BMW Cabriolet 335i
Mit dem Ende März europaweit zu den Händlern rollenden BMW Cabriolet beginnt nun auch in München die harte Zeit: Das Softtop musste einer dreiteiligen Stahlkonstruktion weichen. Im Fahrbericht – das 306 PS starke Topmodell 335i.
Die eine oder andere Träne dürfte mit dem Erscheinen des neuen Dreier Cabriolets wohl verbunden sein. Nein, nein – es ist kein hässliches Auto, das uns die Münchener da präsentieren, ganz im Gegenteil. In Sachen Eleganz der Linienführung steht der offene dem geschlossenen Dreier der Coupé.Spezifikation kaum nach, wenngleich der Übergang vom Dach in den Heckbereich bei dem Verwandlungskünstler nicht ganz so flüssig verläuft wie bei seinem stets bedacht auftretenden Bruder.
Das Stoffdach ist auch beim 3er-Cabrio Vergangenheit
Mit der nun auch in Bayern erfolgten Abkehr von der weichen Kopfbedeckung haben Softtop-Fans mit der aktuellen Ausgabe des offenen Dreiers jedoch einen weiteren Ausfall zu beklagen. Die vier gut ausgeformten Sitze des 4,58 Meter langen Müncheners überspannt nun gleichfalls eine dreiteilige, elektrisch und auf Wunsch sogar per Fernbedienung im Kofferraum versenkbare Stahlkonstruktion.
Da die Designer die flache Hecklinie des ausgesprochen elegant geratenen Coupé. bewahren wollten, bleibt bei geöffnetem Verdeck nurmehr ein schmaler Schlitz zur Entnahme mitgeführten Frachtguts respektive des nicht nur bei BMW immer wieder gern zitierten Golfbags.
Der Komfortzugang erleichtert das Beladen
Wer sich das mühselige Gehangel nach in den Tiefen des Kofferraums verschwundenen, weil aus der Einkaufstüte gekollerten Dosen und Flaschen ersparen will, kann seine Funkfernbedienung gegen 615 Euro Aufpreis jedoch auch mit einem so genannten Komfortzugang versehen lassen. Dann lässt sich das im Kofferaum befindliche Verdeck per Knopfdruck ähnlich wie beim Mercedes SL in eine Zwischenstellung bringen, die die Entnahme größerer Gegenstände erleichtert.
Wer allein oder mit nur einem Beifahrer unterwegs ist, kann die Be- und Entladungssperenzchen umgehen, indem er eine pfiffige Besonderheit des offenen Dreiers nutzt: Mittels eines Drehknopfes lässt sich der hintere Teil des über der rückwärtigen Sitzbank montierten Windschotts öffnen. Anschließend kann die Lehne der Fondsitze heruntergeklappt und als die Polster schonender Ladeboden benutzt werden. Dieser Aufenthaltsort empfiehlt sich vor allem für beim Aussteigen ohnehin mitzunehmende Gegenstände, weil ansonsten wiederum ein gesondertes Schließen des Verdecks beim Parken des Autos nötig wäre.
Auch das Cabrio geht agil ums Eck
In Bezug auf Fahrverhalten, Verwindungssteifigkeit und Federungskomfort unterscheidet sich das Dreier-Cabrio subjektiv kaum vom Coupé. Aktivlenkung und das knackig-präzise agierende manuelle Sechsganggetriebe vorausgesetzt, geht der 306 PS starke Hecktriebler trotz seines mit 1.810 Kilogramm durchaus beachtlichen Gewichts ausgesprochen agil ums Eck.
Der 335i besitzt Kraft in allen Lebenslagen
Der von zwei Turboladern zwangsbeatmete Dreiliter-Reihensechser schert sich subjektiv nur wenig ums Gewicht. Obwohl das Cabrio mit jeder Pferdestärke 5,9 statt wie das Coupé 5,3 Kilogramm in Bewegung setzen muss, dürften Topmodell-Fahrer selbst beim Cabrio keinen Grund zur Klage finden. Der 335i tritt auch in der offenen Spezifikation vehement an und besitzt Kraft in allen Drehzahllagen.
Der Reihensechser sorgt für vortrefflichen Sound
Als fragloses Highlight des Offenfahrens wäre zudem der ungefilterte Genuss der ausgesprochen guten klanglichen Anlagen des BMW-Aggregats zu nennen: kernig grollend und die Tonlage mit zunehmendem Drehzahlniveau sukzessive nach oben verschiebend – da kommt das sportliche Flair fast von allein. Die ergonomisch gelungene Cockpit-Gestaltung nebst der bequemen und gut konturierten Sitze passt dazu und zeigt: Ein BMW Cabrio ist ein BMW Cabrio – auch wenn es nunmehr Hard- statt Softtop trägt.