Der neue Audi TT soll besser sein als die Vorgänger. Zeit, das
aktuelle Topmodell TTS in einen knallharten Vergleichstest gegen
die Coupé- Konkurrenz zu schicken. Gelingt die Überraschung?
Beim ersten Vergleichstest hängte der Peugeot noch den Audi ab,
war auf Augenhöhe mit dem Porsche. Die deutsche Konkurrenz hat
mittlerweile nachgerüstet.
Auf der Waage dreht der Peugeot den beiden Konkurrenten zu
Beginn gleich eine lange Nase: 1.355 Kilogramm ist der Messwert,
deutlich unter Porsche (1.413 kg) und Audi (1.438 kg).
Audi TTS: Erste postive Auffälligkeiten beschert das neue,
deutlich ansprechendere Lenkverhalten des Audi, kleinere Lenkwinkel
sind jetzt problemlos möglich.
Optimierungen beim Gripniveau und eine sehr gute ABS-Abstimmung
lassen jetzt motivierter in Kurven hineinbremsen, die Vorteile der
direkteren Lenkung voll ausnutzen.
Bei leicht überhöhten Kurvengeschwindigkeiten macht sich dann
beim Allradler doch irgendwann das Heck bemerkbar, bleibt aber
trotzdem beherrschbar und gut zu kontrollieren.
Der mit einem Turbo aufgeladene Reihenvierzylinder verfügt bei
1.800/min bereits über das volle Drehmoment von 380 Nm und
scheffelt 310 PS aus seinen zwei Litern Hubraum.
Porsche Cayman GTS: Das Mittelmotorcoupé beschleunigt in 4,6
Sekunden auf Tempo 100 und unterbietet dank PDK-Startautomatik die
Werksangabe um zwei Zehntelsekunden.
Im Vergleich mit dem normalen Cayman S verfügt der GTS über
vielfältigere Fahrdynamik-Gadgets, beispielsweise dynamische
Getriebelager sowie ein adaptives PASM-Dämpfersystem.
Die Lenkung des Zuffenhauseners schneidet im Grenzbereich
schlechter ab als die der Konkurrenz, wirkt hier etwas zu
synthetisch und fällt durch ihre geringen Haltekräfte auf.
Die Leistungsspritze von 325 auf 340 PS lässt den GTS noch
bissiger werden und hebt ihn so noch mehr von seinen fahrdynamisch
eher neutraler abgestimmten 911er-Brüdern ab.
Gerade einmal 270 PS hat der Franzose zur verfügung, lächerlich
wenig im Vergleich zu dem, was die Konkurrenz in die Waagschale
wirft. Trotzdem sorgt das manuelle Sechsganggetriebe für ordentlich
Fahrspaß.
Motorisiert war der französsiche TT mit einem Zweiliter-Diesel
oder einem 1,6-Liter-Turbo. Der kam durch Nachhilfe aus der
Rennsportabteilung im R auf 270 PS. Das entsprach damals der
Leistung eines Basis-Boxster.
Ob das ESP bei Deaktivierung tatsächlich komplett unbeteiligt
bleibt, lässt sich fast nicht feststellen. Das hohe Gripniveau hält
den neuen TTS auch so ohne weiteres in der Spur.
Die Sportabgasanlage ist nicht nur im Testwagen vorhanden, der
GTS trägt sie serienmäßig und singt sein sprotzelndes Boxerlied mit
viel Selbstvertrauen.
Den Peugeot gibt es nur mit Handschaltung, wodurch sich auch der
anfängliche Pluspunkt beim Wiegen wieder revidiert. Porsche und
Audi treten beide mit ultramodernen Automatikgetrieben an.
Im letzten Test lagen Peugeot und Porshe noch auf Augenhöhe. Bis
zur nächsten Modellpflege des Franzosen sichert sich der GTS aber
vorerst den Vorteil.
Der Klassenprimus ist und bleibt aber weiterhin der Lotus Exige
S. Mit dem neuen und deutlich radikalisierten Porsche Cayman GT4
könnte sich aber im nächsten Test ein ernstzunehmender Gegner
gefunden haben.