Schon von erster Stunde an bieten sich Touareg und GLE unter den
Oberklasse-SUVs gegenseitig die Stirn. Nun soll es der
Allrad-angetriebene Wolfsburger in seiner neuen Generation
richten.
Im Extrem gerät der VW auch etwas später in leichtes
Untersteuern und wertet beim eintauchen in den Grenzbereich mit
einer Spur mehr Lenkpräzision- und Transparenz auf.
Der neue Grill zieht den Dampfhammer in die Breite; wirkt
allerdings nicht nur optisch: Die 1.984 Milimeter zwischen den
Spiegeln sind auch zum Vorgänger um 4,4 Zentimeter gewachsen.
So viel Display gab es bei VW noch nie: Das große Infotainment
Paket "Innovision Cockpit" verleiht dem Touareg zusätzlich ein
riesiges 15-Zoll-Hauptdisplay und glänzt mit umfassender Vernetzung
und einfacher Bedienung.
Über einen Drehknopf in der Mittelkonsole wählt man zwischen den
zahlreichen verschiedenen Fahrprogrammen, die es im Offroad-Paket
für 650 Euro dazugibt.
Leider leidet der Touareg 3.0 TDI unter vorzeitigem Ganggequirle
und schaltet oft unnötig zurück, sucht meist erst beim
beschleunigen im Kurvenausgang nach der richtigen Übersetzung.
Während sich der Mercedes bereits einen Namen als
Langstreckenauto gemacht hat, kann sich der VW hier nicht weniger
rühmen; ganz im Gegenteil misst die Rückbank sogar vier Zentimeter
Innenbreite mehr.
Die Rücksitzbank im Wolfsburger Riesen bietet weiterhin durch
Verschiebbarkeit und die einzeln umklappbaren Sitzlehnen auch ein
unschlagbares Variabilitätsangebot.
Alter vor Schönheit: Der Mercedes existiert bereits seit 2011
als ehemals ML auf dem Markt, wurde bei der Modellpflege 2015 in
GLE umbenannt und erweist sich auch 2018 noch als würdiger Gegner
für Gleichgesinnte.
Mit einem kleinen Ticken Mehrgewicht und einem knapp ein Liter
höheren Verbrauch als der Volkswagen schafft der Daimler
bedauerlicherweise nur die Euro 6c.
Stattlich zeigt sich auch der Innenraum im GLE: Viel Leder und
wenig Plastik - dabei die seltenen Fälle meist in Chrom- oder
Carbonoptik - machen einen hochwertigen Eindruck.
Während 2018 beim Kombiinstrument meist auf digitale Anzeigen
mit nahtlosen Übergängen gesetzt wird, befinden Sich die
Instrumente hier außerhalb des Displays.
In Sachen Zuladung kann sich der GLE durchsetzen: Mit 615 zu 569
Kilogramm und einem maximalen Laderaum von 2.010 zu 1.800 Liter
übertrifft der den Wolfsburger hier.
Man mag optisch einen leichten Altersunterschied der beiden
Spitzenkandidaten vernehmen, muss aber technisch sagen: Der GLE hat
sich wunderbar gehalten!
Es kommt nicht nur auf die Länge an. Trotzdem kann der
Volkswagen seinen Kumpanen mit Stern hier überbieten: Rund Sechs
Zentimeter mehr als der 4.819 Milimeter lange Stuttgarter hat er zu
bieten.