Während die deutschen Konkurrenten mit starken Sechszylindern antreten, ist der Genesis als Benziner hierzulande nur mit Vierzylinder erhältlich. Über Allradantrieb verfügen alle Kandidaten.
Auffällig: In noblem Cardiff Green und mit definiertem Chromgesicht ist der Genesis GV80 nichts für Introvertierte. Kühlermaske und Flügelwappen erraten vermutlich nur Insider.
Ab 69.400 Euro gibt es die 304 PS starke Luxury-Variante des GV80, der nur rund zwei Zentimeter länger als der Mercedes und nicht ganz sieben Zentimeter länger als der Volkswagen ausfällt.
Bei flotter Landstraßenfahrt muss der Genesis die deutsche Konkurrenz ziehen lassen, unter anderem wegen der unpräziseren Lenkung. Gut: die aus dem Touchscreen ausgelagerte Klimabedienung.
Gesteppte Sitzmöbel und die übersichtliche Armaturentafel lassen den Innenraum des GV80 nicht nur edel aussehen, auch die Verarbeitungs- und Materialqualität scheinen sehr beachtlich.
Im Genesis verzichtet man bei höheren Geschwindigkeiten lieber aufs Bemühen der begriffsstutzigen Spracherkennung und sucht selbst die Wege durch diverse Menüs und Bedienebenen.
Das Bemühen um nobles Ambiente ist im Interieur nicht zu übersehen. Der Drehknopf in der Mittelkonsole ist leider wenig griffig und erleichert den Umgang nicht sonderlich.
Die Siebensitzer-Option kostet preiswerte 500 Euro extra, inklusive elektrischer Sitzbetätigung. Für Erwachsene gestaltet sich der Zugang etwas schwierig.
Dank Luftfahrwerk (2.035 Euro) bietet der GLE sehr souveränen Federungskomfort. Wer "all in" geht, erhält für 7.735 Euro das umfangreiche E-Active-Body-Control-Paket einschließlich Wankausgleich oder Kurvenneige-Funktion.
Der Reihensechser dreht seidig hoch, hängt fein am Gas und bietet darüber hinaus die besten Fahrleistungen, obwohl der Mercedes das schwerste Auto in diesem Test ist.
Zudem gefällt der GLE mit seiner harmonischen, gefühlsbetonten Lenkung und dem großzügigen Raumgefühl, selbst wenn man gar nicht so groß gewachsen ist.
Bequeme Bank, viel Platz und gute Sicht nach draußen: Für Fondpassagiere ist der Mercedes die erste Wahl. Die optionale dritte Sitzreihe kostet 1.083 Euro extra.
Obwohl der kleinste SUV im Vergleich und nicht nennenswert schwerer als die Konkurrenz, benötigt der VW 62,3 Meter, um aus 130 km/h zum Stehen zu kommen. Dem GLE reichen dazu 3,5 Meter weniger, dem GV80 sogar 4,5 Meter.
Für 1.075 Euro lässt sich der Volkswagen mit dem Fahrassistenz-Paket Plus ausstatten, welches nicht ganz so umfangreich daherkommt wie bei der Konkurrenz.
Die Spracherkennung erweist sich als weniger ausgefuchst als im Mercedes. Die vollständig über den Touchscreen zu bedienende Klimasteuerung erscheint wenig übersichtlich.
Auch im Touareg fühlt man sich in der zweiten Reihe gut aufgehoben, eine dritte wird nicht angeboten. Die großen Fenster samt guter Sicht gefallen ebenso wie der üppige Einstieg.
Der GLE stößt im Schnitt rund 15 Gramm CO2 pro Kilometer weniger aus als GV80 oder Touareg. Kein punkterelevanter, aber ein emotionaler Vorzug des GLE, der am Ende nach Punkten ohnehin souverän vorn liegt.
Danke an die Götzenburg, den Geburtsort des berühmten Ritters Götz von Berlichingen in Jagsthausen – heute ein romantisches und stilvolles Schlosshotel – in deren Innenhof die drei SUV hier parken.