Trotz neuer Form und Technik ist auch die zweite Generation des
XC60 ein echter Volvo geblieben. Aber nicht nur das ist beruhigend
an ihm. Wir haben den Schweden als T5 und mit Allrad getestet.
Während der neun Jahre gebaute Vorgänger zuletzt größere
Defizite bei der Sicherheit aufwies, spielt die zweite Generation
wieder ganz vorn mit bei der Musik. Die Aufzählung sämtlicher
Bausteine lässt sich auf „alles, was derzeit machbar ist“
reduzieren.
Damit kommen die Schweden ihrem Versprechen näher, dass ab 2020
niemand mehr in einem neuen Volvo bei einem Unfall getötet oder
schwer verletzt werden soll.
Unser Testwagen kommt mit dem aktuell kleinsten Benziner,
Allradantrieb und Achtgangautomatik. Dieser ist schon in der
Grundausstattung mit 51.000 Euro kein Schnäppchen. Mit der feinen
Inscription-Linie und zahlreichen Optionen kommt unser Testwagen
sogar auf 82.450 Euro.
LED-Scheinwerfer, Verkehrszeichenerkennung, Einparkhilfe hinten
und Digitalcockpit sind dafür serienmäßig an Bord, was die rund
5.000 Euro gestiegenen Grundpreise in ein milderes Licht rückt. Das
markante Design des Tagfahrlichts ist das Erkennungszeichen neuer
Volvos.
Der laufruhige Turbobenziner mit 254 PS und 350 Nm Drehmoment
untergräbt nicht die Fahrkultur, sondern pustet Bedenken, dass
Vierzylinder und zwei Liter Hubraum doch etwas wenig für einen
stattlichen SUV sein könnten, mit 1,4 bar Ladedruck und kräftigem
Schub davon.
Neben dem stimmigen Design beeindrucken vor allem die
hochwertigen, penibel verarbeiteten Materialien, die enorm solide
Karosserie sowie die Liebe zum Detail.
Das 12,3-Zoll-Digitalcockpit ist flexibel einstellbar, bündelt
zahlreiche Informationen und ändert seine Darstellung je nach
Fahrmodi. Richtet der Fahrer sein Blick auf die Straße, blendet ein
gestochen scharfes Head-up-Display die wichtigsten Informationen
zusätzlich auf die Scheibe.
Cool, aber nicht intuitiv: Bedienung via Touchscreen,
Lenkradtasten oder Sprachsteuerung. Die vertrackte Bedienung mit
vielen Untermenüs lenkt selbst für einfache Radio- oder
Navieingaben enorm ab.
Den Einstiegsbenziner gibt es derzeit ausschließlich mit Allrad
und Achtgang-Wandler. Das Getriebe macht seinen Job ordentlich und
ist gut abgestimmt. Im Dynamikmodus gibt es sich aber etwas
übermotiviert und wechselt die Fahrstufen öfters als unbedingt
nötig.
Die sehr bequemen Vordersitze mit Massagefunktion und elektrisch
verstellbaren Seitenwangen und Beinauflagen tragen maßgeblich zum
Wohlfühlambiente im Innenraum bei.
Die Fondpassagiere sitzen noch etwas höher als Fahrer und
Beifahrer auf der gut ausgeformten Dreierbank, haben wegen des um
neun Zentimeter verlängerten Radstands mehr Beinfreiheit als im
Vorgänger und auf Wunsch sogar eigene Klimazonen rechts und
links
Der glattflächige Stauraum fällt zwar mit 505 bis 1.432 Litern
Volumen (Audi Q5: 550–1.550 l) nicht sonderlich üppig aus, lässt
sich jedoch speziell mit der per Fußschwenk öffnenden Ladeklappe
und elektrisch umlegbaren Fondlehnen gut nutzen.