Kaum eine andere Klasse wird so stark nachgefragt wie die
kompakten SUV - auch die kleinen Hohen von Jeep, Opel und Skoda
möchten sich integrieren - doch wem gelingt das am besten?
Compass, Grandland X und Karoq wurden die drei jungen Ziehbullen
der Großkonzerne getauft, bei denen in unserem Test ausschließlich
die Vorderachse durch einen Benzinmotor angetrieben wurde.
Erster im Bund: Der Skoda Karoq - ein SUV, der auf Van macht und
damit am Puls der Zeit ist. Denn mit Sitzvariabilität ergibt ein
SUV eigentlich erst richtig Sinn.
Nicht so allerdings die Abgaswerte: mit Euro 6c könnte es der
City-SUV beim Passieren mancher Städte noch erheblich schwerer
haben als ohne Allrad im Gelände.
An Compass und Grandland gemessen, lenkt er williger ein, bleibt
selbst in schnell gefahrenen Kurven präziser in der Spur, reduziert
Unebenheiten auf ein bekömmlicheres Maß – ganz ohne adaptive
Stoßdämpfer.
Display ist in: Das große Navigationssystem lässt sich statt
diversen Knöpfen und Drehreglern just mit dem Finger bedienen,
wobei sich über die Strukturierung der Untermenüs streiten
lässt.
Mehr Knöpfe gibts dann in der Mittelkonsole: hier sind unter
Anderem auch Bedientasten zum Aktivieren des teilautonomen Fahrens
versenkt, denn serienmäßig kann der Karoq bis 50 km/h alleine
bremsen.
Praktisch gedacht: Das Sonnenrollo lässt sich an der Heckklappe
einhaken. Als kleine Aufmerksamkeit bringt der Karoq auch einen
Eiskratzer hinter der Tankklappe und eine herausnehmbare
Taschenlampe im Kofferraum mit.
Während der Name des Grandland X einen Allradantrieb auf jeden
Fall befürworten würde, bietet dieser, anders als der Jeep Compass
auch gegen Aufpreis nicht die Option.
Dafür legt er eine ordentliche Agilität an den Tag, wirkt
außerdem mit seinen 130 PS aus 1,2 Litern Hubraum trotz geringster
Leistung kurrioserweise am kräftigsten.
Und das bei geringstem Verbrauch! Lediglich 7,4 Liter Benzin
verbrauchte der Dreizylinder im Test, behandelt dabei als einziger
im Trio die Abgase auf Euro 6d-Temp-Niveau nach. Sauber!
Das spiegelt sich dementsprechend auch in den Abgaswerten
wieder, die der Jeep leider nicht ausreichend gut nachbehandeln
kann und so nur nach Euro 6b eingestuft werden kann.
Die hohe Sitzposition und das robust wirkende Cockpit mitsamt
simpler Hebelchen senden Offroad-Signale - eine Verlockung der man
ohne die aufpreispflichtige 4x4-Variante "Trailhawk" lieber nicht
nachgehen sollte.
Das belederte Lenkrad im Testwagen ist ebenfalls mit
Abstandskontrolle und Tempomat ausgestattet, ansonsten kann die
Ausstattung des Jeep nicht mit Opel und Skoda mithalten.
Die Sitzbank im Fond ist bequem, dreigeteilt und wirft beim
Umklappen der Rücksitzlehnen nur einen leichten Anstieg auf,
wodurch sich das Kofferraumvolumen von 438 Liter auf 1.251 Liter
erweitern lässt.
Der Compass versucht noch mit seiner umklappbaren Lehne des
Beifahrersitzes und der elektrischen Heckklappe zu punkten; doch
das ist mittlererweile praktisch Standart in der Klasse der
kompakten SUV.
Doch praktisch gesehen sind die drei Stadt-SUVs durchaus fähige
Alltagskünstler, die im Wettkampf mit der Oberklasse garantiert
nicht auf der Strecke bleiben.