Aston Martin V8 Vantage

Zusätzlich zum handgeschalteten Modell bietet Aston Martin den
385 PS starken V8 Vantage ab April auch als Sportshift mit
automatisiertem Schaltgetriebe an.
Wer im Vorfeld des ersten 24-Stunden-Rennens von Bahrain die Boxengasse durchschritt, konnte ein Phänomen bestaunen: Nicht etwa die in der Mehrzahl aus Deutschland angereisten, durchaus illustren und zumeist flügelbewehrten Rennboliden standen an den beiden Trainingstagen im Mittelpunkt des Zuschauerinteresses (so man angesichts der geringen Zahl von Passanten überhaupt von einem solchen sprechen konnte), sondern zwei zurückhaltend auftretende Typen aus England: der eine in zeitlos-klassisches Silber-Metallic gehüllt, der andere – so viel Extravaganz darf sein – mit einer abhängig vom Lichteinfall weiß-changierenden Perleffekt-Lackierung glänzend.
Ab April stehen die ersten Sportshift-Modelle beim Händler
Die Rede ist von den beiden ersten in freier Wildbahn zu bestaunenden V8 Vantage in Sportshift-Ausführung. Sein Messedebüt feierte der Porsche-Gegner mit dem neuen, automatisierten Sechsganggetriebe auf dem Pariser Automobilsalon im Herbst vergangenen Jahres. Ab April können Aston Martin-Fans die neue Schalteinheit, die ohne Kupplungspedal auskommt und die Anwahl der einzelnen Fahrstufen via Lenkradpaddeln erlaubt, selbst auf ihre Güte prüfen. Zu diesem Zeitpunkt sollen die deutschen Händler im Besitz der ersten Vorführautos sein.
Geschaltet wird per Wippen am Lenkrad
Ein exklusiver Kreis internationaler Fachjournalisten konnte sich bereits Ende vergangenen Jahres anlässlich einer Ausfahrt in der arabischen Wüste mit der elektrohydraulisch aktuierten Schaltbox italienischer Provinienz vertraut machen. Hochgeschaltet wird mittels eines Zuges an der rechts des Lenkrads montierten Schaltwippe, für das Herunterschalten zeichnet das linke Gegenstück verantwortlich. Beides geht zügig, sanft verschliffen und ohne metallische Nebengeräusche vonstatten.
Im Gegensatz zu anderen Automobilherstellern, die ihre Systeme grundsätzlich im Komfortmodus agieren lassen und das sportliche Fahrprogramm erst auf Knopfdruck starten, haben die Ingenieure beim V8 Vantage den entgegengesetzten Weg gewählt. Von Haus aus ist bei der automatisierten Gangwahl im Aston Martin Sport angesagt. Wer es sanfter mag, muss die Komfortstufe gesondert anwählen.
Dies geschieht mit Hilfe eines der vier rechts und links des gläsernen Starterknopfes in der Mittelkonsole befindlichen Schalters. Die Funktion der übrigen drei Bedienknöpfe teilt der V8 mit dem großen Bruder DB9: Sie zeichnen für die Anwahl des Leerlaufs und des automatischen Fahrprogrammes sowie für das Einlegen des Rückwärtsganges verantwortlich. Entsprechend sind sie mit den Buchstaben N, D und R gekennzeichnet. Der Automatikmodus verfügt ebenso wie der manuelle über eine sportliche und eine eher komfortable Auslegung. Zur Neutralität lässt sich das Getriebe alternativ zum Knopfdruck auch durch das gleichzeitige Ziehen beider Schaltpaddel überreden.
Leichte Verzögerungen beim Hochschalten
Im Umgang mit der neuen Schalteinheit fiel zudem Folgendes auf: Beim Hochschalten geht die Gangwahl subjektiv am geschmeidigsten vonstatten, wenn der Gasfuß dabei leicht gelupft wird. Das überspielt die spürbare leichte Verzögerung beim Einlegen der nächst höheren Stufe. Das Herunterschalten gelingt so oder so perfekt. Den Kick-down verkneift sich das Getriebe, wenn es im manuellen Modus betrieben wird, das eigenmächtige Heraufschalten jedoch nicht. Sportfans brauchen den Kopf dennoch nicht gleich hängen zu lassen: Ob es bei der Programmierung der Testwagen bleibt oder ob der 4.600 Euro teuren Schaltzentrale die Eigenmächtigkeit schlussendlich doch noch ausgetrieben wird, ist noch nicht entschieden.