VW schlägt VW – und Korea trumpft auf

In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die SUV-Neuzulassungen in Deutschland für den Oktober 2021
An der Spitze der SUV-Neuzulassungen gab es erneut ein Gerangel um die Podiumsplätze. Der Sieger im November kommt aus Wolfsburg, aber er heißt nicht Tiguan.
Wie bereits im Oktober sind die Zulassungszahlen in Deutschland leicht im Minus. Allerdings lohnt ein Blick auf die Verteilung der Käuferschaft. Denn bei den Neuzulassungen hat der Anteil an Privatkäufern erheblich zugenommen, wärend die gewerblichen Neuzulassungen stark zurückgingen. Beide Sachverhalte sind der aktuellen Lage geschuldet: Viele Privatkunden haben einen Neuwagenkauf vorgezogen, um die bis Jahresende reduzierte Mehrwersteuer auszunutzen, während im gewerblichen Bereich (wo diese Steuer ein durchlaufender Posten ist) speziell die Flaute bei den Mietwagen-Unternehmen die Zahlen nach unten drückt.
Diese Betrachtung des Geschehens ist daher interessant, weil Geländewagen und SUV traditionell einen recht hohen Anteil an Privatkunden aufweisen und weniger stark im gewerblichen Flottengeschäft vertreten sind als zum Beispiel Business-Klassiker wie der VW Passat.
SUV-Neuzulassungen November 2020
93.861 erstmals zugelassene Pkw im September waren Geländewagen und SUV. 299.127 neu zugelassene Pkw meldet das Kraftfahrt-Bundesamt für den vorletzten Monat des Jahres. Das bedeutet einen leichten Rückgang um -3,0 Prozent. Die Offroader kommen damit auf einen Marktanteil von rund 32 Prozent.
Ein neuer Mitspieler ist seit November auf dem Feld, und entsprechend der aktuellen Elektro-Welle ist es ein Plugin-Hybrid: Mit dem Suzuki Across hat die japanische Marke ihr erstes Auto mit Stecker auf dem Markt. Falls Ihnen der Name nichts sagt: Der Suzuki Across ist ein Toyota RAV 4 Plugin-Hybrid mit ausgetauschtem Logo. Bei der Gelegenheit können wir auch gleich noch auf ein paar andere Suzuki schauen, denn der Vitara liegt aktuell stark im Minus und verliert etliche Plätze. Noch fester kommt der knuffige Jimny unter die Räder, der praktische Verkaufsstopp für den kleinen Geländewagen sorgt nicht nur für maßlos steigende Preise auf dem Gebrauchtmarkt, sondern auch für nur noch kümmerliche 36 Neuzulassungen im November.
VW schlägt VW
An der Spitze der Tabelle gibt es Gewinner und Verlierer aus gleichem Haus. Der VW Tiguan hat immer noch mit den Modellpflegemaßnahmen und den erst im Herbst angelaufenen Auslieferungen der Facelift-Fahrzeuge zu kämpfen, das äußert sich in einem Minus von -40 Prozent. Auch die späte Lieferbarkeit des neuen Tiguan eHybrid dürfte dabei eine Rolle spielen, denn auf dem gesamten Markt haben die PHEV-Modelle dank üppiger Subvention inzwischen eingebaute Vorfahrt (Steigerungsrate +383 Prozent!), was vermutlich auch bei etlichen Tiguan-Kunden zu einem Wechsel vom reinen Verbrenner auf die teilelektrische Variante führen wird.
So kommt es auch im November zum Showdown unter Brüdern: Der VW T-Roc (+29 Prozent) steht an der Spitze der Zulassungstabelle bei den SUV. Allerdings dürfen Tiguan und T-Roc auch einen ausgiebigen Blick in den Rückspiegel werfen. Dort entdecken sie einen Kompakt-SUV aus Korea, der im November ein sensationelles Plus von 175 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aufweist und damit souverän am Mercedes GLC vorbei auf Platz drei der Tabelle fährt. Der Grund für den massiven Zuwachs beim Hyundai Kona hat ebenfalls einen Stecker, der Kona Elektro konnte im November satte 2.471 Neuzulassungen einfahren und kam damit bei den Elektroautos sogar auf Platz 2 der Zulassungsstatistik.
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.