Kia Optima Hybrid Fahrbericht

Der Kia Optima Hybrid ist das erste koreanische Hybridmodell -
kein Klein- oder Kompaktwagen, sondern eine ausgewachsene
Mittelklasse-Limousine. Trotzdem soll das Hybridfahrzeug sehr
preiswert sein. Wie er sich beim ersten Aufeinandertreffen schlägt,
zeigt der Fahrbericht.
Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis der Kia-Slogan "Die Kraft zu überraschen" so fest in unserem Wortschatz verankert ist wie "Nichts ist unmöglich". Trotzdem strengen sich die Koreaner redlich an, ihren Wahlspruch mit Leben zu füllen. Denn auf dem Genfer Salon präsentierten sie neben dem herkömmlichen Kia Optima, der ab Anfang 2012 gegen Ford Mondeo, Opel Insignia und VW Passat antreten soll, zugleich eine Hybridvariante.
Kia Optima Hybrid fährt einen Kilometer rein elektrisch
Das Doppelherz im Bug des von Ex-Audi-Designer Peter Schreyer gezeichneten Viertürers ist eine Kombination aus 2,4-Liter-Benziner mit 209 PS und einem 30-kW-Elektromotor, die ihre Kraft gemeinsam oder einzeln via Sechsstufen-Automatik an die Vorderräder abgeben. Damit kann der Kia Optima Hybrid elektrisch anfahren oder aus Parklücken herausfahren, ohne dass sich der Fahrer als Gaspedal-Streichler abmühen muss. Denn anders als bei vielen Hybriden meldet sich beim Rangieren nicht gleich der Vierzylinder zur Arbeit. Allein mit der Kraft seines Lithium-Polymer-Akkus säuselt der Kia Optima Hybrid rund einen Kilometer weit.
Einen ECE-Verbrauch hat Kia noch nicht ermittelt, doch im strengen US-Zyklus benötigte der Kia Optima Hybrid im Mittel 6,4 L/100 km – ein Wert, der sich sehen lassen kann. Ob der Benziner oder der E-Motor läuft, können die Passagiere kaum erfühlen, denn der Wechsel von einer Antriebsart zur anderen geschieht sehr sanft. Selbstverständlich gibt es eine visuelle Darstellung, auf Wunsch sogar doppelt: Einmal zwischen den Rundinstrumenten und außerdem auf dem großen Navi-Berührbildschirm. Wer mag, kann sich dort auch eine Verbrauchsstatistik anzeigen lassen.
Kia Optima Hybrid startet ab 26.000 Euro
Ein Mister Perfect ist der Antrieb im Vorserienmodell des Kia Optima Hybrid, das für die erste Fahrt zur Verfügung steht, jedoch nicht. Dazu tönt der Vierzylinder beim Beschleunigen zu laut und bleibt auch oberhalb der Richtgeschwindigkeit präsent. An Platz mangelt es hingegen nicht. Hinten gibt es lediglich eine kleine Einschränkung bei der Kopffreiheit, während die Beine selbst dann ausreichend Spielraum haben, wenn vier Großgewachsene an Bord sind. Die müssen sich allerdings beim Gepäck beschränken, denn das Kofferraumvolumen des Kia Optima Hybrid beträgt lediglich 280 Liter.
Verantwortlich dafür ist der platzraubende Akku, der hinter der Rückbank steckt und ein Umklappen der Lehne unmöglich macht. Davon wird der Erfolg des Kia Optima Hybrid allerdings weniger abhängen als vom Einstiegspreis, der bei überraschend niedrigen 26.000 Euro liegen soll.