Audi Q5 40 TDI, Genesis GV70 2.2D, Jaguar F-Pace D200: Feine Diesel-SUV im Test

Audi Q5 40 TDI, Genesis GV70 2.2D, Jaguar F-Pace D200, Exterieur

Mit dem edel gemachten GV70 sticht die noch junge Marke Genesis ins Revier der europäischen Premium-SUV. Wie seine etablierten Konkurrenten Audi Q5 und Jaguar F-Pace tritt er im Test mit einem knapp über 200 PS starken Selbstzünder und Allradantrieb an.

Die zweite Generation des Audi Q5 wurde bereits 2017 präsentiert, überzeugt dafür mit Schlichtheit und souveräner Ausgewogenheit.

Mit 1.885 kg wiegt der Audi über 100 kg weniger als Jaguar (2.002 kg) und Genesis (1.996 kg). In Kombination mit dem Ultra-Allrad ergibt sich ein bemerkenswert unaufgeregtes Fahrverhalten.

Der Zweiliter-TDI und das Doppelkupplungsgetriebe arbeiten überwiegend harmonisch. Einzig die speziell im Comfort-Modus taube Lenkung gefällt weniger.

Das Cockpit des Audi wirkt eher konservativ, doch es erweist sich als gut bedienbar und sehr fein verarbeitet.

Der Q5 verfügt über die aufmerksamste und am wenigsten begriffsstutzige Sprachbedienung. Die Neigungsanzeige ist mehr kleine Spielerei als ernsthafte Fahrhilfe im Gelände.

Mit dem gut erreichbaren Drive-Select-Schalter werden die verschiedenen Fahrprogramme ausgesucht.

Im bequemen Audi-Gestühl nimmt der Fahrer hier mit 635 Millimetern die niedrigste Sitzposition ein.

Die Rückbank erweist sich als bequem und langstreckentauglich.

625 kg beträgt die Zuladung beim Q5, 76 kg mehr, als der GV70 bietet, und 87 kg mehr als beim F-Pace.

Mit glatten acht Litern genehmigt sich der TDI knapp am wenigsten Diesel im Testverbrauch. Mit 400 Nm ist er aber auch der Schwächste des Trios.

Der Q5 verbindet seinen kultivierten Antrieb mit hoher Fertigungsqualität, toller Ausstattung, niedrigem Verbrauch und starken Bremsen.

Der Genesis GV70 ist mit dem 2,2-Liter-Diesel bereits ab 45.920 Euro zu haben. Selbst ausstattungsbereinigt ist er in diesem Vergleich klar der Günstigste.

Unterwegs bleibt der 210 PS starke Selbstzünder stets leise und arbeitet vorbildlich mit der serienmäßigen Achtgangautomatik zusammen.

Zügige Landstraßenfahrt ist nicht die Lieblingsübung des Genesis, dort wirken Q5 und F-Pace deutlich handlicher.

Hübsch eingerichtet mit kleinen Mängeln im Detail zeigt sich der Innenraum des GV70.

Ein sehr nützliches Detail ist die Totwinkelkamera, welche beim Blinken aktiviert wird.

Der Geländemodus lässt sich auf drei unterschiedliche Oberflächen einstellen: Schnee, Sand und Schlamm.

Die Ledersitze sind Serie. Für 3.030 Euro ließe sich zum Nappaleder-Sitzpaket aufrüsten; das Sitzkomfort-Paket mit klimatisierten Sitzen, Massagefunktion sowie Touchbedienung zur Sitzverstellung kostet weitere 1.620 Euro.

Hinten gibt es im GV70 reichlich Platz, die Fondsitzbank ist ausreichend bequem.

In den gut nutzbaren Laderaum passen maximal 1.678 Liter, ein Topwert in dieser Klasse.

Der raue und eher drehunlustige Selbstzünder des Koreaners verbraucht im Test mit 8,3 Litern am meisten.

Der edel eingerichtete Genesis überzeugt durch seinen günstigen Preis. Der raue Motor, das indifferente Fahrverhalten und die unzulängliche Sprachbedienung kosten jedoch Punkte.

Der Jaguar F-Pace wurde für das aktuelle Modelljahr etwas geliftet. In der umfangreichen Ausstattung namens R-Dynamic SE kostet er mindestens 66.900 Euro, rund 15.000 mehr als der Genesis GV70.

Der kernige Ingenium-Diesel hängt gut am Gas, die ZF-Automatik schaltet sehr folgsam, und der Diesel-Verbrauch hält sich in Grenzen. Beste Traktion in allen Lebenslagen gibt es dank dem variablen Allradantrieb.

Mit dem adaptiven Fahrwerk (1.167 Euro) bietet der F-Pace trotz der straffen Grundauslegung beachtliche Fahrkultur und angenehmen Federungskomfort.

Innen zeigt sich der R-Dynamic SE zwar gut, aber nicht allzu üppig ausgestattet. Die Modellpflege bringt einen griffigen Wählhebel und leistungsfähiges Infotainment.

Wie seine Konkurrenten verfügt der F-Pace über unterschiedliche Fahrmodi, sind passend gestuft sind.

Mit den neu strukturierten und klar gekennzeichneten Menüs des Pivi-Pro-Systems kommt man nun insgesamt deutlich besser zurecht.

Zur teuren R-Dynamic-SE-Ausstattung gehören fein bezogene Ledersessel, in denen sich der Fahrer sofort wohlfühlt.

Der Sitzkomfort hinten kann da nicht ganz mithalten, da die Rückbank etwas rutschig und straff ausfällt.

Obwohl er das längste und breiteste Fahrzeug im Test ist, verfügt der Jaguar mit maximal 1.428 Litern über den kleinsten Laderaum.

Auch das Zweiliter-Aggregat der Raubkatze beweist, dass ein stämmiger, abgasoptimierter Selbstzünder immer noch hervorragend in smarte Mittelklasse-SUV passt.

Der agile, doch teure F-Pace zeigt sich durch die Modellpflege in vielen Details verbessert. Nachteilig sind das knappe Raumangebot und das hohe Gewicht.

Nicht nur dank der besten Fahrleistungen zieht der kultivierte und geräumige Q5 souverän am dynamischen und teuren F-Pace sowie dem edel hergerichteten und günstigen GV70 vorbei.

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