Auch wenn ein SUV immer ein bisschen nach Abenteuer und Offroad aussehen will - der Nissan bleibt lieber auf der Straße, denn als Benziner ist er nicht mal optional mit Allrad erhältlich.
So sehr auf Lifestyle gebügelt, wie viele seiner Artgenossen ist der X-Trail aber nicht. Er gibt sich als enorm praktisches, ehrliches und uneitles Auto.
Keine Lust auf so ein Theater? Umlegen kann man das Gestühl natürlich auch. Die Rückbank rückt längs, ihre Lehne lässt sich in der Neigung verstellen und zweigeteilt umklappen, hat zudem eine breite Durchlade.
Vorwärts geht es mit dem 1,6-Liter-Turbobenziner, den Nissan ausschließlich mit der etwas knorpelig schaltbaren Sechsgangbox und Vorderradantrieb koppelt.
Richtig vorn ist der X-Trail bei den Kosten: drei Jahre Garantie, der niedrigste Preis bei sinnvoller Ausstattung. Er mag hier nicht siegen, doch für viele dürfte er ein gewinnendes Auto sein.
Ganz nah sind sich die beiden Konzernmodelle beim Antrieb. Trotz des geringen Hubraums wird der fast 1,7 Tonnen schwere Skoda vom 150 PS starken Benziner ungestresst und motiviert vorangetrieben.
Trotz der makellosen Fahrsicherheit des gripstarken Kodiaq 4x4, wirkt er wegen der weniger intensiv rückmeldenden Lenkung immer distanzierter und träger als der Tiguan.
Wenngleich er vorn üppig Platz, clevere Ablagen, hochwertige Materialien und bequeme Sitze bietet, suchten wir nicht zuerst bei ihm, wenn ein Handlingtalent verloren gegangen wäre.
Neigungsverstellbare Lehnen, Sitzheizung, separate Klimaregelung sowie Kopfstützen mit klapp-baren Schlafkissen im Fond hätten wir noch, und Breite für drei auf der gut konturierten Rückbank.
Fährt die Heckklappe per Herumfüßeln unter dem Stoßfänger sensorentriegelt elektrisch hoch, eröffnet sich ein Laderaum, an dessen weit entferntem Ende sich die dreiteilige Rücksitzlehne erhebt, sofern man sie nicht umlegt.
Da es auf Details ankommt, halten wir fest, dass der Skoda ohne variablen Ladeboden (190 Euro) und die zwei Zusatzsitze (750 Euro) zum Test erscheint. So bleiben eine Innen- und eine Klappkante, wenn sich die Rücksitzlehne fernentriegelt und federvorgespannt flach legt.
Sogar grobe Unebenheiten überflauscht er im Comfort-Modus, steckt auf &bdquoNormal“ fiese Stöße sacht weg und federt selbst auf der Sport-Kennlinie mehr weg als der Nissan.
Dieses Mal nicht. Den Vorsprung verschafft sich der VW mit Feinschliff und Details wie noch höherwertigen Materialien, besser ablesbaren Instrumenten (optional digital und mit Head-up-Display) sowie dem dezenteren Motorlauf.
Seine schlechtere Traktion gleicht der frontgetriebene Tiguan mit niedrigerem Verbrauch und dem günstigeren Preis aus, die minimal längeren Bremswege mit der umfangreicheren Sicherheitsausstattung.
Den 105 Kilo leichteren Tiguan bringt der 1,4-Liter-Direkteinspritzer noch lockerer auf Touren. Er dreht kultivierter durch die sechs wie im Skoda leicht und präzise schaltbaren, passend gestuften Gänge.
Ausstattungsbereinigt, also auch mit Allrad, kostet der VW gut 4.500 Euro mehr als der Skoda. In der Kurzversion verlor er gegen den Skoda Karoq, weil er zu teuer, und gegen den Kodiaq, weil er zu klein war.
Auch der Tiguan tritt als Fünfsitzer (Siebensitzer 750 Euro extra) an, kann im Fond die Lehnenneigung variieren, die Bank verschieben und fernentriegelt umklappen. Die Variabilität ist also umfangreich wie beim Skoda
So könnten wir weitermachen, die ohnehin weitläufigen Normsitzräume und enormen Kofferraumvolumina vergleichen, ohne nennenswerte Unterschiede aufzudecken.
Mit der präziseren Lenkung biegt der Allspace beherzter und agiler in Kurven, bleibt länger neutral und wankt weniger. Das erklärt sich mit der anderen Fahrwerksabstimmung.
Rang drei geht an den soliden Nissan X-Trail, der sich 378 Punkte sichert. Ein praktisches Auto, das viel wegpacken kann, aber nicht ganz so geschliffen und komfortabel auftritt.