Fast 100.000 neue SUV – Premium ist gefragt

Platz 52: Der Mercedes GLB. Das Modell kommt im Oktober 2021 auf 410 Pkw-Neuzulassungen. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 7.077 Fahrzeuge dieses Typs erstmals zugelassen.
Es geht wieder aufwärts, bei den SUV sind die Neuzulassungen im Juli gestiegen. Mercedes und BMW sind stark, bei VW gibt es gemischte Gefühle. Die Neuzulassungen verpassen nur knapp die 100.000er-Marke
Im Sommer kehrt ein Stück der Normalität zurück, das gilt auch für den Automarkt. Mit einem nur noch verhaltenen Minus von -5,4 Prozent im Gesamtmarkt kann die Branche angesichts der aktuellen Situation zufrieden sein. Nicht im Minus, sondern sogar um 3,1 Prozent im Plus zeigen sich dabei im Juli die SUV: 99.728 neue Geländewagen und SUV wurden im Juli erstmals zugelassen, das sind 31,7 Prozent der Gesamt-Pkw-Neuzulassungen (314.938).
SUV Neuzulassungen Juli 2020
Naturgemäß sind die prozentualen Schwankungen bei Nischenfahrzeugen mit wenig Verkaufseinheiten größer als bei Volumenmodellen, wie man im Juli beispielsweise am BMW X6 271 Neuzulassungen, +293%) oder am Ssangyong Korando (96 Neuzulassungen, +284%) ablesen kann. Dementsprechend ist es bitter für einen Hersteller, wenn ein Modell mit üblicherweise hoher Nachfrage stark abstürzt. Im Juli galt dies beispielsweise für den Ford Ecosport (1.081 Neuzulassungen, -52%) oder den Audi Q5 (1.049 Neuzulassungen, -47%). Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den Vorjahres-Juli.
Gestützt wurde der Markt im Juli in erster Linie durch die Privatkäufer. Während Großabnehmer wie die Autovermieter und größere Firmenflottenbetreiber nach wie vor zurückhaltend auftreten, haben die Neuzulassungen auf Privatpersonen deutlich zugelegt. Das lässt sich auch durchwegs bei den SUV beobachten, wo der Anteil gewerblicher Halter auf 47,7 Prozent sank.
Vor diesem Hintergrund ist es auch zu sehen, dass in erster Linie kompakte, nicht sündhaft teuer SUV zu den Bestsellern im Juli gehören. Darunter aber durchaus auch Premium-Ware: Mercedes GLC und BMW X1 fahren in die Top-5. Eher durchwachsen ist dagegen das Abschneiden der Q-Familie: Vom Audi Q2 bis zum Audi Q5 stehen Minuszeichen vor der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr, lediglich der Audi Q7 zeigt eine Verdoppelung der Zulassungszahlen auf 687 Einheiten.
Starker Monat für Kia und Hyundai
Einen echten Fabelmonat haben die Südkoreaner von Hyundai und Kia hingelegt. Der Kia Stonic (+111%) und der Kia Niro (+197%) sind bei den Gewinnern ganz vorn dabei, den beeindruckendsten Auftritt hat jedoch der Hyundai Kona. Zwar "nur" 65,5 Prozent Zuwachs, doch mit insgesamt 3.502 Neuzulassungen fährt er auf den fünften Tabellenplatz und lässt Erfolgsmodelle wie VW T-Cross, Skoda Kodiaq und Ford Kuga hinter sich.
Während im bisherigen Jahresverlauf ausnahmslos alle Marken zum Teil drastische Absatzverluste verzeichnen, ist im Juli speziell Jeep hervorzuheben: Mit 42,2 Prozent Zuwachs hat die Geländewagenmarke ein starkes Plus hingelegt. Zu verdanken ist das den Modellen Compass, Wrangler und Grand Cherokee, die jeweils stark zulegten. Im Vergleich dazu läuft es bei der zweiten reinen Geländewagenmarke auf dem Markt, Land Rover, aktuell nicht besonders gut. Alle Modelle verlieren, der Discovery (-65%) und der große Range Rover (-71%) kommen sogar lediglich noch auf zweistellige Zulassungszahlen.
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.