"Please start your engine", das machen wir natürlich im neuen
Aston Martin Vantage V8 sehr gerne. Der Sportwagen mit
Hinterradantrieb und Turbo-Power macht Jagd auf Mercedes-AMG GT S
und Porsche 911 Carrera GTS.
Wobei der Brite zum Teil selbst aus Affalterbach stammt. Unter
der Haube schlummert der Vierliter-V8-Biturbo aus dem AMG GT mit
510 PS und 685 Nm Drehmoment.
Optisch macht der Aston Martin eine perfekte Figur in solch
einem leer stehenden Fabrikgebäude. Apropos leer, mit einem
Leergewicht von 1.720 Kilogramm ist der Neue definitiv kein
leichter Sportwagen.
Zwölf Jahre lang hat es gedauert, aber jetzt ist er da. Der neue
Vantage basiert auf der Chassis-Struktur seines großen Bruders DB
11, wurde aber deutlich gekürzt und auch um 83 Kilogramm
leichter.
Mit dem Blick auf die Preisliste möchte der ein oder andere das
Fahrzeug am liebsten sofort wieder verlassen. Der Grundpreis
startet bei 154.000 Euro und der Testwagen schlägt mit einem
Gesamtpreis von solzen 216.768 Euro zu Buche.
Da fällt der Kraftstoffverbrauch von 12,3 Liter auf 100
Kilometer äußerst positiv auf. Möchte man sich umweltbewusst
fortbewegen, so schafft es der Vantage bei verhaltener Fahrweise
auch knapp unter der 10-Liter-Grenze zu bleiben.
An der Auffälligkeit des gesamten Wagens besteht keinerlei
Zweifel, doch der in neon-grün gehaltene Diffusor sorgt nochmals
für externe Akzente und bildet das i-Tüpfelchen in puncto Design
(selbstverständlich auch mit Funktionalität).
Die markant geschwungene Heckleuchte zieht sich über die gesamte
Breite des Hecks und trägt ebenfalls zum extravaganten Design bei.
Und auch James Bond Fans kommen auf ihre Kosten, da sich die Linie
stark am DB 10 aus dem Film Spectre orientiert.
Neben dem Achtzylinder-Biturbo liefert AMG auch das digitale
Infotainment für die englsiche Katze. Das auf dem MB-Command
basierende System ist zwar nicht auf dem aktuellen Stand der
Technik, aber dennoch eine enorme Weiterentwicklung im Vergleich
zum Multimedia-System des Vorgängers.
Das edle und sportliche Ambiente zieht sich durch den gesamten
Innenraum und ist somit auch an den bequemen Ledersitzen zu fühlen
und zu erkennen. Handgestochene Nähte? Selbstverständlich!
Auch das kompakte, leicht eckige und abgeflachte
Multifunktions-Lenkrad fühlt sich äußerst komfortabel an und liegt
hervorragend in den Händen des Fahrers.
Ähnelt zum Teil dem Innenraum eines Jets. An den Seiten der
Mittelkonsole werden Kniepolster angebracht, die auf die Größe des
Fahrers abgestimmt sind.
Rundum hochwertige Materialien steigern das Wohlbefinden der
Insassen. Auf Knopfdruck können verschiedene Funktionen wie Kamera,
Navi, Mediasystem oder das Mobiltelefon aufgerufen werden.
Der Fahrer blickt auf ein volldigitalisiertes Kombiinstrument.
Im Zentrum des Cockpits dominiert der Drehzahlmesser, dabei wäre
ein Drehmomentmesser aussagekräftiger: Den Vantage schiebt die
Macht der Newtonmeter vorwärts.
Den Achtzylinder von AMG haben sie hinter die Vorderachse
gerückt. Nicht um ihn zu verstecken, sondern wegen der
Chassis-Balance. Mit einer Zeit von 4,1 Sekunden von 0 auf Tempo
100 leistet er verdammt gute Arbeit.
Höchstgeschwindigkeit des Aston Martin Vantage: 314 km/h.
Angemerkt sei aber, dass bei Bodenwellen Unruhe ins Chassis kommt.
Der Federungskomfort lässt in diesem Fall etwas zu wünschen übrig.
Nicht nur bei hohen Geschwindigkeiten.
Carbonteile, der Diffusor, das geschwungene Leuchtband und zwei
nicht ganz so dicke Endrohre prägen das Heck des Vantage. Der Aston
Martin erreicht leider nur die Emissionseinstufung Euro 6b.
Die 20-Zöller wirken noch größer als sie eigentlich sind.
Außerordentlich erfreulich sind die Ergebnisse beim Bremswegetest.
Aus 100 km/h stehen alle Räder bei einer Vollbremsung nach 33,0
Metern still. Ein hervorragendes Ergebnis.
Schlussendlich hat sich der Aston Martin Vantage zu einem
hervorragenden und ernst zu nehmenden Sportwagen entwickelt. Und
vor allem in Sachen Design ist er einfach genial.