Skoda Octavia Combi gegen VW Golf Variant im Test

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Frontansicht

Nirgends kommen sich Octavia und Golf so nahe wie in ihren geräumigen Kombi-Versionen. Ob es sich lohnt, den teureren Volkswagen anstelle des Skoda zu nehmen, klärt der Test der beiden frisch gelifteten Allrad-Diesel mit jeweils 150 PS.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Seitenansicht

Der Octavia Kombi besitzt sechs Zentimeter mehr Radstand als der Golf Variant, woraus sich unter anderem 120 Liter mehr Maximalladeraum ergeben.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Heckansicht

In früheren Tests fiel der Octavia im Vergleich zum Golf immer wieder mit seiner straffen Federung auf, weshalb der Komfort oft erst unter Beladung so richtig passte.

Um es vorwegzunehmen: Dieser Unterschied ist Geschichte, und zwar aus einem einfachen Grund. Seit seinem Facelift, das an den vier kantigen Frontscheinwerfern zu erkennen ist, lässt sich Skodas wichtigstes Modell mit Adaptivdämpfern ausrüsten (920 Euro).

In Komfort-Position spricht das Fahrwerk bereits unbeladen feinfühlig an, aus dem knochigen Pragmatiker ist damit endgültig ein komfortabler Langstreckengleiter geworden. So wie der Golf, für den es schon vor seinem Facelift Adaptivdämpfer gab.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Frontansicht

Der Skoda begeistert mit seiner neutralen Abstimmung, die es auch durchschnittlich begabten Fahrern erlaubt, den Combi flott und sicher zu bewegen.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Seitenansicht

Skoda Octavia: 6-/7-Gang-DSG, Aufpreis: 1.800 Euro.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Heckansicht

In engen Kehren hilft das Heck schon mal per Ausfallschritt ums Eck, bevor es vom fein regelnden ESP zurück in die Spur geholt wird. Von der Arbeit des Allradantriebs ist hingegen herzlich wenig zu spüren.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Frontscheinwerfer

Nach dem Facelift ist der Octaiva erstmalig mit LED-Scheinwerfern erhätlich. Diese kosten aber selbst beim Style (zweit höchste Ausstattungslinie) noch extra.

Der 2.0 TDI ist identisch mit dem des Golfs. Durch das nahezu gleiche Gewicht gilt das auch für die Fahrleistungen und den Testverbrauch, der mit 7,2 l/100 km in Ordnung geht.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Cockpit

Mit dem Facelift wertete Skoda den Innenraum des Octavias auf. Auch wenn der Tscheche nicht ganz so schmuck wie der Golf ist, fühlt sich alles solide an, der Hartplastik-Look früherer Modelle ist passé.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Rundinstrumente

Auch nach dem Facelift bleibt Skoda den analogen Instrumenten treu. Ein voll-digitales Cockpit gibt es nur beim Konzernbruder.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Bedienelemente, Infotainment

Die Infotainment-Systeme in Golf und Octavia unterscheiden sich hauptsächlich durch die Namen – und die Preise. Im Octavia heißt das große Navi traditionell Columbus und kostet 1.890 Euro.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Mittelkonsole

Dass der Skoda mit einem zackigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe statt Sechsgang-Handschaltung zum Test erschien, bringt ihm keine Pluspunkte.

Die Sitze im Skoda überzeugen durch ordentlichen Langstreckenkomfort. Eine Massagefunktion gibt es jedoch nicht. Auch dieses Komfortfeature bleibt nur dem teureren Golf vorbehalten.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Fondsitze

745 Millimeter misst der hintere Normsitzraum im Skoda. Damit liegt der Octavia Combi ziemlich genau zwischen dem Golf Variant (705 mm) und Passat (800 mm).

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Kofferraum

Bei umgeklappter Rücksitzlehne schluckt der Octavia 120 Liter mehr Gepäck als der Golf. Insgesamt sind es dann beachtliche 1.740 Liter.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Kofferraum, Detail

Traditionell bietet Skoda nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Ideen pro Zentimeter. Zum Beispiel eine Hängematte unter dem Gepäckrollo, in der sich nasse Kleidung malheurfrei transportieren lässt...

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, Tankdeckel

... oder der im Tankdeckel integrierte Eiskratzer.

Als Highline mit Allradantrieb und dem 150-PS-Diesel kostet der Golf 32.550 Euro, während ein ähnlich ausgestatteter Octavia Style für 30.950 Euro zu haben ist. „Vergleichbar“ heißt jedoch nicht „ gleich“, bei der Serienausstattung setzen die beiden unterschiedliche Akzente.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Frontansicht

VW: Der sonst so oft gelobte Golf hat in diesem Test ein Problem – und das heißt Octavia.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Seitenansicht

Diesel: VW Golf Variant 1.6 TDI SCR mit 85 kW und 2.0 TDI SCR mit 110 kW erfüllen Euro 6d-TEMP (WLTP).

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Heckansicht

Unter normalen Straßenbedingungen fahren 4Motion und 4x4 als zackige Fronttriebler mit hohen Sicherheitsreserven. Bei mehr Traktionsbedarf teilt eine elektronisch geregelte Lamellenkupplung die Motorkraft zwischen den Achsen auf.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Frontscheinwerfer

Serienmäßiges LED-Licht, die Maskierfunktion kostet extra.

Identische Motorisierung bedeutet in diesem Vergleich auch identische Fahrleistungen und identischer Testverbrauch.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Cockpit

Die Materialqualität in Cockpit und Kofferraum ist etwas besser als beim Octavia.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Rundinstrumente

Das virtuelle Digitalcockpit kennen wir bereits aus Passat und Tiguan. Diese Option ist hier im Vergleich nach wie vor dem Golf vorbehalten.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Mittelkonsole

Das Sechsganggetriebe schaltet sich unaufgeregt und präzise. Wer also gern noch selbst Hand anlegt, der braucht kein DSG.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Bildschirm, Infotainment

Variable Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung sowie ACC im neuen Infotainment-System.

Die Sitze sind etwas besser konturiert, als die des Skodas. Zudem bietet hier nur der Golf eine aufpreispflichtige Massagefunktion.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Fondsitze

Im Variant steht den Mitfahrern ein ausreichend großer, wenngleich nicht üppiger Entfaltungsraum zur Verfügung.

VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion, Kofferraum

Mit seiner im Verhältnis 40 : 60 umklappbaren Rückbank ist der Innenraum nur durchschnittlich variabel. Beim maximalen Ladevolumen bietet der Golf mit 1.620 Litern, 120 Liter weniger Gepäckraum aus der Skoda.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 4x4, VW Golf Variant 2.0 TDI 4Motion

Am Ende entscheidet der Octavia das Rennen knapp für sich, da er im Rahmen des Facelifts stärker an seinen Schwächen gearbeitet hat als der Golf. Die Produktplaner bei Skoda haben also mal wieder vieles richtig gemacht.

3 günstige, neue Campervans

Die Todsünden bei der Autopflege

Der größte Autohersteller der Welt ist ...

Die Todsünden auf der Autobahn

Diese Gebrauchten halten ewig