BMW 335i, Audi S5, Mercedes CLK 500 Avantgarde
Der BMW Alpina B3 mit 360 PS will die Nische zwischen BMW
335i und M3 besetzen.
Endlich tut sich eine Lücke im Verkehr auf. Zwei Mal kurz am Lenkradknopf tippen, zweiter Gang, voll aufs Gas – und plötzlich ist ein leichter Heckschwenk zu spüren, der aber blitzschnell von der Fahrdynamikregelung (DSC) entschärft wird. Dann geht’s wie an der Schnur gezogen weiter – wenn man will und darf bis Tempo 285. Im D-Modus der Automatik vollziehen sich die Schaltvorgänge unmerklich, ohne jeden Ruck. Etwas ruppiger und hochtouriger geht es in der S-Stellung zu. Noch schneller lassen sich die sechs Gänge schließlich im manuellen Modus wechseln.
Hier darf der Biturbo-Sechszylinder bis 7000 Touren hochjubeln, beim Runterschalten wird klassisch Zwischengas gegeben. Das B3 Coupé wirkt – im Gegensatz zum 60 PS stärkeren, nur 20 Kilogramm schwereren, aber viel großspuriger auftretenden M3 – auch äußerlich eher unspektakulär. Der souveräne Antrieb hat nichts Krawalliges, nur das dumpfe Grollen verheißt jederzeit abrufbare Kraft. So lassen sich auch lange Strecken zurücklegen, ohne dass Leistungs-Charakteristik oder Motor- Geräusch nerven. Schon kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl ist genug Zugkraft vorhanden – den Einsatz der beiden Turbos ab etwa 1200/min bemerkt man gar nicht.
Nur beim Beschleunigen und bei hoher Drehzahl wechselt der brave Posaunenchor zum Hardrock, dann mischt sich etwas aggressiv Metalliges in den Sound. Die aus dem BMW 335i übernommenen Bremsen bringen die Fuhre sicher zum Stehen. Etwas schwergängig ist die zielgenaue Servo-Lenkung – weil zugunsten eines neutralen Kurvenverhaltens die Vorderräder mehr Sturz bekamen. Das Fahrwerk – mit optionalen 19-Zöllern – gibt sich ansonsten recht komfortabel, erlaubt aber dennoch die schnelle Kurvenhatz. Besonders stolz ist man bei Alpina auf den Verbrauch: Er soll im Mittel bei moderaten 9,8 L/100 km liegen.