VW New Beetle

Vier Jahre nach der Präsentation der Studie Concept 1 beginnt der Serienstart für den New Beetle. Was kann der Käfer, bei dem alles anders ist als im Urtyp von Ferdinand Porsche?
Der Käfer ist wieder da. Dabei war er nie totzukriegen. Noch heute wird das mit 21,5 Millionen erfolgreichste aller Automobile in Mexiko gebaut (etwa 300 Stück pro Tag). Und immer noch krabbelt der einst von Ferdinand Porsche in den dreißiger Jahren erdachte Volkswagen in siebenstelliger Stückzahl weltweit auf Gottes Erdboden herum. Das wird der New Beetle nicht schaffen. Aber das soll er auch gar nicht. Geplant ist eine Jahresstückzahl von mindestens 100 000, als Gesamtmenge bis zum Auslauf oder Modellwechsel werden 758 000 Exemplare des skurrilen Buckeltiers angepeilt. Produziert wird der New Beetle ebenfalls im mexikanischen Puebla, in Sichtweite jener Hallen, in denen sein berühmtes Vorbild vom Band läuft.
Daß VW mit dem New Beetle aber Emotionen wecken will, die ihren Ursprung beim alten Käfer haben, ist unverkennbar. Dies gelingt freilich eher über die Form als über den Namen, der noch nicht einmal auf dem Auto steht. Ist auch nicht nötig, denn die einzigartige Käfer-Form, im Gehirn von Millionen Menschen fest eingebrannt, wurde so gekonnt wiederbelebt, daß Assoziationen an die guten alten Käfer-Zeiten spontan, nahezu zwangsläufig ablaufen. Und das nicht nur hier, im einstigen Ursprungsland des Käfers, sondern vor allem in den USA, wo Volkswagen mit dem Original in den sechziger Jahren lange vor den Japanern zum erfolgreichsten Autoimporteur aller Zeiten aufstieg.
Daß auch der New Beetle für Volkswagen ein Sympathieträger erster Güte werden würde, wurde schon bei der Präsentation der im kalifornischen VW-Stylingstudio entwickelten Designstudie Concept 1 vor vier Jahren in Detroit deutlich. Ihre Grundform löste ein so positives Echo aus, daß Chefdesigner Hartmut Warkuß wenig Mühe hatte, VW-Boß Ferdinand Piëch dazu zu überreden, das Objekt spontaner Begeisterung in Serie gehen zu lassen. Es war nicht einfach, erinnert sich Projektmanager Holger Ploog, die vom heutigen Ford-Chefstylisten James C. Mays kreierte Designstudie serienreif zu entwickeln, ohne ihr den formalen Reiz zu rauben. Jener liegt, abgesehen von vielen käfertypischen Detaillösungen, in dem Ineinandergreifen von drei Kreissegmenten, die vom Dach und den Kotflügeln bestimmt werden.