Messe für Januar 2022 abgesagt
Die CMT sollte mit einem ausgeklügelten 2G-Hygienekonzept im Januar 2022 ihre Tore öffnen. Jetzt macht die neue Landesverordnung der Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung der Messe Stuttgart: In Baden-Württemberg gilt bis 17. Januar 2022 ein Messeverbot in der aktuellen Alarmstufe II.
Mit dem Beschluss des Bundesrats und Bundestags am 11. Dezember 2021 bekamen die Landesregierungen die Möglichkeit, ihren "Handlungskatalog nachzuschärfen", was die Corona-Schutzmaßnahmen angeht. Am 17. Dezember gab das Land Baden-Württemberg bekannt, dass Messen und Ausstellungen "in der Alarmstufe II untersagt" sind. Seit 4. Dezember gilt diese Stufe ab einer Intensivbett-Belegung von 450. Aktuell liegt die landesweite 7-Tage-Inzidenz für Infektionen bei 370,2 von 100.000 Personen und 621 Intensivbetten sind mit Corona-Fällen belegt.
Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart: "Nachdem die CMT 2021 immerhin digital stattgefunden hatte, haben wir uns in den vergangenen Monaten gemeinsam mit allen Partnern und Ausstellern intensiv auf eine Präsenz-Messe im Januar vorbereitet. Dass die Plattform Messe dringend benötigt wird, sehen wir an den ausgebuchten Messehallen bei der Urlaubsmesse." Auf eine hybride Veranstaltung werde man aktuell bewusst verzichten. "Abgesehen davon, dass auf der CMT der Informationsaustausch, das Beratungsgespräch und der persönliche Kontakt vor Ort im Fokus stehen, wäre die Vorbereitungszeit für ein alternatives, digitales Format jetzt viel zu kurz", so Bleinroth.
Damit fällt die Messe zum zweiten Mal in Folge aus. Schon 2021 wurde die Messe CMT fürs öffentliche Publikum abgesagt und fand als Digital-Event statt. Anders sollte es 2022 werden: Am 3. Dezember verkündete die Messeleitung, dass das Event vom 15. bis 23. Januar 2022 fürs Publikum geöffnet sein soll.
Manche Aussteller sagten Teilnahme bereits vorher ab
Einige Hersteller hatten schon vor Absage der Messe angekündigt, nicht wie geplant an der CMT teilzunehmen. Die Pössl Group wird mit ihrem Marken Pössl, Clever Vans, Globecar, Roadcar, Vanster, Campster, Vanstar und Campstar nicht vertreten sein. Die Entscheidung fiel dem Unternehmen offenbar nicht leicht: "Nach reiflicher Überlegung hat sich die Pössl Group dazu entschieden, nicht auf der CMT 2022 in Stuttgart auszustellen". Das Unternehmen sehe sich außer Stande, auf der Messe die Gesundheit aller Mitarbeiter und Handelspartner angemessen zu schützen.
Auch drei Marken der Erwin-Hymer-Group haben bereits offiziell abgesagt. Goldschmitt verkündete am 14.12.: "Aufgrund der kürzlich beschlossenen Verschärfungen der Messeauflagen auf 2G+ ist davon auszugehen, dass in Verbindung mit der aktuellen Entwicklung des Infektionsgeschehens, das Besucherinteresse deutlich zurückgehen wird. (...) Gleichzeitig beurteilen wir das Sicherheits- und Hygienekonzept der CMT im Sinne der Gewährleistung eines maximalen Gesundheitsschutzes positiv. Trotzdem möchten wir mit unserer Entscheidung den Empfehlungen der Bundes- und Landesregierung sowie des Robert-Koch-Instituts nachkommen und Großveranstaltungen zum Schutze unserer Mitmenschen meiden."
LMC schreibt in einem offiziellen Statement am 15.12. "Die Gesundheit unserer KundInnen, MitarbeiterInnen und HandelspartnerInnen hat für LMC oberste Priorität. (...) Zudem besteht die Möglichkeit, dass die CMT aufgrund einer weiterhin drohenden Überlastung des Gesundheitssystems durch stark ansteigende Infektionszahlen in den nächsten Wochen kurzfristig abgesagt werden könnte".
Auch von Etrusco gab es eine Absage an die CMT im Jahr 2022.
Die ADAC Camping Gala 2022, die auf der Messe Stuttgart stattfinden sollte, wurde ins Web verlegt. Das Event wird virtuell als Live-Stream erfolgen.
Strenge Hygienemaßnahmen für eine sichere Messe
Dabei hatten die Messeveranstalter ein aufwändiges 2G-Hygienekonzept erarbeitet. Zum Schutz von Besuchern und Ausstellern sollten strikte Sicherheitsvorkehrungen für die Veranstaltung 2022 gelten. Beispielsweise soll die Anzahl der BesucherInnen beschränkt sein. Damit genügend Abstand gewahrt wird, hat der Veranstalter die Laufwege entzerrt.
Außerdem gilt aufgrund der Corona-Verordnung in Baden-Württemberg die 2G-Regel für BesucherInnen von Messen und Kongressen. Nur, wer einen Nachweis für eine vollständige Impfung oder Genesung erbringen kann, darf das Messegelände betreten. Für die Ausstellerinnen gilt laut Arbeitsschutzverordnung 3G. Beides wird die Messe vor Ort prüfen.
Darüber hinaus gilt auf dem Gelände Maskenpflicht, alle Teilnehmenden müssen sich vorab registrieren und in den Hallen wird ständig frische Außenluft über das Lüftungssystem zugeführt. Im Gastronomiebereich der Messe müssen sich BesucherInnen zusätzlich mit der Luca-App einchecken. Eingangskontrollen und ein Hygieneteam sollen dafür sorgen, dass sich "alle Anwesenden wohlfühlen können", so ein Sprecher der Messe.