Protest gegen die eigene Marke
Einige Tesla-Fans machen ihrem Ärger über Elon Musks Politik mit witzigen Markenlogo-Wechseln und anderen Aktionen Luft. Einige Gegner gehen aber anscheinend zu weit.
Einige Tesla-Fans reagieren auf den politischen Kurs von Elon Musk, indem sie ihren Autos Marken zuordnen, die sie einst wegen Tesla verlassen haben. Teslas Aufstieg hat lange auf der unerschütterlichen Loyalität von Fans basiert. Die Kunden schätzen den Elektroauto-Pionier wegen der Großserien-Einführung der Lithium-Ionen-Batterie, der Etablierung von softwaregetriebenen Fahrzeugen und dem Aufbau des Supercharger-Netzwerks – und wegen zahlreicher weiterer Innovationen. Und das neue Tesla Model Y Juniper hat uns im jüngsten Fahrbericht gefallen. Aber immer mehr Fans lassen ihren Ärger über Elon Musk an ihrer Automarke aus.
Aufkleber wie "I bought this before Elon went crazy" (Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt wurde) sind beinahe schon ein alter Hut – es gab sie schon lange vor der US-Präsidentenwahl am 5. November 2024. Manch einer schreibt den Spruch einfach direkt mit schwarzem Edding irgendwo auf seine Karosserie. Insbesondere auf US-amerikanischen Straßen tauchen jetzt aber Teslas auf, die Logos von Audi, Mazda, Honda und Toyota tragen. Facebook-Nutzer White Rob Fernandes aus Taunton im US-Bundesstaat Massachusetts vermutet in seinem Post mit Fotos von umgelabelten Teslas, dass die Fahrer Angst vor Vandalismus an ihren Fahrzeugen haben. Andererseits könnte dies aber auch nur ein augenzwinkernder Protest sein.
Batman als Symbol für das Gute
Facebook-Nutzer Gregory Hedgepath macht seinem Unmut mit einer anderen Idee Luft: Er sieht Musk in einer rechten politischen Ecke und stellt dem – nach eigener Aussage – das Symbol für die echte Kraft Amerikas entgegen: Auf der Fronthaube seines Teslas prangt inzwischen ein leicht abgewandeltes Batman-Fledermaus-Symbol.
Eine Tesla-Fahrerin geht noch weiter: Instagram-Userin Cassandra Peterson, die sich nach der 1988er-US-Horrorkomödie "Elvira, Mistress of the Dark" nennt, hat ihr Model S angeblich an den öffentlichen US-Radiosender NPE (National Public Radio) gespendet. Der NPR legt sich regelmäßig mit Elon Musk und Amerikas Konservativen an. Außerdem hat sie Ihr Auto mit "Elon SUX" (vorsichtig übersetzt: "Elon ist oll") beschriftet. Das "cks" von "sucks" hat sie durch das X von Musks Blogging- und Kurznachrichten-Portal ersetzt.
Brandstiftung und Schmierereien
Die Proteste gegen Tesla haben anscheinend aber teilweise auch gewaltsame Formen angenommen. So ist Anfang März 2025 auf einem Supercharger-Gelände in Littleton im US-Bundesstaat Massachusetts ein Feuer ausgebrochen, bei dem mehrere Ladesäulen abgebrannt sind. Die örtlichen Ermittlungsbehörden gehen von Brandstiftung aus. Tesla hat die Schäden durch Austausch der Säulen innerhalb von 48 Stunden behoben. Im französischen Toulouse haben Brandstifter ein Tesla Center angegriffen und zwölf Fahrzeuge angezündet. Zudem posten Tesla-Fahrer in sozialen Netzwerken immer wieder Fotos, die ihre mit Anti-rechts-Sprüchen, Anti-Trump-Slogans und Anti-Elon-Musk-Slogans beschmierten Autos zeigen.
Im Januar 2025 waren die Verkaufszahlen von Tesla in Deutschland eingebrochen. Allerdings ist unklar, ob dies ausschließlich eine Reaktion von möglichen Kunden auf die politischen Vorstellungen von Tesla-Chef Elon Musk ist. Tesla muss sich inzwischen einer deutlich härteren Konkurrenz stellen als noch vor Jahren und das Model Y hat gerade erst eine grundlegende Auffrischung bekommen, die wieder Begehrlichkeiten wecken könnte.