Oettinger-Audi A4 3.0 TDI Quattro im Test
Kurvengewirr oder Langstrecke? Der 260 PS starke und
515 Newtonmeter Drehmoment bietende Oettinger-Audi A4 3.0 TDI
Quattro versucht beide Terrains zu beackern.
Die Fakten scheinen zunächst der sportliche Albtraum zu sein – ein träge knatternder Diesel, gepaart auch noch mit einem Automatikgetriebe. Viel Flair scheinen die technischen Gegebenheiten nicht zu versprühen.
Kreischender Sound, Drehzahlen, knackige Handarbeit beim Schalten, das ist doch des Pudels sportlicher Kern. Zumindest für denjenigen, der seine automobile Granate am Sonntagmorgen durch die Lande treibt oder sich gerne mal hin und wieder der Sucht der Rennstrecke hingibt. Aber für diejenigen, die tagtäglich Strecke machen, Kilometer fressen, sich durch den Alltag quälen – für die ist der Hardcore-Racer ein Graus.
Held der langen Srecken
Der Oettinger-A4 Avant 3.0 TDI Quattro ist für die lange Strecke hingegen der Held. Dank Eingriff in die Motorelektronik mobilisiert der Turbodiesel nun stramme 260 PS anstatt der bei diesem Modell noch serienmäßigen 204 Pferde. Wobei die Spitzenleistung nur als eine nette Nebenerscheinung der Modifikationen am Motormanagement gelten darf. Nicht der wilde Ritt auf der Drehzahlspitze, die per se bei 4.200 Umdrehungen ein stumpfes Ende findet, macht den Reiz aus. Das genussvolle Surfen auf der Drehmomentwelle bringt den Kick. 515 Newtonmeter stehen zur Verfügung.
Ohne Schlupfverluste und ohne sensibles Kupplungsspiel springt der Diesel-A4 nach vorn. „Pedal to the metal“: In 7,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, nach 17,7 Sekunden sind 160 km/h passé.
Der Oettinger kennt auf der Bahn nur wenig Gegner
Auf der Autobahn schnurrt der erstarkte TDI mit Nachdruck dahin, kennt nur wenige Gegner, gönnt sich kaum mehr als zehn Liter pro 100 Kilometer – auch im vollen Galopp. Und der endet mit etwas Anlauf schließlich erst bei 245 km/h.
Die Optik wird den Fahrleistungen vollauf gerecht
Um sich entsprechend der Fahrleistungen auch optisch den nötigen Respekt zu verschaffen, tritt der gedopte A4 deutlich anders auf. Die vier Endrohre, die unter der modifizierten Heckschürze hervorlugen, mögen dabei vielleicht etwas übertrieben wirken. Der markante Gesichtsausdruck mit den großen Öffnungen in der Frontschürze wird dem gebotenen Vorwärtsdrang jedoch gerecht.