Irmscher-Opel Astra Twin Top im Test
Der Astra Twin Top riskiert eine kesse Lippe: Irmscher setzt
Opels Verwandlungskünstler noch spektakulärer in Szene und hebt die
Leistung auf 225 PS.
Als würden Klappdach-Cabrios nicht schon genug Aufsehen erregen, wenn sie sich binnen weniger Sekunden ihrer blechernen Hüte entledigen, sie auf Knopfdruck zerlegen, falten und fein säuberlich verstauen. Das allein ist bereits großes Kino, zu dem Irmscher beim Astra Twin Top noch ein paar aufregende Akzente hinzufügt.
Gemeint ist die tief hängende Frontspoilerlippe. Aber auch der Grill im Irmscher-typischen Wabendesign mit Edelstahlblende und Firmen-Schriftzug sowie die markanten Seitenschweller verfehlen ihre Wirkung nicht. Ebenso wenig der markante Heckflügel. Auch ein Endschalldämpfer mit zwei ellipsenförmigen Endrohren ist zu haben – gemessen an seinem bassig, sonoren Sound eine durchaus überlegenswerte Investition.
Der wohlige Klang kommt nicht von ungefähr
Den Astra treibt ein getuntes Zweiliter-Turboaggregat an. Ein Zusatzsteuergerät verhilft der Maschine im Vergleich zur 200 PS starken Serienversion zu 25 PS mehr Leistung. Den beherzten Tritt auf das Gaspedal quittieren die 18-Zöller in der Dimension 225/40 daher mit einem anfänglichen Scharren, bevor der Irmscher-Turbo nach Drehzahl gierend der Höchstgeschwindigkeit entgegenstürmt und selbst weit jenseits der 200-km/h-Marke noch unbeeindruckt anschiebt.
Der Irmscher ist hinreichend dynamisch
Weitere Talente offenbart der Opel auf kurvenreicher Wegstrecke. Dem Lenkeinschlag des Fahrers leisten die breiten Pneus erfreulich direkt und vor allem lange Folge. Den physikalischen Gesetzen entgegnet der Irmscher-Opel ausgesprochen brav: Schlussendlich schiebt die Fuhre unter dem mahnenden Flackern der ESP-Warnleuchte über die Vorderachse.
Der Innenraum ist ein optischer Leckerbissen
Von dem äußerlich dynamischen Auftritt bleibt der Innenraum nicht unberührt, der die Passagiere mit nach Wunsch bezogenen, bequemen Ledersitzen empfängt. In ihrem hellen Grauton harmonieren sie im Testexemplar stimmig mit den zahlreichen Aluminium-Applikationen. Das Dreispeichen-Lenkrad im Alu- und Lederlook wirkt zwar auf den ersten Eindruck etwas wulstig, liegt jedoch gut in der Hand.
Applaus für den Verwandlungsakt
An die serienmäßigen Schalter für den elektrischen Dachmechanismus muss man sich ebenfalls erst gewöhnen. Sie sind im Dachhimmel versteckt, anstatt – wie anderswo üblich – in der Mittelkonsole. Tadellos ist hingegen die Funktion: Innerhalb von nur 30 Sekunden ist das Blechdach des Astra im Heck verschwunden. Der Verwandlungsakt des Astra Twin Top vom Coupé zum Cabriolet und umgekehrt bleibt allein schon deshalb selten unbeobachtet, weil er einen guten Einblick in die komplizierte Klapptechnik erteilt. Und die Irmscher-Extras steigern den Show-Effekt zusätzlich.