Bringt „Herbie“ Diess den Käfer als E-Auto zurück?
Gerüchte gibt über einen Käfer-Comeback mit E-Antrieb gibt es schon lange. Und im Februar 2022 hat VW-Boss Herbert Diess einen elektrischen Beetle auf MEB-Basis in einer Fragerunde nicht ausgeschlossen.
In einer AMA-Runde ("Ask me anything"; übersetzt: Fragt mich alles) auf dem Social-News-Aggregator Reddit stellte sich der VW-Vorstandsvorsitzende Herbert Diess den Fragen der User und VW-Fans. Neben zahlreichen technischen Fragen sorgte das Posting von "coldbrew18" für Aufmerksamkeit. Er forderte, das VW den Beetle als Elektroauto zurückzubringen müsse. "Einen echten Käfer, der leicht zu modifizieren, klein und lustig ist", unterstreicht er seine Forderung und schließt:" Wenn das einer könnte, dann ein Typ namens Herbie!" – in Anlehnung an den Vornamen des VW-Bosses und den Kult-Käfer "Herbie" aus der Disney-Film-Reihe.
Die Antwort von Diess fällt etwas nüchterner aus und lässt viel Raum für Spekulationen und Hoffnung auf einen elektrischen VW Beetle: "Unser emotionalstes Fahrzeug in unserer Geschichte ist zweifellos der Mikrobus [I.D.Buzz; Anm. der Red.]. Es war meine erste Priorität, diese Ikone wieder zum Leben zu erwecken. Aber ja, viele andere emotionale Autos sind auf unserer skalierbaren MEB-Plattform möglich".
Bereits 2018 hatte VW-Designchef Klaus Bischof in einem Interview mit britischen Medien einen elektrischen VW Beetle als neues Mitglied der ID.Elektro-Familie in Aussicht gestellt. "Wenn man sich den MEB [Modularer Elektro-Baukasten; Anm. d. Red.] anschaut, ist der kürzeste mögliche Radstand der des ID. Wenn man dann den Beetle darauf aufbaut, haben Sie viel Platz, ohne Kompromisse bei der Funktionalität. Es könnte also ein sehr attraktives Auto sein", so Bischof damals.
VW Elektro-Beetle mit Heckantrieb schon skizziert
Gleichzeitig bestätigte der Design-Boss, dass er bereits eine Bild von einem viertürigen Beetle auf Basis des MEB skizziert habe. Allerdings werde es noch zwei oder drei Jahre dauern, bis eine Entscheidung für eine Produktion getroffen würde.
Der VW Beetle als Coupé und Cabrio ist indes schon längst nicht mehr im Modellprogramm – beide Modelle liefen ohne Nachfolger aus. "Der heutige Beetle ist als zweitüriges Coupé und als Cabrio sehr attraktiv, aber in seiner Nische was die Verkäufe angeht, sehr limitiert", so der Design-Chef. Entsprechend könnte der Käfer-Nachfolger als reines Elektromodell der ID.-Familie reüssieren. Schließlich ist VW-Boss Herbert Diess bestrebt, neben den konventionellen ID.-Modellen, auch emotionale Elektro-Autos einzuführen: Dazu zählen der VW Bus, der als I.D. Buzz 2022 an den Start gehen wird, dazu könnte auch der Beetle respektive der Käfer zählen. Beide Fahrzeuge spiegeln schließlich die Tradition der Marke wieder. Auch Diess gab bereits vor Jahren schon zarte Hinweise auf das Elektro-Modell: "Wenn wir einen Beetle EV machen, wäre es viel besser als das aktuelle Modell und viel näher an der Geschichte, weil er Heckantrieb haben könnte."
Allerdings trat schon damals Bischof auch deutlich auf die Bremse: "Unsere Aufgabe ist es, die Volumen-Modelle in Gang zu bringen". Erst dann könne man sich exotischeren und emotionaleren Autos widmen. Eine mögliche Konkurrenz zwischen dem ID.3 oder ID.4 und dem Elektro-Beetle sah Bischof abschließend nicht. "Es war schon immer die Kultur bei VW, dass im gleichen Segment Platz für zwei oder sogar drei [Modelle] ist."
Übrigens: Im Herbst 2020 hatte sich Volkswagen mehrere Modellnamen in der Klasse für Fahrzeuge schützen lassen. Neben einem "e-Beetle" waren es "e-Karmann", "e-Golf Classic" sowie "e-Kübel" und "e-Thing". Letzterer wäre eine elektrische Version des Typ 181 (VW Safari), der in den USA "the Thing" genannt wurde.
Übrigens 2.0: Was VW mit seinen Plattformen noch so vor hat, sehen Sie in der Fotoshow.