Ein paar Freundlichkeiten mit dem Mercedes austauschen? Oh nein, damit werden sich Audi A4 und BMW 3er sicher nicht aufhalten beim ersten Vergleichstest gegen die neue C-Klasse.
Die neue Mercedes C-Klasse (W 206) kommt mit sacht erweiterten Abmessungen, neuer Motorentechnik in Form eines mildhybridisierten Zweiliter-Vierzylinders und Innovationen aus größeren Modellen.
Wie der S lenkt nun auch der C hinten mit – für 1.250 Euro Aufpreis. Mit maximal 2,5 Grad lenken die Hinterräder – bis 60 km/h entgegen den Vorderrädern, oberhalb von Tempo 60 lenken sie parallel ein.
581 km weit reicht eine Tankfüllung beim Mercedes. Das liegt weniger am etwas höheren Testverbrauch von 8,6 l/100 km als vor allem am kleinen 50-Liter-Tank.
Der Kofferraum, im Volumen mit 455 Litern unverändert, lässt sich wie bei den anderen erweitern, doch nur hier entriegelt und klappt die dreiteilige Rücksitzlehne auf Tastenzug.
Alles, was einen Mercedes ausmacht, auf 4,75 Metern: herausragender Komfort, souveränes, geschmeidiges Handling und sorgsamste Sicherheit zum erhabenen Preis.
1.627 kg bringt der A4 auf die Waage. Beim 330i sind es 53, beim C 300 gar 152 kg mehr. Zum Vergleich: 1994 wog ein Basis-A8 mit Vorderradantrieb bei uns im Test nur 1.575 kg.
Beim A4 muss man sich intensiver in die Besonderheiten der Bedienung verbeißen als bei den anderen – auch wegen des kleinen, mitunter trägen Touchscreens.
Alles, was einen Audi ausmacht, in 5,6 s? Nun, nicht ganz, denn der geräumige, schnelle, effiziente A4 fährt in Dynamik wie Komfort seltsam prägnant zwischen den Rivalen.
66,6 km/h eilig witscht der BMW im Slalom um die elf in 18 Metern Abstand aufgestellten Pylonen. Aufgetakelt für diesen Bestwert teilt er arge Komfortgrobheiten aus.
Reden oder Finger schwingen, drehdrücken oder tasten? Alles da, von Sprach- bis Gestensteuerung. Aber, BMW, wann gibt es wieder vernünftige Instrumente?
Alles, was einen BMW ausmacht, mit 66,6 km/h: Brillanz bei Dynamik, Handling und auch Bedienung. Dafür gibt er alle Ambitionen auf Komfort auf, kommt dem Mercedes aber auch wegen des souveräneren Antriebs nahe.
Der souveräne A4 kommt mit Abstand am günstigsten davon. Der hohe Preis des 3er kostet diesen am Ende nicht allein den ersten Platz. Den erarbeitet sich die C-Klasse Punkt für Punkt über die ganze Strecke. Deswegen lässt sich der Mercedes den Sieg nicht mehr nehmen.