Jetzt kann der Bus auch offroad

Bürstner bringt 2021 seinen erst im Vorjahr eingeführten neuen Campingbus in Allrad-Version heraus. Möglich ist das dank Citroën Jumper als Basisfahrzeug.
Als Fiat seinen Ducato zum Modelljahr 2020 neu gestaltete, entfiel die 4x4-Variante. Damit reduzierte sich gleichzeitig das Angebot von Allrad-Campingbussen.
Bei Bürstner – bislang nicht auf diesem Terrain zu Hause – geht man jetzt einen anderen Weg. Für den neuen Campeo 4x4 wählt man den Citroën Jumper als Basis, denn bei den Franzosen ist die Kombination aus Allradantrieb und Euro-6d-Temp-Motoren möglich. Fertig ist ein kompakter und fürs Gelände geeigneter Campingbus.
Offroad-tauglich dank Citroën und Dangel
Der 4x4-Campingbus von Bürstner ist vorerst nur mit kurzer Karosserie zu haben, entspricht also dem Grundriss Campeo C 540 (siehe unten). Geländegeeignet ist er, weil es sich beim Allradantrieb um die bewährte Konstruktion des elsässischen Spezialisten Dangel handelt.
Auf der Straße macht sich die Technik durch Geräusche und Verspannungen beim Rangieren bemerkbar, wenn man den zusätzlichen Heck.ntrieb nicht auf Knopfdruck deaktiviert hat. Der Mehrwert des Campeo 4x4 wird erst auf rutschigem Untergrund offensichtlich. Konsequenterweise sollte man deshalb gleich das Off-Road-Paket für 4980 Euro mitbestellen. Es enthält unter anderem eine Höherlegung, grobstollige Reifen und eine Differentialsperre für die Hinterachse.
Die Wahl des kurzen C 540 für den ersten Allrad-Bürstner passt gut. Er verkraftet das zusätzliche Gewicht durch den Antrieb problemlos und bringt die nötige Wendigkeit fürs Gelände mit. Da fällt es leichter, sich mit dem komprimierten Grundriss zu arrangieren.
Bürstner Campeo 4x4
Preis: ab 52.030 Euro Basis: Citroën Jumper, Kastenwagen, Allradantrieb, ab 102 kW/140 PS Gesamtgewicht: 3,5 t Länge/Breite/Höhe: 5,41/2,05/2,67 m Empfohlene Personenzahl: 2–3
Den 6-Meter-Grundriss Bürstner Campeo 600 haben wir hier ausführlich getestet.
Baureihen-Start 2020 des Campeo
City Car hieß er früher, der Campingbus von Bürstner. Er wurde mal bei Hymer, mal bei Laika gebaut. 2020 holt Bürstner die Fertigung nach Hause und hat im Stammwerk Kehl ein eigenes Band für den Kastenwagen-Ausbau eingerichtet. Die Busse mit Bad basieren auf Fiat Ducato und zielen mit einem recht niedrigen Grundpreis auf Einsteiger ab.
Ab günstigen 38.590 Euro Grundpreis ist das kompakteste von drei Modellen erhältlich. Der größte kostet ab 42.500 Euro. Damit soll der Bürstner Campeo gegen direkte Konkurrenten wie Pössl, Globecar, Clever, Carado oder Sunlight mitmischen.
Die Grundrisse des Herstellers sind gängig. Der Bürstner Campeo 540 und 600 besitzen ein Querbett im Heck und haben eine maximales Gesamtgewicht von 3,3 Tonnen. Die Busse sind 5,41 respektive 5,99 Meter lang. Im kleineren ist die Liegefläche 1,09 x 1,33/1,35 Meter groß, beim größeren 1,95 x 1,53/1,45 Meter.
Der Bürstner Campeo 630 hat zwei gut zugängliche Einzelbetten im Heck. Dieser größte von dreien hat 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht und eine Fahreuglänge von 6,36 Metern. Baut man beide Betten zusammen bietet sich eine Liegefläche von 1,95 x 1,94 Meter. Der Lattenrost im Längsbett lässt sich hochklappen, sodass man darunter beispielsweise ein Fahrrad transportieren kann.
Hoch hinaus geht's bei allen drei Campeos optional mit einem Schlafdach mit einem 2,00 x 1,35 Meter großen Bett. Damit qualifiziert sich der Bus zum Fahrzeug für vier Personen. Bestellt man das Schlafdach in weiß, kostet es 3.790 Euro. Hat der Bürstner Campeo eine Sonderlackierung – elf Farben stehen zur Auswahl – kostet das Schlafdach in Wagenfarbe 4.690 Euro.
Wohnraum setzt auf Bewährtes
Die Sitzgruppe mit verlängerbarem Tisch ermöglicht vier Personen eine Essgelegenheit im Fahrzeugbug. Dank Isofix-System können Kindersitze auf der Rückbank installiert werden. Mit den Notschlafplatz in der Sitzgruppe (1,80 x 0,80 Meter) können hier sogar fünf Personen übernachten. Für die individuelle Gestaltung der Polster stehen verschiedene Textil-Designs zur Auswahl.
Küche und Bad erinnern an die Busse der Schwestermarken Carado und Sunlight, spricht Carado Vlow und Sunlight Cliff. Statt eines einfachen Unterschranks hat der Campeo allerdings besser zu beladende Schubladen im Kochblock. Der Kühlschrank in der kleinsten Campeo-Version fasst 70 Liter Volumen, in den größeren Versionen 90 Liter.
Der hüfthohe Kleiderschrank ist vom Gang aus zugänglich und liegt gegenüber der Küchenzeile. Er ist platzsparend unter dem Waschtisch untergebracht. Diesen Grundriss-Kniff haben wir bereits im Sunlight Cliff 600 im Praxistest ausprobiert.
Weitere Stauräume finden sich in den Dachschränken im Heck und an der Sitzgruppe. Auf ein Staufach über dem Fahrerhaus verzichtet der Campeo und bietet somit mehr Kopffreiheit in der Sitzgruppe.
Ausstattung
Zur Serienausstattung des Campingbus gehört eine Vorzeltleuchte und ein Campeo-Logo mit Chromakzent an der Fahrerseite. Das Basisfahrzeug bringt ESP, Hill Holder, Tagfahrlicht und ABS mit. Auch die Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Fahrerhaus-Faltverdunklung und die gasbetriebene Truma-Combi-4-Umluftheizung sind serienmäßig enthalten. Ebenso immer dabei ist die 10 Jahre Dichtigkeitsgarantie, die Bürstner all seinen Freizeitfahrzeuge verleiht.
Optional als Zusatzausstattung gibt's ein Active-Paket (1250 Euro) obendrauf: Alufelgen und Alurahmenfenster sollen dem Fahrzeug einen automotiven Look verleihen. Mit einem Licht-Paket (299 Euro) kann man den Campeo stimmungsvoll indirekt im Wohnbereich wie im Fahrerhaus beleuchten. Fahrerhausverdunklung via Plissess statt Faltvorhängen, eine Fliegenschutztür und eine elektrische Einstiegsstufe sind im Campeo-Paket enthalten, das je nach Dachversion 1240 oder 890 Euro kostet.
Bürstner Campeo-Baureihe: Infos und Preise
Basisfahrzeug: Fiat Ducato, 120 PS Fahrzeuglängen: 5,41/5,99/6,36 Meter Sitz-/Schlafplätze: 4 / 2 (5) Maximales Gesamtgewicht: 3,3 – 3,5 Tonnen Grundpreis: ab 38.590 Euro