Noch besser als der Normalo-M2?

BMW hat den M2 überarbeitet und bietet ihn nun zusätzlich in der Competition Variante an. Diese tritt mit dem aus dem M4 bekannten S55-Motor und einigen PS extra, sowie einigen optischen Veränderungen unseren fordernden Supertest an. Ob er diesen besser absolviert als der Standard-M2?

Im Zuge der Transformation zum Competition wurde dem M2 das Herz des größeren Bruders implantiert und auch das Kühlsystem adaptiert. Außerdem gab es einen Partikelfilter, um die ab 2019 geltende Grenzwerte erfüllen zu können.

Die besondere Herausforderung für den M2 Competition ist es das &bdquoalte“ BMW M2 Coupé zu schlagen. Dafür sollte er sich in alter Supertest-Manier auch auf den Rennstrecken in Hockenheim und Nürburg an der direkten Konkurrenz vorbeischieben.

Die größere Niere und die neue Competition-Frontschürze verleihen dem M2 Competition weitere Wiedererkennungsmerkmale und verbessern die Durchströmung.

Auch nach der Überarbeitung entpuppt sich der M2 als Fahrspaßmaschine. Zudem konnten wir Verbesserungen bezüglich der Einlenkpräzision an der Vorderachse und der Einlenkstabilität an der Hinterachse feststellen.

Auch der kleinste Spross der M GmbH will adäquat mit Super Plus gefüttert werden. Bei uns bewegte sich die Verbrauchskurve zwischen 9,0 und 20,1 Liter auf 100 km. Im Durchschnitt konsumierte der kompakte Münchener 13,1 Liter des Edelkraftstoffs.

Ab sofort findet sich unter der M2-Motorhaube das S55-Aggregat, das es bisher nur in M3 und M4 gab. Auch die CFK-Strebe fand man bisher nur bei M3/M4. BMW verspricht eine Spitzenleistung von 410 PS und dazu 550 Newtonmeter Drehmoment.

Neben Neunzehnzöllern und Michelin Pilot Super Sport Reifen war bei unserem Testwagen auch die optionale M-Sportbremse verbaut. Diese will mit größeren Scheiben und zusätzlichen Kolben überzeugen. Im Test liefert die Anlage mit Verzögerungswerten von 34,9 Meter aus 100 km/h kalt gebremst bzw. 34,1 Meter bei vorgebremster, warmer Anlage. Damit erreicht sie dieselben Werte wie der von uns supergetestete Standard M2 mit Serienanlage.

BMW M2 Competition, Abgasanlage, Auspuff

So sieht der Kleine also von unten aus. Die fette Abgasanlage enttäuscht dank OPF in Sachen Klang. Wer hier passend zum Fahrzeug etwas emotionaler unterwegs sein möchte, muss sich im Zubehör-Regal bedienen.

Analog zu M3 und M4: Direktwahltasten auf der Mittelkonsole zur Justierung der Kennlinien von Lenkung und Fahrwerk. Auf dem M-Lenkrad finden sich jetzt außerdem auch die M1- und M2-Tasten für die persönliche Fahrzeugkonfiguration. Ansonsten hat der M2 ziemlich viel 1er/2er-Flair mit an Bord.

&bdquoVolle Antriebsleistung in Kürze verfügbar“ – wenn man dies beim Motorstart eines M2 lesen muss, fühlt man sich so, als müsste man mit einem 116i vom Hof rollen. Grund für diese so gar nicht sportwagenwürdige Meldung beim Kaltstart ist der verbaute Ottopartikelfilter.

Unsere Messtechnik attestiert dem M2 Competition im Standardsprint eine Zeit von 4,5 Sekunden. Das sind allerdings 0,3 Sekunden mehr als die Münchener versprechen. Paar Zehntel hin oder her, in allen Fällen endet die Beschleunigung bei unserem Modell mit M Driver’s Package in einer Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h.

Die neuen Sportsitze bieten guten Seitenhalt, könnten jedoch etwas tiefer montiert sein. Für optische Akzente sorgen blaue Ziernähte. Die manuelle Sitzverstellung funktioniert schnell und spart dem ohnehin schweren M2 weiteres Extra-Gewicht.

Achsgeometrie: Die gemessenen Werte liegen fast komplett im Bereich der Herstellervorgaben, die minimale Abweichung bei den Spurwerten hinten kann als Messtoleranz angesehen werden. An beiden Achsen wurde der Toleranzbereich der Sturzwerte für ein agiles Fahrverhalten fast komplett ausgeschöpft.

Mit 1.630 Kilogramm ist der M2 Competition 50 Kilogramm schwerer als der normale M2 im Supertest. Hinter dem Competition-Kürzel hätten wir nicht nur eine Leistungssteigerung vermutet, sondern auch eine Gewichtseinsparung. Unser Wunsch daher: Baut doch bitte mal eine nackte, gewichtsreduzierte M2-Version .

Ob der M2 Competition hält, was das Datenblatt verspricht? Beim Ingenieurbüro Müller in Backnang muss der Sechszylinder zeigen was in ihm steckt. Ob er die versprochenen 410 PS auch bei unserer Messung erreicht?

Was sicher ist, die volle Kraft wird nur auf die Hinterräder übertragen. Zum optimalen Wandel von Drehzahl und Drehmoment ist noch ein sieben Gänge umfassendes DKG dazwischengeschaltet. Zudem gibt es eine geregelte Differenzialsperre.

Lüften wir mal das Geheimnis um den Leistungswert, der BMW leistet 418 PS. Ab Beginn der Messung türmt sich ein Drehmomentberg von rund 550 Nm auf, der ab 5.400/min Richtung Begrenzer gleichmäßig abfällt. Das resultierende Maximalleistungs-Plateau erstreckt sich so über einen weiten Bereich von 2.000 Umdrehungen. Die Werksangabe von 410 PS wird um knapp zwei Prozent überschritten. (Messbedingungen: Umgebungsluft-Temperatur 24°C / Ladelufttemperatur (OBD) 46°C / Luftdruck Atmosphäre 989 hPa)

Den Rundkurs umrundet der M2 Competition in 1.12,2 min. Damit muss er sich den Platz mit dem schwächeren, aber leichteren BMW M2 Coupé teilen. (Messbedingungen: Lufttemperatur 28°C / Asphalttemperatur 41°C / Luftdruck Atmosphäre 1022 mbar / Luftdruck Reifen (vorn/hinten) 2,3/2,3 bar (warm))

Nordschleife in exakt 7.52,36 Minuten: Es ist nicht die Rundenzeit, die dieses Fahrer-Auto im Grenzbereich so liebenswert macht, sondern der Fahrspaß, den man dabei hat! (Messbedingungen: Lufttemperatur 22°C / Asphalttemperatur 35°C / Luftdruck Atmosphäre 1021 mbar / Luftdruck Reifen (vorn/hinten) 2,5/2,3 bar (warm))

Wenn der jetzt noch abspecken würde … und ein bisschen mehr Sound, so ein bisschen in Richtung des nicht mehr erhältlichen Standard-M2 … In Sachen Fahrspaßpotenzial und Fahrdynamik kann auch der neue Kompakte überzeugen.

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