Zwei Hubbett-Teilintegrierte im Test

Im Adria wie im Bürstner sorgen gemütliche Sitzgruppen und große Bäder für hohe Wohnqualität. Geschlafen wird im Hubbett. Ungewöhnliche, überraschende Grundrisse – aber auch überzeugend?
Die Frage nach dem Lieblingsgrundriss wird meist wie folgt beantwortet: Einzelbetten und eine große Heckgarage, bequeme Sitzgruppe und möglichst ein Bad mit separater Dusche. Dabei sollte das Fahrzeug am besten unter sieben Meter Gesamtlänge haben. Diese Wünsche führen zu Kompromissen an der einen oder anderen Stelle, weil alleine die Betten schon rund zwei Meter der Innenlänge beanspruchen.
Sowohl der Adria Matrix Axess 600 DT als auch der Bürstner Lyseo TD 644 G gehen diesem Problem mit einem cleveren Kniff aus dem Weg. So ist das Hauptbett nicht fest eingebaut, sondern hängt als Hubbett unter dem Dach und schafft so Platz für Sitzgruppe, Bad und Heckgarage.
Adria Matrix Axess 600 DT
Grundpreis: ab 54.799 EuroGurt-/Schlafplätze: 4/2-4Zul. Gesamtgewicht: 3500 kgLänge: 6,99 Meter
Bürstner Lyseo TD 644 G
Grundpreis: ab 56.990 EuroGurt-/Schlafplätze: 2-4/2-4Zul. Gesamtgewicht: 3500 kgLänge: 6,99 Meter
Den Grundriss des Adria hat man hier und da schon mal gesehen. Besonders bei französischen Marken gibt es einige Modelle mit Hubbett vorn und großem Heckbad. Auch Bürstner hat mit dem Lyseo TD 680 G einen entsprechenden Grundriss im Programm.
Einzigartig – zumindest für einen Teilintegrierten – ist aber die Aufteilung des erst kürzlich vorgestellten Bürstner Lyseo TD 644 G. Das Raumbad schließt direkt an die Fahrersitze an, darauf folgt die Küche. Im Heck steht eine gemütliche Rundsitzgruppe zuer Verfügung und dient gleichzeitig als Doppelbett, zumindest serienmäßig. Der Clou ist das optional erhältliche, elektrische Hubbett für 1750 Euro, das durch eine spezielle Zusatzfunktion eine besonders komfortable Nutzung zulässt.
Große Raumbäder sind in beiden Kandidaten ebenso vorhanden wie Heckstauräume, die sich für ein bis zwei Fahrräder eignen. Die Außenabmessungen sind nahezu identisch und auch beim Grundpreis liegen beide auf ähnlichem Niveau.
Der Adria basiert auf dem Citroën Jumper mit 120 PS. Im Testwagen sorgt der Topmotor mit 165 PS für Vortrieb. Der Bürstner auf Fiat Ducato, serienmäßig ebenfalls mit 120 PS, tritt im Testwagen mit160-PS-Diesel und Neun-Gang-Automatik an. Es beginnt ein spannendes Duell der unkonventionellen Lösungen für hohen Wohnkomfort.
Wohnen
Das prägende Element beider Testkandidaten ist die große Sitzgruppe. Während der Adria Matrix Axess 600 DT mit einer Längsbank-Variante vorne ausgestattet ist, kommt der Bürstner Lyseo TD 644 G mit einer für Teilintegrierte eher ungewöhnlichen Hecksitzgruppe. Vier bis sechs Personen können auf beiden Polstergarnituren bequem sitzen. Auch die Tische sind ausreichend groß dimensioniert.
Das Adria-Exemplar muss dabei aber Minuspunkte verbuchen: Der Tisch steht zwar auf zwei stabilen Füßen und die Platte ist durch Umklappen halbierbar, sodass ein bequemer Durchgang zum Fahrerhaus entsteht. Ausgeklappt ist die Tischplatte aber ziemlich labil, da sie nur auf einer Seite abgestützt wird.Außerdem ist die Platte nur in Längsrichtung verschiebbar. Das erschwert das Reinrutschen auf die linke Sitzbank, zumal sich dabei auch noch die Füße mit den Tischbeinen ins Gehege kommen. Unbestreitbarer Vorteil der Adria-Sitzgruppe ist aber das enorme Raumgefühl, das durch die lange Blickachse verstärkt wird.
Die U-Sitzgruppe im Heck des Bürstner glänzt mit einem stabilen Tisch, dessen Platte in jeder Richtung verschiebbar ist und so den Einstieg zu allen Plätzen einfach ermöglicht. Auch das mittige Tischbein stört nie. Die Polster sind bequem. Insgesamt wirkt aber alles etwas enger als im Adria, was vor allem daran liegt, dass der Blick nach vorne im Bürstner am großen Kühlschrank hängen bleibt und das Raumbad hinter dem Fahrerhaus den Innenraum optisch verkürzt.
Im Adria kann man dagegen bei geöffneter Badtür ohne Hindernisse durch das ganze Fahrzeug blicken und das luftige Ambiente genießen. Für die Privatsphäre wird das Bad mit einer Gliederschiebetür vom Wohnraum abgetrennt. So entsteht ein Raumbad mit maximal 2,02 Meter Breite und bis zu 1,09 Meter Tiefe. Die Stehhöhe mit 1,93 Metern ist ausreichend. An der Rückwand findet sich der große Kleiderschrank mit zwei integrierten Schubladen. Hier bekommen zwei Reisende ihre Klamotten leicht unter und man hat nach dem Duschen direkten Zugriff auf die frische Wäsche.
Die Dusche mit 1,96 Meter Innenhöhe ist eigentlich recht geräumig, wäre da nicht ein Absatz in der Bodenwanne, der die Fußfreiheit merklich einschränkt. Von anderen Grundrissen kennt man das, wo sich der Radkasten darunter verbirgt – aber warum hier in einem Heckbad? Offenbar wollte sich Adria die Konstruktion einer eigenen Duschwanne speziell für dieses Modell sparen und nutzt den Raum immerhin für ein kleines Außenstaufach. Trotzdem, Chance vertan.
Besser macht es Bürstner im Frontbad des Lyseo. Die Dusche ist mit 67 mal 68 Zentimeter Grundfläche und 2,05 Meter Stehhöhe nochmals großzügiger gestaltet – und ohne störenden Absatz am Boden. Bad und Dusche lassen sich zum Raumbad vereinigen, indem man das Fahrerhaus mittels Schiebetür abtrennt und die Badtür über den Gang schließt. Maximal 2,04 Meter Breite und rund 92 Zentimeter Tiefe misst dann der Raum. Die Stehhöhe erreicht üppige 2,05 Meter.
Schränke, Ablagen und Spiegel sind bei beiden Fahrzeugen ausreichend vorhanden. Waschbecken und Toiletten lassen sich gut nutzen – mit Vorteilen für den Adria, dessen Bad insgesamt einfach noch großzügiger ist und beim Raumgefühl mit manchen Liner-Bädern mithalten kann.
Beide Küchen sind ähnlich konzipiert. Während auf der linken Seite der Küchenblock mit Dreiflammherd und Spülbecken eingebaut ist, steht der Kühlschrank gegenüber. Im Detail gibt es aber deutliche Unterschiede. Im Adria ist ein schlanker hoher 142-Liter-Absorberkühlschrank mit 15-Liter-Gefrierfach an Bord, der, zumindest für zwei Personen, genügend Kühlgut bevorraten kann. Der Bürstner setzt da noch eins drauf. 174 Liter und 33 Liter Gefrierfach-Volumen sind schon Haushaltsverhältnisse. Das gilt auch für die Kühltechnik, die nach dem Kompressorprinzip funktioniert und darum stets mit Strom arbeitet. Für längere Autarkie hat der Testwagen deshalb eine zweite, optionale 95-Ah-Batterie an Bord. Auch praktisch: Das Gefrierabteil ist als Schublade ausgeführt.
Der Küchenblock hält etwas weniger Arbeitsfläche als im Adria bereit und auch die Staumöglichkeiten sind geringer, was aber auch dem optionalen Backofen geschuldet ist. Anders als die Längszeile im Bürstner setzt der Adria auf eine Winkelküche. Neben sechs Schubladen, zwei Staufächern und zwei Hängeschränken nimmt hier noch ein Apothekerauszug Kochutensilien auf.
Die Hubbetten haben eine Gemeinsamkeit. Beide können soweit abgesenkt werden, dass man ohne Leiter einsteigen kann. Hierfür müssen allerdings jeweils die Lehnenpolster der Sitzgruppe entfernt und die Tische abgesenkt werden. Im Adria wartet dann ein 1,96 mal 1,35 bis 1,50 Meter großes Querdoppelbett auf müde Camper. Seltsam: Die Leseleuchten sind über dem schmaleren Fußende angebracht.
Im Bürstner ist das ebenfalls quer eingebaute Hub-Doppelbett mit 1,92 mal 1,40 Meter etwas kleiner als im Adria. Der Clou: Senkt man das Bett nur bis auf die Höhe der großen Heckablage ab, kann dort ein zusätzliches Matratzenstück aufgelegt werden. So erhält man ein komfortables Längsdoppelbett mit 2,01 mal 1,60 bis 1,92 Meter Liegefläche mit unabhängigem Zugang für beide Schläfer. Hier wie da können aber auch vier Personen nächtigen, wenn die Hubbetten auf höherem Niveau gestoppt und die Sitzgruppen darunter umgebaut werden.
Beladen
Im Beladen schlägt das Pendel zugunsten des Adria aus. Das beginnt bei der Zuladung. Mit 3025 Kilogramm gewogenem promobil-Leergewicht und damit 475 Kilo Nutzlast kann die typische Zwei-Personen-Besatzung gut auskommen. Der Bürstner bringt 140 Kilogramm mehr auf die Waage. Seine 335 Kilo Zuladung schränken die Reisenden deutlich stärker ein.
Beide Heckgaragen nehmen viel Reisegepäck auf. Mit 2805 Litern Volumen schluckt der Stauraum des Adria sogar 600 Liter mehr als der Bürstner. Hauptgrund hierfür ist der aufbauhohe Stauraum auf der linken Seite. Über eine 50 mal 175 Zentimeter große Tür gelangt man an das Hochregal, das mit einem Klappboden unterteilt werden kann. So können im unteren durchgehenden Teil ein bis zwei kompakte Fahrräder mit gedrehten Lenkern mitreisen und oben weiteres Gepäck. Zudem gibt es noch das erwähnte Außenstaufach im Absatz der Duschwanne. Gut 45 Liter Stauraum sind hier vorhanden und für Wasserschlauch oder Kabeltrommel prädestiniert.
Die Garage des Bürstner ist nicht nur im Volumen kleiner, sondern auch nicht so variabel nutzbar wie im Adria. Von vorn ragen Teile des Gurtbocks der optionalen hinteren Fahrplätze hinein und verschmälern den Stauraum merklich. Wie im Adria sind zwei Fahrräder nur mit Mühe unterzubringen.
Beide Heckgaragen sind auch von innen zugänglich. Im Bürstner Lyseo müssen dazu die hinteren Sitzpolster abgenommen werden, um dann über eine Klappe von oben Zugriff zu haben. Im Adria geht das komfortabler durch eine Tür unterhalb des großen Kleiderschranks im Heck.
Im Bürstner müssen Jacken und Hemden in einem recht schmalen Schrank zwischen Küche und Bad unterkommen – kein Vergleich zum riesigen Adria-Hängeabteil. Mit 600 Litern ist es fast dreimal so groß wie das Bürstner-Exemplar mit rund 215 Litern. Dafür kann dieser noch mit anderen Staumöglichkeiten im Heck aufwarten. Neben zwei kleineren Regalschränkchen rechts und links gibt es ein größeres Fach quer unter der Ablage mit immerhin 1,22 Meter Breite. Zu guter Letzt gibt es noch ein 1,32 Meter langes Bodenfach, das für die Hubbettleiter geeignet ist. Auch im Adria sind zwei identisch große Bodenfächer an der Sitzgruppe und in der Küche vorhanden. Sie sind allerdings lediglich 8,5 Zentimeter hoch und so nur für flache Gegenstände, wie zum Beispiel Schuhe, geeignet.
Technik
Beide Testkandidaten sammeln im Technikkapitel fleißig Punkte. Der Aufbau des Adria hüllt sich komplett in GfK, beim Bürstner bis auf die Alu-Wände ebenfalls. Beide Mobile verfügen über einen Funktionsdoppelboden, in dem Leitungen und Rohre geschützt und beheizt verlaufen können. Und beide Aufbautüren fallen breit aus. Gut 58 Zentimeter beim Adria und stattliche 63 Zentimeter Breite beim Bürstner ermöglichen komfortables Ein- und Aussteigen. Beide Türen sind sogar mit der Funkzentralverriegelung gekoppelt.
Auch Rahmenfenster finden sich bei beiden Mobilen. Im Adria sind es serienmäßig Exemplare mit PU-Schaum-Rahmen, die Alu-Rahmenfenster des Bürstner sind Teil der gehobenen Harmony-Line-Ausstattungslinie. Die Gaskästen liegen sowohl beim Matrix als auch beim Lyseo hinter einer separaten Klappe. Sie fassen jeweils zwei Elf-Kilo-Flaschen und sind dank niedriger Ladekante leicht zu beladen.
Die Wasservorräte sind den großen Bädern angemessen. 140 Liter im Adria und 120 Liter im Bürstner lassen ausgiebiges Duschen zu. Allerdings füllen sich die eher kleinen Abwassersammler mit 85 und 90 Litern dann recht schnell. Die Druckpumpe im Adria und die Tandem-Tauchpumpe im Bürstner erzeugen hier wie da ordentlichen Wasserdruck, der sich mit den soliden Armaturen gut regulieren lässt. Die Isolierung und Beheizung des Grauwasserbehälters ist beim Adria Teil des 1599 Euro teuren Exklusiv-Axess-Pakets. Es ist ein Quasi-Pflichtpaket, da hier auch die Fahrerhaus-Faltverdunklung und die Fliegengittertür enthalten sind.
Beim Bürstner sind Tank und Entleerung für 950 Euro extra isoliert und beheizt ausgeführt. Das Ablassventil öffnet man per aufsteckbarem Vierkantschlüssel. Dabei muss man allerdings aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen, denn der Auslass zeigt in Richtung des Öffnungshebels, also dorthin, wo man steht. Im Adria öffnet man das Ventil komfortabler per fest montiertem Drehhebel und der Abfluss zeigt vom Bediener weg. Allerdings liegt der Hebel im direkten Spritzbereich des linken Hinterrads. Hier sind schmutzige Hände beim Entleeren des Tanks fast unumgänglich.
Unterschiede gibt es auch bei der Ausführung des Toilettenschachts. Während er im Adria vorbildlich abgedichtet ist, kann beim Bürstner Wasser beim Reinigen in die Tiefen des Aufbaus sickern. Zudem verlaufen in dem potenziell feuchtegefährdeten Bereich auch noch etliche Elektrokabel.
Glänzen kann der Bürstner dagegen bei der Beleuchtungsausstattung. Zahlreiche dimmbaren LED-Bänder sorgen für eine harmonische Ausleuchtung des Raums und die Bedienlogik der Lichtschalter, die sinnvoll und zahlreich verteilt sind, ist intuitiv. Hier schneidet der Adria etwas schlechter ab, doch er punktet mit einer anderen, besonders praktischen Funktion: Sobald der Trittstufenschalter betätigt wird, geht automatisch auch das Bordnetz mit an. Man muss es nicht extra am Kontrollboard aktivieren.
Apropos Stromversorgung: Beide Mobile haben zahlreiche Möglichkeiten zum Betreiben und Laden elektrischer Geräte an Bord. Im Adria finden sich insgesamt drei 12-Volt-, fünf 230-Volt- und vier USB-Dosen. Was zwei USB-Anschlüsse dabei allerdings in der Heckgarage nützen sollen, bleibt unklar. Im Bürstner sind es eine 12-Volt-, sieben 230-Volt- und ebenfalls vier USB-Anschlüsse – die kaum Wünsche offen lassen.
Für wohliges Raumklima sorgt im Bürstner die serienmäßige Truma Combi 6, die reichlich warme Luft über elf Ausströmer im Fahrzeug verteilt. Durch sein abschottbares Fahrerhaus verspricht er sogar eine für Teilintegrierte außergewöhnlich gute Wintertauglichkeit. Der Adria begnügt sich mit der schwächeren Combi 4, die aber auch mittels immerhin zehn Ausströmern die Wärme gut verteilt. Die Combi 6 lässt sich hier übrigens nicht einmal gegen Aufpreis in der engen Sitztruhe installieren.
Preis & Service
Auch im Kostenkapitel gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende liegt der Adria aber vorn, da er insgesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis für sich verbuchen kann. Das wird beim Blick auf die Testwagenpreise deutlich. Im Grundpreis liegen beide noch nah beieinander. 54.799 Euro sind für den Adria Matrix Axess 600 DT mindestens fällig, 56.990 für den Bürstner Lyseo TD 644 G.
Beide Testfahrzeuge sind in diesem Vergleich ähnlich gut ausgestattet. Der Adria landet am Ende bei etwas über 59.000 Euro, der Bürstner steht dagegen bei rund 74.000 Euro. Zieht man die 3500 Euro Aufpreis für die Automatik ab, bleibt immer noch eine Differenz von rund 10.000 Euro – die beim Harmony Line teils in optischen Nettigkeiten stecken. Bei der Dichtheitsgarantie sind beide Hersteller mit sieben (Adria) und zehn Jahren (Bürstner) überdurchschnittlich. Das Servicenetz ist gut ausgebaut – beim Bürstner sogar noch ein Stückweit engmaschiger.
Fahren
Das Duell lautet hier nicht nur Adria gegen Bürstner, sondern auch Citroën gegen Fiat. Beide Basisfahrzeuge sind mit der neuesten Motorengeneration ausgestattet und leisten optional 165 PS im Matrix und 160 PS im Lyseo. Beide Aggregate haben kaum Mühe mit den Mobilen und auch Bergpassagen überwinden beide klaglos.
Der Bürstner-Fiat glänzt beim Fahrkomfort mit seiner Wandlerautomatik – für viele der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Halbbrüdern, denn beim Citroën gibt es diese Option nicht. Auch die Geräuschentwicklung innen ist etwas geringer als im Adria mit Doppelwinkel am Grill.
Sein 4,04-Meter-Radstand macht ihn weniger handlich als den Bürstner mit 3,80 Metern Achsabstand, was sich besonders beim Rangieren und Einparken bemerkbar macht.Der Adria hat serienmäßig vier Gurtplätze. Um diese zu nutzen, muss allerdings die Sitzgruppe umgebaut werden, der rechte Platz ist gegen die Fahrtrichtung angeordnet und nur mit einem Beckengurt gesichert. Die Sitzfläche ist recht kurz und die aufrechte Position nicht besonders komfortabel. Im Bürstner gibt es erst gegen 990 Euro extra zwei Gurtplätze in der Hecksitzgruppe. Man sitzt hier zwar etwas eng zusammen am Tisch, aber die Ergonomie ist durchaus auch für längere Strecken tauglich.
Testwertung
(Maximal 5 Punkte möglich)
Wohnen – Adria: 3,6; Bürstner: 3,6
In der Summe gibt es ein Unentschieden im Wohnkapitel. Während der Adria mit luftigerer Sitzgruppe, besser nutzbarer Küche und sehr großem Raumbad sticht, kann Bürstner mit dem variablen, großen Bett und dem hochwertigen Möbelbau punkten.
Beladen - Adria: 3,2; Bürstner: 2,7
Klarer Vorsprung für den Adria. Er hat deutlich mehr Zuladung und auch seine Stauräume sind insgesamt besser nutzbar. Der Fahrradtransport gelingt bei beiden Mobilen nur mit Mühe. Allzu ausladend dürfen die Räder dabei nicht sein.
Technik - Adria: 3,8; Bürstner: 3,8
Die Sicherheitswertung gewinnt der Adria wegen des Crashsensors im Quasi-Pflichtpaket. Die Beleuchtung und die Wintertauglichkeit sind besondere Stärken des Bürstner.
Preis & Service - Adria: 3,6; Bürstner: 3,2
Ähnliche Ausstattung, aber günstiger – die Preis-Leistungs-Wertung geht an den Adria. Beim Service punktet der Bürstner.
Fahren – Adria: 3,1; Bürstner: 3,2
Das Kapitel geht knapp an den Bürstner. Maßgeblich am Erfolg beteiligt: die komfortable Automatik und ein Auf- und Ausbau, der insgesamt etwas weniger Geräusche macht.