Das Antriebspaket aus großvolumigem V8-Triebwerk und neuer
Siebenstufen-Automatik ist in seiner reizenden Umgänglichkeit und
in seinem spontanen Ansprechverhalten ein Quell der Freude.
So lange der Fuß das Bremspedal nicht berührt, ist eine von den
Eingriffsmodalitäten des ESP unbeeinflusste Herangehensweise an den
Grenzbereich möglich.
Sobald es fahrdynmisch etwas engagierter als üblich zugeht,
zeigt die zunächst als neutral und agil empfundene C-Klasse sowohl
auf der Strecke als auch im langsamen 18-Meter-Slalom eineTendenz
zum Untersteuern.
Sowohl die an der vorderen Schürze angedeuteten Spoiler als auch
der kecke Flügelansatz auf dem Kofferraumdeckel sind
naheliegenderweise nicht dazu in der Lage, Abtrieb zu erzeugen.
Immerhin werden die Auftriebe an den Achsen einigermaßen
wirkungsvoll bekämpft: Die Vorderachse wird bei Tempo 200 um rund
35 Kilogramm erleichtert, während die Hinterachse gleichzeitig um
rund 42 Kilogramm entlastet wird.
Mit vollgetankt 1.761 Kilogramm ist und bleibt die zumindest in
ihren Abmessungen sympathisch zierlich wirkende C-Klasse nach wie
vor ein Schwergewicht.
Dem mit knapp über 6,2 Liter Hubraum antretenden Achtzylinder
ist die Lässigkeit ins Stammbuch geschrieben: Die Literleistung
liegt bei nur 73,6 PS pro Liter Hubraum - von Hochzüchtung kann da
keine Rede sein.
Der Fahrerplatz im C 63 AMG ist vorzüglich arrangiert: Die
Sportsitze stützen den Körper auch bei hohen Querbeschleunigungen
perfekt ab, und das griffige, in den vornehmlichen Griffzonen mit
Alkantara bezogene Lenkrad liegt satt in der Hand.
Denn mit dem notierten Zahlenwerk - 8.13 Minuten auf dem Ring
und 1.15,7 Minuten in Hockenheim - lässt sich schon mal eine intime
Annäherung an die Vorgaben der Erzgegner BMW M3 und Audi RS 4
konstatieren.
Beide Gegner waren im Supertest allerdings mit veritablen
Sportreifen unterwegs, eine bekannt griffige Formel, die dem C 63
AMG seitens des Herstellers bisher noch vorenthalten wird.