Komfort, Material und Handling im Vergleich

Neun Campingstuhl-Modelle treten im Vergleichstest in der Kategorie "Hochlehner" gegeinander an. Nur einer der komfortablen Stühle kann das Rennen machen.
Die Königsklasse der Campingstühle bilden die Hochlehner. Allein die grundsätzlich mehrstufig verstellbare Rückenlehne gewährleistet ein deutliches Plus an Komfort. Der Maßstab ist deswegen in dieser Kategorie entsprechend hoch angesetzt. Bewertet wurde anhand drei Kriterien: Komfort, Material und Handling. Dazu wurde zu Beginn das Gewicht der einzelnen Hochlehner mithilfe einer Kofferwaage ermittelt. Ein weiterer, wichtiger Aspekt bei Campingstühlen ist der Auf- und Abbau. Deshalb wurden sowohl das Gewicht, das Packmaß und der Aufwand zum Auf- und Abbauen beim Test berücksichtigt. Auch wichtig: der Verarbeitung und Wertigkeit der Polster und Stoffe.
Brunner Aravel 3D ist der Testsieger
Am bequemsten sitzt es sich im Brunner Aravel 3D. Gute Nachricht für großgewachsene und kleinere Personen: Der Stuhl ist sogar in drei verschiedenen Größen erhältlich. Weniger gemütlich empfanden die Tester den Berger Slimline. Die Sitzfläche fällt so kurz aus, dass eine große Lücke zwischen ihr und der Rückenlehne entsteht, die sowohl in aufrechter als auch in liegender Position deutlich und unangenehm spürbar ist.
Die Armlehnen von Hochlehnern sind in den seltensten Fällen gepolstert. Maße und Form jedoch haben durchaus Einfluss auf den Sitzkomfort. Breitere Armlehnen bieten mehr Auflagefläche, was die Tester als bequemer empfanden. Die Armlehnen der Hochlehner von Isabella und Westfield machen zudem einen leichten Knick, dort, wo in etwa die Handgelenke aufliegen. Ein kleines Detail, das zusätzlichen Komfort schafft.
Maßgeblich für gute Bequemlichkeit sind auch die jeweiligen Kopfteile. Die Testmodelle unterscheiden sich hier stark voneinander. Praktisch sind verstellbare Nacken- beziehungsweise Kopfstützen, wie sie der Stuhl von Crespo mitbringt. Das teuerste Modell im Testfeld eignet sich so für Menschen verschiedenster Körpergröße. Auch Reimo führt mit dem Camp 4 eine höhenverstellbare Kopfstütze ins Feld. Die ist zwar angenehm gepolstert, wirkt aber – wie der gesamte Stuhl – etwas wackelig und schlecht verarbeitet.
Euro Trail, Fritz Berger und Isabella setzen auf das altbewährte Kissen, das sich leicht mittels eines Klettverschlusses abnehmen und in der Höhe anpassen lässt. Etwas straffer gepolstert sind die Kopfteile von Brunner, Frankana, Outwell und Westfield. Sie lassen sich nicht in der Höhe verstellen. Stattdessen ist das Kopfpolster in das obere Ende der Rückenlehne integriert.
Generell eher schwierig gestaltet sich das Auf- und Zuklappen der Hochlehner. Oftmals hakt und klemmt es beim Aufbau. Einzig das Modell von Fritz Berger punktet hier mit einem sehr leichtgängigen und geschmeidigen Klappmechanismus. Für sämtliche Hochlehner im Test sind zusätzliche Beinauflagen erhältlich, mit denen sich die Stühle zu vollwertigen Campingliegen ausbauen lassen. Die Beinauflagen werden entweder an die obere Querstrebe des Gestells geclippt oder – wie beispielsweise beim Modell von Frankana – mittels spezieller Kunststoffadapter am Gestänge befestigt.
Zwar verdiente sich keiner der Campingstuhl-Kandidaten das beste Testurteil "überragend", die Testsieger zeigen jedoch, dass sich hoher Komfort, solide Materialeigenschaften und einfaches Handling durchaus zu vernünftigen Preisen verwirklichen lassen.