. Als die Autos dort einen der drei quer montierten Plastikabweiser trafen, setzten sie zu einem mächtigen Luftsprung an, der beinahe mit einem Rückwärtsüberschlag geendet hätte.
Das alarmierte auch die Formel 1.Gemeinde. Der Großteil der Fahrer forderte drei Stunden vor dem Start zum 17. WM-Lauf des Jahres, dass die orangen Plastikabweiser, die im Fachjargon die Bezeichnung "sausage kerb" tragen, abmontiert werden. "Wir glauben zwar nicht, dass ein Formel 1.Auto abhebt, weil wir viel mehr Abtrieb haben, wollen aber auch nicht gezwungen sein, da drüber zu fahren", berichtet George Russell.
Die Fahrer drohten mit Boykott
Der Williams-Pilot erklärt, dass die Kerbs im Normalbetrieb kein Problem sind. "Wenn du allein fährst, triffst du die Abweiser gar nicht. Im Zweikampf könnte es aber passieren, dass dich einer an dieser Stelle zu einer weiten Linie zwingt." Die hohen Abweiser sind eine Erfindung der Formel 1. Sie sollen die Piloten davon abhalten, ihre Ideallinie jenseits der Streckenlimits zu legen.
Für Nachwuchsserien sind besagte Randsteine ein echtes Sicherheitsrisiko. Mit einem Formel 1.Auto riskiert man hauptsächlich Schäden am Unterboden oder eine Rückenverletzung beim Fahrer. Das wollten die Fahrer vermeiden und drohten sogar mit einem Boykott, sollten die Randsteine nicht entfernt werden. FIA-REennleiter Michael Masi reagierte prompt. Nach dem letzten Rahmenrennen kamen die Abweiser weg. Da die Plastikteile im Boden verschraubt sind, war eine kurzfristige Änderung möglich.