Sondermodell teurer als der Porsche 911
Toyota legt auf Basis des GR Supra die beiden Sondermodelle A90 Final Edition und Lightweight Evo auf. Fahrwerks- und Optik-Feinschliff gibt es in beiden Fällen. Mehr Motor-Power erhält nur eine der Sondereditionen.
Welche Zukunft blüht dem Toyota GR Supra ? Noch im vergangenen Jahr hieß es, der Sportwagen könnte 2025 von einem elektrisch angetriebenen Nachfolger ersetzt werden. Tatsächlich kündigte der Hersteller zuletzt in einem Anime-Trickfilm vage eine sechste Supra-Generation an. Dass diese einen reinen E-Antrieb erhält, ist inzwischen angesichts der weltweiten Kaufzurückhaltung bei Elektroautos allerdings höchst fraglich. Unklar ist zudem, wann sie kommt. Denn nun heißt es vonseiten der Japaner: "Auch in Zukunft wird Toyota den GR Supra basierend auf den Erfahrungen im Motorsport weiterentwickeln."
Das liest sich so, als laufe die aktuelle Generation mit dem Werkscode A90 noch eine Weile weiter. Neue Sondermodelle geben jedoch einen dezenten Hinweis, dass ihr schon bald relevante Änderungen bevorstehen. Schließlich trägt eine von ihnen die ziemlich endgültige Zusatzbezeichnung "A90 Final Edition". Und die hat es in sich.
Toyota GR Supra A90 Final Edition
Deren Highlight ist der massiv erstarkte Dreiliter-Sechszylinder-Benziner, der stets mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe kombiniert wird. Das von BMW beigesteuerte Turbo-Triebwerk leistet in der GR Supra A90 Final Edition mal eben 441 statt 340 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 571 statt 500 Newtonmetern. Damit erreicht das Sondermodell eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h – 20 mehr als mit Standard-Sechszylinder.
Um das Power-Plus zu erreichen, hat Toyota die Wegführung für die Ansaugluft überarbeitet, den Niederdruckkatalysator zur Reduzierung des Druckverlustes angepasst sowie die Motorsteuerung optimiert. Ein Leitblech an der Motorölwanne verhindert zudem eine ungleichmäßige Ölverteilung bei höheren G-Kräften. Ein stärkerer Kühlerlüfter, ein neuer Unterkühler und vergrößerte Kühlrippen an der Abdeckung des Differenzialgetriebes verbessern die Kühlleistung. In die Abgasanlage integriert Toyotas Motorsport- und Haustuning-Abteilung Gazoo Racing einen Titan-Schalldämpfer von Akrapovič.
Fahrdynamik und Optik
Gleichzeitig zieht ein KW-Fahrwerk ein, dessen Dämpfung sich in 16 Zug- und zwölf Druckstufen einstellen lässt. Obendrein sollen angepasste Radsturzwerte, eine verbesserte Steuerung des aktiven Differenzials und eine direktere Abstimmung der Lenkung die Fahrdynamik verbessern. Genau wie die steifere Karosserie, der verstärkte Querträger im hinteren Gepäckraum und die optimierten Stabilisatoren vorn und hinten. Die an der Vorderachse 19 und hinten 20 Zoll großen Felgen tragen nicht nur das GR-Logo, sondern auch zehn Millimeter breitere Michelin-Pilot-Sport-Cup-2-Reifen. Eine entsprechend vergrößerte Brembo-Bremsanlage mit gelochten Scheiben sowie Leitungen aus Edelstahlgewebe sollen eine nachhaltig starke Verzögerung gewährleisten.
Jedes Exemplar des Toyota GR Supra in der A90 Final Edition trägt eine mattschwarze Lackierung. Für eine verbesserte Aerodynamik kommen ein Carbon-Frontspoiler, eine neue Frontschürze sowie ein Carbon-Heckflügel im Stil des GR-Supra-GT4-Rennwagens hinzu. Der Kohlefaser-Lufteinlass auf der Motorhaube verfügt über ein herausnehmbares Innenteil, was bei Bedarf zusätzliche Kühlung ermöglicht. Innen weist das Sondermodell rote Vollschalensitze mit Alcantara-Bezug, gleichfarbige Sicherheitsgurte und Carbon-Einstiegsleisten auf. Hinzu kommen aufwendige Carbon-Verzierungen und ein Überrollbügel im Fond, für den die hinteren Notsitze weichen müssen.
Toyota GR Supra Lightweight Evo
Als zweite GR-Supra-Sonderedition legt Toyota den Lightweight Evo auf. Wie der Name suggeriert, handelt es sich dabei um eine Leichtbau-Version des Sportwagens, wobei die Japaner nicht näher spezifizieren, wie genau sie das Gewicht des Supra gedrückt haben wollen. Die Maßnahmen an Fahrwerk, Lenkung und Bremse ähneln jenen der A90 Final Edition, wobei sie hier durch mehrere verstärkte Gummilager und eine stabilere Unterbodenverstrebung ergänzt werden.
Der Lightweight Evo kommt optisch etwas dezenter daher als die A90 Final Edition, weist aber ebenfalls einige Besonderheiten auf. Zu den Neuerungen zählen ein Entenbürzel-Heckspoiler aus Carbon, neue Radlaufklappen sowie höhere Kotflügel an der Vorderachse und mattschwarze 19-Zoll-Räder. Der Fahrersitz aus Alcantara trägt das Logo von Gazoo Racing, während rote Nähte und Akzente die sportliche Note unterstreichen sollen.
Marktstart und Preise
Die beiden Sondermodelle sind in Deutschland inzwischen bestellbar. Besonders für die weltweit auf maximal 300 Exemplare limitierte A90 Final Edition müssen Interessenten tief in die Tasche greifen. Mit mindestens 142.800 Euro ist das Sondermodell klar teurer als der billigste Porsche 911 (ab 128.700 Euro). Für den GR Supra Legend Lightweight Evo verlangt Toyota im günstigsten Fall 78.950 Euro. Damit ist diese Modellvariante im überschaubaren Rahmen teurer als der aktuell günstigste Sechszylinder-Supra in Deutschland, die Automatikversion "Legend" für mindestens 73.250 Euro.
Hinweis: Im Video nach dem dritten Absatz präsentieren wir Ihnen den Toyota GR Supra mit V8-Motor für die australische GT-Meisterschaft.