Wer profitiert und wer verliert?

Ein US-Rollback der Emissionsstandards bringt Teslas Geschäftsmodell ins Wanken. Besonders der Milliardenumsatz mit Emissions-Credits steht durch sinkende Nachfrage auf dem Spiel.
Tesla erwirtschaftet jährlich Milliarden mit dem Handel sogenannter "Regulatory Credits". Andere Hersteller kaufen diese Zertifikate, um ihre Flottenbilanzen auf gesetzliche Vorgaben zu bringen.
Die Zahl dahinter: 2,8 Milliarden US-Dollar
2023 steuerte der Credit-Handel 2,8 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 2,39 Milliarden Euro) zum Umsatz bei. Dieser Posten ist damit ein entscheidender Faktor für Teslas Bilanz.
Was das US-Rollback auslöst
Die Umweltbehörde EPA erwägt, die scharfen Grenzwerte für den Schadstoffausstoß zurückzunehmen. Fällt die Pflicht zur Einhaltung strenger Standards weg, schrumpft die Nachfrage nach Teslas Credits – mit gravierenden Folgen für die Einnahmen.
Gewinner & Verlierer: Verschobene Kräfteverhältnisse
Große Autobauer wie General Motors, Toyota und Volkswagen drängen auf abgeschwächte Ziele und verweisen auf hohe Kosten und ambitionierte Vorgaben. Tesla warnt dagegen vor Wettbewerbsverzerrungen, weil Hersteller von Verbrennern ohne verbindliche Standards im Vorteil wären.
Politischer Kontext aus Washington
Kein Strafregime für verfehlte Flottenziele seit 2022, Blockade des kalifornischen Vorhabens, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen und auslaufende Steuervergünstigungen für E-Autos: Diese Schritte schwächen die Anreize für Elektromobilität – und damit Teslas Marktposition.
Teslas Alarmruf: Innovation und Investitionen auf dem Spiel
Ohne klare Standards verlieren Investitionen in klimafreundliche Technologien an Attraktivität. Tesla sieht dadurch nicht nur die eigene Ertragsbasis, sondern auch Innovationsdynamik ausgebremst.
Ausblick
Tesla präsentiert sich als Verteidiger strenger Klimastandards – doch die politische Gemengelage ist offen. Wie stark die Folgen ausfallen, hängt am Kurs der US-Regierung und der finalen Ausgestaltung der EPA-Pläne.