Was kann die Neuauflage von Volvos Bestseller-SUV

Jaguar F-Pace, Mercedes GLC, Porsche Macan, Volvo XC60 Vergleichstest

Nach langer Zeit des Wartens hat Volvo nun endlich den neuen XC60 auf den Markt gebracht. Er will alles richtig machen und wie sein großer Bruder zum Bestseller werden. Doch das Segment der Mittelklasse SUV ist hart umkämpft. Ob er sich da behaupten kann muss er in unserem ersten Test unter Beweis stellen.

Das Lager der Kontrahenten vertreten Mercedes GLC, Jaguar F-Type und Porsche Macan. Alle vier Testkandidaten setzen in diesem Wettkampf auf große Dieselmotoren mit rund 250 PS.

Der Grundpreis der Testfahrzeuge liegt zwischen 57.000 Euro und 61.000 Euro. Das Territorium aller Kontrahenten sind eher Gebiete mit asphaltiertem Untergrund und nicht das holprige Geläde.

6 Zylinder, 3 Liter Hubraum und 190 kW: Der Mercedes GLC zeigt im Test was er kann. Mit einem Leergewicht von 1.972 kg meistert der V6 die Herausforderungen im Slalom, nicht nur Dank zahlreicher Assistenzsysteme, hervorragend.

Mercedes Liebhaber kommen hier auf ihre Kosten.Durch Fahrkomfort und außerordentlichem Fahrgenuss überzeugt der GLC. Die 8,9 Liter Verbrauch auf 100 km bringen so manchen Downsize-Befürworter in Verlegenheit.

Der Mercedes GLC 350 d geht mit 258 PS und Neungang-Automatikgetriebe ins Rennen. Der Dreiliter-V6 gefällt mit Laufkultur, feinem Klang und viel Druck.

Gegen einen Aufpreis von 2.261 Euro können Kaufinteressierte die Air-Body-Control-Luftfederung erwerben. Hierdurch gewinnt der V6-Turbodiesel zusätzlich noch an Fahrkomfort und Fahrdynamic. Einfach klasse!

So stellt man sich einen modernen Volvo vor! Geringster Verbrauch im Test, viel Platz im Innernraum und über 800 km Reichweite. In Sachen Fahrspaß liegt er jedoch hinter der Konkurrenz.

Der Schwede mit seinen 1.975 kg Leergwicht wird hier unter hoher Belastung durch die Strecke aus Pylonen bugsiert. Ergebnis: Zufriedenstellend!

Der schwedische Vierzylinder läuft ganz geschmeidig mit hellem Ton. Die 235 PS bringen den kleinen Bruder des XC90 in 8,2 Sekunden auf 100 km/h. Nur einer baucht in dieser Runde länger - der F-Pace 8,6 Sekunden.

Die Brems-Performance des Volvo ist gut. Bei einer Geschindigkeit von 100 km/h kommt der XC60 nach 33,8 Metern zum Stehen. Kurven begegnet er mit schwedischer Zurückhaltung.

Großstadt-SUVs im direkten Vergleich. In Sachen Leistung bilden der Macan und der GLC mit jeweils 258 PS die Spitze, gefolgt vom F-Pace (240 PS). Der XC60 bildet bezüglich der Pferdestärken mit 235 PS das Schlusslicht.

Geschmeidig bewegt sich der Jaguar durch die vorgegebenen Streckenabschnitte. Trotz der größten Abmessungen in dieser Diesel-SUV Runde überzeugt er, besonders auf der Landstraße.

Der Doppelrohrauspuff, das bullige Heck sowie die Rücklichter mit Wiedererkennungswert machen diesen SUV optisch so gut wie unverwechselbar.

Die Laufkultur des Jaguar´s ist mau. Der Zweiliter-Motor mit seinen genau 240 PS und der Achtgang-Automatik läuft nicht so gut wie erwartet.

Nein, der Jaguar F-Pace kommt nicht mit serienmäßigem Keilfahrwerk. Wir zeigen ihn hier - wie auch seine Konkurrenten - nur beim Bremsen. Ergebis: Stillstand bei Tempo 100 nach 35,4 Meter.

In dieser Runde ist der Macan, was die Fahrdynamik angeht, unerreicht. Keramikbremsen, Luftfederfahrwerk, Sport-Chrono-Paket und die sportliche Lenkung tragen maßgeblich zum Fahrerlebnis bei - selbstverständlich gegen Aufpreis!

Der Sportauspuff lässt den V6 per Knopfdruck kerniger erklingen, hierdurch wird das Fahrerlebnis zusätzlich verbessert. Die Kurven im Slalom werden eng genommen - eng ist jedoch auch das Platzangebot auf der hinteren Sitzbank.

Der Dreiliter-V6 dreht willig über 4.500/min und klingt einfach gut. Tempo 100 erreicht der Porsche Macan vor den Konkurrenten - 6,4 Sekunden misst die Stoppuhr.

Der Monitor ist klein und viele Tasten begrüßen den Fahrer im Innenraum. Doch beim Fahren ist das vergessen. Wie kein Konkurrent giert der Macan nach Kurven. Kaum zu glauben, dass er mit 1.992 Kilogramm hier das Schwergewicht ist.

Messtag mit Überraschungen: Der Mercedes geht obenheraus besser als der Porsche, der massige Jaguar liegt leicht und agil in der Hand. Von 0 auf 100 benötigt der Jaguar jedoch am längsten - die Uhr zeigt 8,6 Sekunden.

Der GLC ist mit 4,65 Metern in dieser Runde der Kürzeste. Unser Testwagen zeigt sich sportlich mit AMG Exterieur, sowie Interieur. Trotz seines kurzen Außenmaß lädt der Innenraum zum verweilen ein.

Die 19-Zoll Fünf-Speichen-Felgen mit AMG-Schriftzug passen hervorragend zur Optik des GLC. Die großen gelochten Bremsscheiben bringen den Mercedes bei Tempo 100 nach 35,5 Metern zum Stillstand.

Der Innenraum wirkt aufgeräumt, einladend und qualitativ hochwertig - wie man es vom Premiumhersteller aus Stuttgart gewohnt ist. Die Klavierlackoptik in der Mittelkonsole und die Zierelemente aus Aluminium verleihen dem Interieur ein dezentes Aussehen.

Die Geschwindigkeitsanzeige, der Drehzahlmessers und der Board-Computers sind im klassischen Mercedes-Benz Design gehalten.

Anweisungen können auf verschiedene Methoden eingegeben werden. Durch drücken, drehen und wischen können Befehle über die integrierten Instrumente dem Fahrzeugsystem übermittelt werden.

Das reichliche Platzangebot auf den hinteren Sitzen sorgt für angenehmen Komfort bei längeren Fahrten.

Eine Metallleiste schützt die Ladekante beim Ein- sowie Ausladen. Die bis zu 1.600 Liter Kofferraumvolumen bieten genügend Stauraum. Rollo und Trennnetz haben einen festen Platz unter dem Boden.

Auf der gekürzten Plattform des XC90 zelebriert der XC60 Gelassenheit und Geräumigkeit. Der Schwede ist eher komfortabler Gleiter als gnadenloser Kurvenjäger.

Mit den 19-Zoll-Felgen des Testfahrzeugs und der Continental SportContact 5 Bereifung steht der XC60 bei Tempo 160 nach genau 90 Metern. Nicht das beste Ergebnis in diesem Vergleich, aber dennoch akzeptabel.

Wer sich im XC90, im V90 oder S90 zurechtfindet, hat auch im neuen XC60 keine Probleme. Vom knubbeligen Starter bis zum Hochkantmonitor ist alles bekannt. Immer wieder toll sind die wundervollen Vordersitze.

Platz bietet der Schwede ausreichend. Die hellen Ledersitze wirken einladend und luftig. Für 2.150 Euro Aufpreis bietet Volvo das Sitzkomfortpaket mit unglaublich feinen Sitzeinstellungen an.

Die Bedienung erfolgt wie beim XC90 vor allem über den zentralen Touchscreen. Das Navigationssystem bietet die Möglichkeit die Zielorteingabe direkt per Schreiben auf dem Display einzufügen. Über das Internet erfolgt außerdem die Echtzeit-Verkehrsinformation.

Aufgeräumt und übersichtlich: Das gesamte Interieur ist im neuen Volvo-Sil gehalten. Die Achtgang-Automatik des Testwagens funktioniert weich und sanft.

Im Vergleich zum Vorgänger bietet der XC60 mehr Platz für die Passagiere auf den hinteren Plätzen. Der Sitzkomfort und die Geräumigkeit dienen auch problemlos für Fahrten über längere Strecken.

Luftfeder-Fahrwerk gegen Aufpreis von 2.270 Euro: Das Heck lässt sich hierbei um einige Zentimeter absenken und kann das Beladen des 1.432 Liter großen Kofferraums erleichtern.

Zu jedem Vergleichstest gehören auch die ausführlichen Verbrauchsfahrten. Ein Verbrauch von 8,5 Liter auf 100 km erreichen der Jaguar und der Volvo. Der Mercedes benötigt 0,4 Liter mehr und das Schlusslicht mit 9 Liter bildet der Porsche.

Mit seinen 4,73 Metern Länge ist der Brite der Längste in diesem Duell. Zugeladen werden können bis zu 532 kg.

Auf den 20-Zoll-Felgen braucht die Raubkatze 8,6 Sekunden bis 100 km/h. Letzter Platz in dieser Disziplin, die großen Abmessungen sind nicht zwingend von Vorteil.

Das Cockpit mit den Digitalinstrumenten und praktischer Ablage. Der Touchscreen sitzt tief in der Mittelkonsole.

Die digitale Instrumentenanzeige funktioniert hervorragend und ist übersichtlich gestaltet und aufgeteilt.

Start/Stop-Knopf der Raubkatze ist relativ weit unten positioniert, dennoch gut erreichbar.

Im Fond finden die Beine aller Staturen ausreichend Platz. Die Füße passen gut unter die Vordersitze und es herrscht absolut keine Platzmangel, auch nicht in der Kopfgegend.

Durch die Breite Öffnung des großen Kofferraums und der niedrigen Ladekante lässt sich das Fahrzeug leicht beladen. Dank umklappbarer Rückenlehne lässt sich das Volumen variabel vergrößern.

Vier dicke Endrohre und der "Porsche Macan S"-Schriftzug identifizieren den Stuttgarter eindeutig. Beim Bremswegtest steht er bei Tempo 100 nach 33,6 Meter - best Wert in dieser Runde...

... nicht zuletzt wegen der Keramikbremsen. Das Testfahrzeug kommt mit 21-Zoll-Felgen und Continental SportContact 5 Bereifung ins Rennen. Größe: 265/40 R 21

Interieur wirkt sportlich und edel, nicht zuletzt aufgrund der Karbon-Sonderausstattung. Die Stoppuhr in der Mitte gehört zum Sport-Chrono-Paket, dass gegen einen Aufpreis von 1.071 Euro zu haben ist.

Beim kleinen SUV wurde die Zahl der Anzeigen Reduziert. Im Gegensatz zum Cayenne mit 5 sind es beim Macan nur drei. Wie gewohnt sitzt der Drehzahlmesser in der Mitte. Rechts ist die Navigation untergebracht und links die Geschwindigkeitsanzeige.

In Sachen Multimedia kann der Porsche die geringste Punktzahl für sich verbuchen. Für alle die nur ein Weganweisung brauchen reicht es aus. Das Navigationssystem bingt den V6 mit seinem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sets an das gewünschte Ziel.

Extrem viele Tasten mit denen man erst zurechtkommen muss. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und bei diesem Fahrerlebnis ist die Anordnung der Tasten sowieso zweitrangig.

Der Raumeindruck ist nicht so luftig, das Platzangebot ist aber dennoch okay. Beim Sitzkomfort landet der Porsche knapp hinter Mercedes und Jaguar.

Der Kofferraum liegt tiefer als die Ladekante, beim Umklappen der Lehnen entsteht eine Rampe. Das maximale Kofferraumvolumen beträgt 1.500 Liter.

Geräumig, komfortabel und unkompliziert: Am Ende des Tages, kann sich der Mercedes GLC 350d in diesem Quartett als Testsieger behaupten, dicht gefolgt vom Volvo XC60.

Im Macan herrscht definitiv kein Leistungsmangel. Seinem Überholprestige wird er leider nicht mehr ganz gerecht. In diesem Duell belegt er den letzten Platz.

Die Mischung aus Komfort, Raumangebot und Agilität bescheren dem F-Pace den dritten Platz. Jedoch ist noch Luft nach oben.

Volvo mischt nun wieder mit. Der XC60 erfüllt alle Erwartungen und belgt souverän den zweiten Platz.

Kompromisslos: der GLC 350d hat überzeugt und geht als Sieger aus dem Diesel-SUV-Duell hervor.

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