Weiße Strände, schroffe Klippen und wilde Berge

Insel der Schönheit, wird Korsika auch genannt, und zwar zu Recht: Ob liebliche Strände, schroffe Klippen oder wildes Bergmassiv, die Insel ist so abwechslungsreich und dabei so unverwechselbar, dass es einen immer wieder hinzieht.
Der Naturreichtum Korsikas ist enorm: Das Inselinnere krönt das wilde Bergmassiv des Monte Cinto, das Höhen bis zu 2700 Meter erreicht. Die Küste im Westen ist felsig und stark zerklüftet, während die Ostseite deutlich lieblicher ist. Man kann also am selben Tag in den Bergen wandern und abends ins Meer springen. Sehenswert ist zum Beispiel der schwarze Sand- und Kiesstrand von Nonza auf Cap Corse, dem "Finger” im Norden Korsikas. Cap Corse selbst ist ebenfalls einen Besuch wert, die Küstenstraße eröffnet fantastische Ausblicke.
Ein echter Traumstrand ist der von Palombaggia südlich von Porto Vecchio: eine halbmondförmige Bucht, weißer Sand, türkisblaues Wasser, schlanke Pinien – wer muss da noch in die Karibik? Ein anderes Naturschauspiel sind die roten Felsen an der Westküste, Calanche genannt. Die bizarre Felsenlandschaft liegt südlich von Porto, besonders schön ist sie in der Abendsonne, wenn der Granitstein rot zu glühen scheint.
In der Hochsaison ist der Landstrich allerdings sehr gut besucht, darauf sollte man sich einstellen. Deutlich ruhiger geht es im Naturschutzgebiet Scandola im Nordwesten der Insel zu. Die Halbinsel La Scandola ist seit 1975 Naturschutzgebiet – das älteste Frankreichs – und gehört mittlerweile auch zum Unesco-Welterbe. Man kann sie nur zu Fuß über eine mehrstündige Wanderung erreichen oder mit einem der zahlreichen Ausflugsboote, die von Calvi und Porto aus starten.
Neben der Natur kommt auch die kulinarische Vielfalt nicht zu kurz. Lecker ist zum Beispiel das Fleisch der halbwilden Schweine, die man überall auf Korsika antrifft und die sich hauptsächlich von Edelkastanien ernähren. Die korsischen Rotweine haben einen guten Ruf, die besseren werden mit der Bezeichnung VDQS ausgezeichnet.
Antike Städte & Napoleon
Korsika hat kulturell so viel zu bieten, dass es Verschwendung wäre, zwei Wochen lang nur am Strand zu liegen. Wer Gefallen an alten Gemäuern findet, sollte der römischen Ausgrabung Aléria einen Besuch abstatten. Aléria war in der Antike die größte Stadt Korsikas, bisher wurde allerdings erst ein Bruchteil davon wieder ausgegraben – trotzdem ist Aléria allemal sehenswert. Dasselbe gilt für die Ruinen von Filitosa und des Castellu di Cucuruzzu, eine megalithische Kultstätte der Torre-Kultur aus der Bronze- und Eisenzeit zwischen dem 9. und 4. Jahrhundert vor Christus.
Geschichte jüngeren Ursprungs erlebt man in Bonifacio, der südlichsten Stadt Korsikas, die nicht nur mit einer imposanten Zitadelle beeindruckt, sondern auch mit einer Lage auf schwindelerregenden Klippen aufwartet – die über eine nicht minder steile Treppe begangen werden können. Ajaccio ist die Inselhauptstadt und der Geburtsort Napoleons. Eine überlebensgroße Statue des französischen Kaisers legt davon Zeugnis ab. Besucher können sich im Maison Bonaparte, dem Geburtshaus Napoleons und heute ein Museum, informieren.
Camingplatz-Tipps auf Korsika
Die Auswahl an Campingplätzen lässt auf Korsika nicht zu wünschen übrig. In besonders guter Erinnerung geblieben ist der sehr rustikale, aber wunderschön im Restonicatal nahe Corte gelegene Camping Tuani. Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten und können direkt vom Platz aus in die Bergwelt starten.
Deutlich mehr Komfort bietet Camping Pertamina Village U Farniente nahe Bonifacio, der ein guter Ausgangspunkt ist, um den Süden der Insel zu erkunden. Ein Geheimtipp: An der Nordküste liegt der beliebte Camping U Paradisu, der über abenteuerliche Feldwege erreichbar ist – nur etwas für ausreichend hochbeinige Fahrzeuge oder Allradler. Wer die Strapazen der Anreise auf sich nimmt, wird mit einem Platz in der Nähe des wunderschönen Strands von Saleccia belohnt.