Wer A sagt muss auch mal wieder den entsprechenden Opel Kadett fahren. Nur fahren? Ach was: testen! Zum 60. Geburtstag. Testredakteur Sebastian Renz (Seb) und sein Kollege Otto Rupp übernehmen das.
„Seb, der Kadett und seine Heimat, da wird mir ganz grönemeyerig: ‚Er hat sein helles Licht bei der Nacht.‘“ – „Ja, Otto: ‚Schon ang’zünd’t.‘“ – „‚Das gibt ein’n Schein‘, Seb.“ – „Jaha, Otto: ‚Und damit so fahren wir bei der Nacht.‘“ – „Ach, wie das passt, Seb: ‚Tief im Westen.‘“ – „Ja, Otto: ‚Wo die Sonne verstaubt.‘“ – „Ach: ‚Bochum, ich komm’ aus dir“.
Die ersten zwei Mal endet die Landebahn, bevor der Kadett 100 km/h erreicht hat. Beim dritten Mal – gelangt der Opel in 33,7 s auf pfeilschnelle 100 km/h.
204 kg lasten auf dem rechten Vorderrad, 187 auf dem linken. 191 kg sind es hinten links und 170 hinten rechts. Macht 752 kg Gesamtgewicht – samt den 25 kg, welche die 33 Liter Benzin wiegen.
... dann lassen sie den Grip abreißen und den Kadett in ein fast episches Untersteuern schubbern. Die Hinterachse lässt sich von dergleichen wie auch allem anderen nicht erschüttern, hält ihre Spur und den ganzen kleinen Wagen stabil.
Vierzylinder-Reihenmotor, vorn längs, dreifach gelagerte Kurbelwelle, eine untenliegende Nockenwelle (Kettenantrieb), zwei Ventile pro Zylinder über Stößel, Stößelstangen, Kipphebel mit mechanischem Spielausgleich betätigt, ohne Abgasreinigung.
„Hier unten ist es, Seb!“– „Endlich haben wir es gefunden, Otto. Ist aber auch versteckt!“ – „Wobei, Seb: Wir hätten nicht erst im luftigen Motorraum ...
... „Seb, meinst du, es ist nötig und wirksam, wenn wir versuchen, mit drei Pylonen den Flughafen samt Luftraum abzusperren, weil wir auf dem Parkplatz die Ladekantenhöhe messen?“ – „Stimmt, Otto, wir brauchen noch Helme!“
Die Bremsen so schwach, der Grip so dürftig, die Lenkung so träge, das Untersteuern so immens. Doch wird es nie gefährlich, auch nicht auf der Heimfahrt.