Weitere Milliardenstrafen für VW

Prozesse im VW-Dieselskandal starten: VW-Manager vor Gericht
Der Dieselskandal ist für die amerikanischen Behörden noch nicht vorbei. Ein Berufungsgericht erlaubt nun regionale Sanktionen einzelner Bezirke. Damit rollen weitere Milliardenstrafen auf VW zu.
Es sind schon jede Menge Gelder rund um den Dieselskandal geflossen. Entschädigungen, Vergleiche, Strafen – doch die Konsequenzen nehmen für die Wolfsburger anscheinend kein Ende. Jetzt hat ein US-Berufungsgericht dem VW-Konzern eine weitere juristische Niederlage beschert, wie der Spiegel berichtet. Trotz bereits geschlossener Vergleiche sollen zusätzlich regionale Sanktionen zweier Bezirke in Utah und Florida zulässig sein. Damit rollen weitere Milliardenstrafen auf Volkswagen zu.
Weitere elf Milliarden pro Jahr
Kampflos will sich der Hersteller diesem Urteil allerdings nicht ergeben und kündigte daher bereits an, notfalls bis zur höchsten Instanz zu gehen. Sollte der oberste Gerichtshof jedoch zuungunsten von VW entscheiden und das Urteil damit schlussendlich rechtsgültig werden, muss abermals tief in die Tasche gegriffen werden. Auf Basis der regionalen Bußgeldkataloge könnten sich die Schadensersatzforderungen im Bereich von knapp über elf Milliarden Dollar pro Jahr belaufen.
Besonders bitter ist dieser Rückschlag für VW deshalb, weil man die rechtlichen Schritte in den USA als abgeschlossen betrachtet hatte. Rund 23 Milliarden Euro hat der Dieselskandal in den USA bereits gekostet, vom Image-Verlust ganz zu schweigen. Erst in der vergangenen Woche hatte das Bundesverfassungsgericht zudem das Verhalten des Konzerns im Dieselskandal als "sittenwidrig" befunden und generell eine Entschädigung für die Käufer betroffener Modelle verfügt. Ein Urteil, das Volkswagen Schätzungen zufolge eine weitere Milliarde kosten dürfte.