Mercedes-AMG C 63 S Coupé im Fahrbericht
Mercedes will mit dem neuen C 63 Coupé das sportlichste AMG-Modell auf die Räder gestellt haben. Schauen wir mal, wie sich der Flitzer schlägt.
„Der geht“, sagt AMG-Chef Tobias Moers, „auf dem Niveau des Black Series der Vorgänger-Baureihe C204“. Damit meint er die Rundenzeiten auf der Nordschleife, und lässt durchblicken, dass der neue C 63 S so knapp unter 7:40 Minuten liegen dürfte. Nach den ersten Proberunden könnte man allerdings vermuten, dass selbst diese Aussage womöglich noch ziemlich tief gestapelt ist.
Dabei ist der Biturbo-V8 mit vier Litern Hubraum und 510 PS noch nicht einmal das Schmuckstück des C, sondern die aufwendig überarbeitete Hinterachse, die das Coupé grundlegend von der C-63-Limousine unterscheidet.
Uniball-Gelenke, neuer Hinterachsträger, neue Radträger, steifere Elastokinematik, elektronisches Sperrdifferenzial – die Hinterachse ist praktisch eine Neukonstruktion. Und wegen ihrer breiteren Spur erfordert sie ein ebenso breiteres Heck. Die dicken Backen sind übrigens nicht nachträglich montiert, sondern werden bereits im Karosserierohbau aus eigens gepressten Blechteilen eingesetzt. Sie stehen dem C Coupé fraglos gut.
Mercedes-AMG C 63 S Coupé: Breite Hinterachse
Viel schöner ist allerdings, dass die breite Hinterachse nicht nur schöner aussieht, sondern auch viel schöner fährt. Das lässt sich nach ein paar Proberunden auf dem Ascari Race Resort sagen. Nicht der schiere Speed ist es, der am AMG-Coupé so beeindruckt, das erwartet man einfach. Natürlich schiebt der V8 höllisch an, und das Speedshift-Getriebe legt eilfertig die nächsten Gänge ein – die breite, gut ausgebaute Strecke wird auf einmal schmal und die Geraden sehr kurz.
Sehr neutral und sauber liegt das Coupé in schnellen Kurven, lenkt sauber und ansatzlos ein, zum Untersteuern muss es richtig gezwungen werden. Die Lenkung ist nicht zu leicht, liefert zuverlässig Gripmeldungen an den Fahrer und reagiert so exakt und fix, dass kleine Heck.chwenks beim Rausbeschleunigen lässig pariert werden können. Das passt alles, vor allem dann, wenn die optionale Verbundbremsanlage (4.998 Euro) und die Performance-Sitze an Bord sind. Die sportlichste C-Klasse aller Zeiten? Vielleicht. Die geilste? Ganz sicher.