Mercedes C 230 im Test

Neues von der C-Klasse: Den C 220 gibt es nicht mehr, an seine Stelle tritt der C 230. Fragt sich nur, ob es einen Unterschied macht.
Es kommt, wie es kommen muß: Der seit geraumer Zeit bereits im E 230 diensthabende 2,3 Liter-Vierzylindermotor wandert nun auch in die Mercedes C-Klasse. Dort ersetzt er den 2,2 Liter, was zugleich bedeutet, daß der bisherige C 220 zum C 230 aufsteigt. In den einschlägigen Daten hinterlässt diese Beförderung freilich nur sehr dezente Spuren. Leistung und Drehmoment (150 PS, 210 Nm) bleiben unverändert. Nur das entsprechende Drehzahlniveau liegt tiefer, was auf eine fülligere Kraftentfaltung im unteren Drehzahlbereich schließen lässt. Das klingt nicht spektakulär, kann aber auch nicht schaden, zumal die Hubraumvergrößerung keinen Pfennig Aufpreis kostet.
Den C 230 gibt es zum alten Preis: 27.164 Mark. Der praktische Mehrwert ist entsprechend bescheiden.ImVer- gleich zum Vormodell sind die Unterschiede im Fahreindruck klein, aber fein. Wer den C 220 kennt, dem dürfte das bessere Durchzugsvermögen des 2,3 Liter-Antriebs nicht verborgen bleiben. Die Meßwerte erhärten den Verdacht: In der Elastizität übertrifft der C 230 den Vorgänger klar, ohne allerdings mit einer ausgesprochenen Glanzleistung aufzuwarten. Während zuvor beim Beschleunigen von 80 auf 120 km/h im fünften Gang 17,9 Sekunden vergingen, genügen nun 16,2 Sekunden – ein ordentlicher Wert zwar, aber immer noch gezügelt von der unverändert langen Übersetzung. Immerhin reicht es, um der C-Klasse den Leistungskomfort zu bescheren, den sie verdient.
Der Mercedes C 230 bietet bereits bei bescheidenen Drehzahlen ausreichende Kraftreserven, was nicht nur die Gelassenheit des Fahrens, sondern auch die Sparsamkeit fördert. Mit 9,8 Liter auf 100 Kilometer verbrauchte der 2,3-Liter im Testdurchschnitt weniger als dasVormodell (10,5 L/100 km). Andererseits muß sich der C 230-Fahrer damit abfinden, daß die Zahl der Zylinder nicht dem Preis entspricht. Während die Konkurrenz in der 25.000 Euro-Klasse mit sechs Zylindern aufwartet, begnügt sich der Mercedes mit vieren, was er nicht verheimlichen kann. Obwohl frei von lästigen Dröhnfrequenzen, macht der 2,3 Liter-Motor doch durch eine Grundrauhigkeit auf sich aufmerksam, die einfach nicht zum höchst angenehmen Charakter dieser Limousine paßt.