Alfa Giulia, Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse

Alfa Romeo Giulia 2.2 D, Audi A4 2.0 TDI, BMW 320d, Mercedes C 250 d

Alfa Romeo ist zurück und bringt mit der Giulia frischen Wind in die Mittelklasse. Hat sie das Zeug zum neuen Bestseller? Das muss sie im Test mit der deutschen Premium-Konkurrenz unter Beweis stellen. Es treten an Audi A4 2.0 TDI, Mercedes C 250 d, BMW 320d und Alfa Romeo Giulia 2.2 D.

115 kg weniger als der gewichtige Mercedes wiegt der Alfa Romeo mit 1.534 kg. Ebenfalls deutlich schwerer sind Audi (1.575 kg) und BMW (1.562 kg).

2,3 Millionen Mittelklasse-Alfa wurden bislang gebaut. Zum Vergleich: Audi 80/ A4: 11,5 Millionen, BMW 3er: 15 Millionen, Mercedes 190/C: 9 Millionen.

Der A4 punktet mit komfortablem Fahrwerk, viel Platz und eine sehr sorgfältigen Verarbeitung.

Die sehr guten Bremsen des Audi können ebenfalls überzeugen.

LED-Leuchten und große Klappe – der A4 ist praktisch statt aufregend.

Die Laufruhe ist eine der angenehmsten Eigenschaften des TDI. Dazu gibt es 190 PS und 400 Nm.

Das Interieur ist makellos verarbeitet, das bekommt kein Konkurrent so hin, auch nicht Mercedes.

Auch wenn das MMI-System sehr gut funktioniert muss es sich knapp dem iDrive von BMW geschlagen geben.

Kurz und knapp: Der Audi hat die besten Sitze im Test. Die Sportsitze sind Bestandteil der Ausstattungslinie Sport.

Hinten sitzt man sehr gut im Audi, jedenfalls solange der Mittelplatz unbelegt bleibt. Die steile Lehne sorgt für guten Sitzkomfort.

Der Audi steckt bis zu 480 Liter Gepäck weg, doch die dreiteilige Lehne kostet 380 Euro Aufpreis.

Der Mercedes bietet viel Komfort, viel Platz und dazu ein kräftiger Motor.

Die bei unserem Testwagen verbaute Luftfederung Airmatic kostet 1.416 Euro, punktet dafür aber mit feinfühligem Ansprechverhalten.

Die Familienähnlichkeit zu E- und S-Klasse ist nicht zu übersehen.

Dass der OM 651 ein etwas rauer Geselle ist, weiß man inzwischen. Mit 204 PS und strammen 500 Nm ist er stärker als die Konkurrenz.

Der Qualitätseindruck in der C-Klasse ist sehr gut. Viele Hochwertige Materialien, die gut verarbeitet wurden.

Bei der Bedienung erlaubt sie sich allerdings ein paar Schwächen.

In der C-Klasse sitzt man vorne ebenfalls sehr bequem.

Die C-Klasse hat den kuscheligsten Fond, selbst wenn er nicht wie hier im teuren Designo-Leder tapeziert ist.

Das Standardvolumen von 480 Litern lässt sich durch die große Klappe gut nutzen; klappbare Lehne für 345 Euro.

Der 3er ist ein typischer BMW mit Top-Fahrwerk und Top-Bedienung, aber auch mit kleinen Schwächen.

Trotz relativ komfortabler Abstimmung fährt der BMW am zackigsten um die Kurve. Das ESP lässt im Sportmodus sogar leichte Drifts zu.

Das Heckleuchtendesign sagt eindeutig: Vor dir fährt ein BMW.

Der Vierzylinder-Diesel zählt nicht gerade zu den laufruhigsten. Umso harmonischer agiert dafür die Kombination mit dem Automatikgetriebe.

Beim Blick in den Innenraum dominiert das große, aufpreispflichtige (200 Euro) M-Sport-Lenkrad. Bei der Qualitätsanmutung landet der 3er ganz knapp hinter Mercedes und Audi. Die Ergonomie und Bedienung ist sehr gut.

Das iDrive-System zählt immer noch zu den besten Bedienoberflächen im Premium-Bereich.

Auch die Sportsitze im BMW sorgen für exzellente Langstrecken-Qualität.

Hinten geht es im 3er luftig zu, da stört nur die ungemütliche, zu straffe Sitzbank.

Auch beim 3er misst der Kofferraum 480 Liter, eine dreiteilig umlegbare Lehne gibt es für 390 Euro extra.

Die Alfa überzeugt mit ordentlichem Platzangebot und sicherem Fahrverhalten, jedoch nicht mit ihrer nervösen Lenkung. Der herzförmige Kühlerausschnitt und das links montierte Kennzeichen gehören zum Alfa-Markengesicht.

Egal ob beim Bremsen oder beim Fahrkomfort, mit der deutschen Konkurrenz kann die Giulia in fast keiner Kategorie mithalten.

Eigenständig? Na ja, so ähnliche Heckpartien gibt es bereits.

Als eher brummiger Geselle erweist sich der Dieselmotor in der Giulia. Mit 180 PS hat er zwar am wenigsten Leistung, aber dafür 50 Nm mehr Drehmoment als Audi und BMW.

Da haben sie nun versucht, die Giulia nett einzurichten, doch die Verarbeitungsqualität kann hier nicht ganz mithalten.

Auch bei Bedienung und Multimedia muss sich die Giulia der Konkurrenz geschlagen geben.

Die Sitze vorn? Gut, aber so hart es ist auch hier kommt die Giulia nicht an die deutsche Konkurrenz ran.

Hinten beeinträchtigen die straffen Sitze und die eingeschränkte Kopffreiheit den Sitzkomfort.

Der Kofferraum fasst klassenübliche 480 Liter, die dreigeteilte Lehne gehört zur Serienausstattung. Sehr gut Alfa!

Zu jedem Vergleichstest gehören die ausführlichen Verbrauchsfahrten. Der Alfa hat den durstigsten Motor.

6,3 l/100 km verbraucht der A4 als sparsamstes Auto im Testmittel. Beim C 250 d sind es nur 0,1 Liter mehr, bei 320d und Giulia 2.2 D schon 0,5 und ein Liter.

Ja die andern können vieles besser, aber wir sind froh, dass Alfa zurück ist in der Mittelklasse. Die Ansätze sind gut und wer weiß wie dieses Duell in 5 Jahren ausgeht.

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