Letzte Ausfahrt im Audi RS 4 Avant

Erneut verlässt ein geschätztes Automobil mit einem V8-Saugmotor die Bühne – der Audi RS 4 Avant. Obwohl es sicherlich Gründe gibt, sich auf den Nachfolger mit Turbotriebwerk zu freuen, gebührt dem Kombi mit seinem üppigen 4,2-Liter-Aggregat ein würdiger Abschied.

Und warum dafür nicht nach Andalusien? Ob Sierra de las Nieves nun Gebirge der Schneeleoparden oder der Schneeglöckchen heißt, wissen wir nicht. Aber dem RS 4 gefällt es dort wirklich gut.

Als zusätzliches Schmankerl ging es mit dem Achtender-Avant noch auf ein paar flotte Runden auf das Ascari Race Resort.

Den intern als B8 bezeichneten RS 4 gab es nur als Kombi. Dies war auch beim ersten RS 4 so, der damals noch mit einem dick aufgeladenen V6 daher kam. Für die nächste Generation heißt es dann wohl "back to the roots".

Dieser RS 4 hingegen feiert seinen V8 standesgemäß. Hellwach wie ein Moderator beim Frühstücksfernsehen erwartet er Gaspedalbefehle, setzt sie ruckfrei um, macht sich dann den Drehzahlberg untertan.

Der große Schlund versorgt das V8-Kraftwerk mit ausreichend Ansaugluft.

Hinten raus gibt es derweil einen metallisch-heiseren Unterton, jedoch ohne das Tourenwagenähnliche Scheppern seines Erzfeindes BMW M3. Nein, er gibt lieber den dicken Achtender, klingt gewaltig, aber rund, kein Ami eben.

Böser Blick, böser Sound und gieriger Drehwille - 5.000, 6.000, 7.000, 8.000 und weiter. Der V8 will so gar nichts von seinem soeben eingetretenen Ruhestand wissen.

Exzessiv in Ansprechverhalten und Drehfreude – der Charakter des V8 wird der Motorenwelt fehlen.

Ausgedreht: Ja, der V8 entwickelt 450 PS. Und zwar bei 8.250 Umdrehungen – das gibt es so wohl nie wieder.

Uns wird der V8 im RS 4 fehlen, weil es ungeachtet der technischen und emotionalen Brillanz moderner Turbotriebwerke um jeden dicken Sauger schade ist – um fast jeden.

Rückblick ins Jahr 2012: Der Audi RS4 Avant kommt zurück.

Seine Premiere feiert das Top-Modell der Audi A4-Baureihe auf dem Genfer Autosalon im März 2012.

Unter der Haube sorgt das aus dem Audi RS5 stammende hochdrehende V8-Triebwerk mit 450 PS für flottes Vorankommen.

Im Herbst 2012 sollen die ersten Modelle des Audi RS4 Avant zu den Händlern rollen.

Aussen wie Innen ist der RS4 mit zahlreichen Applikationen versehen, die ihn von den normalen A4-Modellen abheben.

Ein heckbetonter Allradantrieb und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gehören zur Serienausstattung.

Der Audi RS4 Avant ist 20 Millimeter länger und 24 Millimeter breiter als das A4-Pendant, aber 20 Millimeter niedriger.

4,7 Sekunden sollen dem sportlichen A4-Kombi genügen, um von null auf Tempo 100 zu beschleunigen.

Der hochdrehende V8-Saugmotor leistet aus 4,2 Litern Hubraum 450 PS bei 8.250 U/min.

Das maximale Drehmoment von 430 Nm liegt zwischen 4.000 und 6.000 Touren an.

Einstiegsleisten aus Aluminium mit RS-Logos nehmen die Passagiere in Empfang.

Innen ist der Audi RS4 in schwarz gehalten. Sportsitze mit Leder-/Alcantarabezug sind serinemäßig.

Schalensitze oder Klima-Komfortsitze mit Belüftungsfunktion kosten Aufpreis.

Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gehört zur Serie und kann manuell über den Schalthebel oder über Wippen am Lenkrad bedient werden.

Die Deckoreinlagen aus Karbon können optional mit Aluminium, Klavierlack oder Edelstahl ersetzt werden.

Zahlreiche RS-Insignien zieren den Innenraum des Audi RS4 Avant.

Für den Audi RS 4 Avant werden außerdem neue 19- und 20-Zoll-Felgen erhältlich sein. Optional ist auch eine Keramik-Bremsanlage.

Hinter der Heckklappe warten wie beim normalen Audi A4 bis zu 1.430 Liter Gepäckraum.

Der Singleframe-Grill kommt wie bei allen RS-Modellen mit Rautengitter und ist in Aluminium eingefasst.

Die Aussenspiegel und die Zierleisten um den Fenstern komen in Aluminium-Optik.

Vorne sorgen große Lufteinlässe für einen sportlichen Auftritt.

Das Heck des RS4 Avant wird von der zweiflutigen Abgasanlage und einem Diffusor dominiert.

Der Spoiler an der Dachkante sorgt für mehr Abtrieb und beherbergt die dritte Bremsleuchte.

Die Preise für den RS4 Avant beginnen bei 76.600 Euro. Damit ist der Über-Kombi rund 20.000 Euro teurer als der S4 Avant.

Mit dem Audi S2 begründete Audi den sportlichen Ableger der Modellpalette. Der S2 basiert auf dem Audi 80, wird allerdings von einem 2,2 Liter Fünfzylinder-Motor mit Turboaufladung und zunächst 220, später 230 PS angetrieben.

Ebenso wie die Limousine treibt auch den Avant der Fünfzylinder an. Beide Modelle verfügen über Audis Allradantrieb quattro. Gebaut wurden die ersten S-Modelle von 1993 bis 1995.

In Zusammenarbeit mit Porsche entwickelte Audi dann den RS2 - das erste Modell der Ingolstädter mit den RS-Insignien. Von 1994 bis 1996 verließen knapp 2.900 Exemplare die Bänder. Der überarbeitete Motor aus dem S2 leistet im RS2 315 PS.

Ab 1999 produzierte die quattro GmbH als Audi-Tochterunternehmen den Audi RS4. Der Nachfolger des legendären RS2 erreicht nach einer Überarbeitung des S4-Motors 381 PS und sprintet in 4,9 Sekunden von null auf 100 km/h.

Die schärfere Version des S6 war von 2002 bis 2005 der Audi RS6. Neben einer Breitbau-Karosserie verpasste die quattro GmbH dem 4,2 Liter-Triebwerk des S6 zwei Turbolader und erhöhte so die Leistung gegenüber dem S6 um 110 PS auf 450 PS.

Der nur als Avant erhältlich gewesene und auf 999 Exemplare limitierte RS6 plus überträgt per Quattro-Allradantrieb sogar 480 PS auf alle vier Räder. Abgasanlage, Aufhängung, Räder sowie die Bremsanlage wurden hier nochmals modifiziert.

Mit 580 PS näherte sich der Audi RS6 der 600 PS-Grenze. Bereits bei einer niedrigen Drehzahl von 1.500 Umdrehungen ...

... verteilt der auch im RS6 serienmäßige quattro-Antrieb 650 Newtonmeter an alle vier Räder. Als Motor fungierte ein Fünf-Liter-V10 mit Biturboaufladung.

Der Audi RS4 der Baureihe B7 ging 2005 an den Start. Er wurde von einem 4,2-Liter-Hochdrehzahl-V8 befeuert.

Egal ob Limousine oder Avant, der Audi RS4 B7 Avant leistete satte 420 PS und kommt auf ein maximales Drehmoment von 430 Nm.

Aber auch als Cabrio war der Audi RS4 B7 im Angebot.

Die besonders sportliche Version des Audi TT, der TT RS, wurde erstmals 2009 vorgestellt. Unter der Haube schlägt ein Fünfzylinder-Turboherz mit 340 PS und 450 Nm. Der TT RS ist als Coupé oder als Roadster erhältlich.

Zum Genfer Autosalon 2012 setzt Audi auf den Audi TT RS noch einen drauf und adelt ihn zur Plus-Version. Mit dem Plus im Titel legt der Fünfzylinder auf 360 PS und 465 Nm Drehmoment zu.

Der Audi RS5 bedient sich des 4,2 Liter-V8 Motors aus dem 2005 erschienenen Audi RS4. Er wird seit 2012 produziert und ist serienmäßig mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet.

Bereits vor einigen Wochen zeigten erste Bilder zur Anmeldung als Geschmacksmuster, was es bisher nicht gab: Den neuen Audi RS5 als Cabriolet - hier in der geöffneten Version.

Das Modell wird vermutlich auf dem Genfer Autosalon präsentiert und wird wie das Coupé vom 4,2-Liter-V8 befeuert.

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