Ferrari LaFerrari Aperta
Eine Spider-Version des Supersportlers LaFerrari wird auf dem Autosalon Paris vorgestellt – doch das Highend-Cabrio mit dem Zusatz Aperta ist jetzt schon ausverkauft. Trotzdem durften wir im Aperta Platz nehmen.
Bereits kurz nach der Präsentation des LaFerrari 2013 munkelten Insider von einer bald folgenden Spider-Variante. Dann blieb es lange ruhig. Bis zum März 2016, dann erhielten ausgewählte Ferrari.Kunden eine Einladung für eine private Präsentation des LaFerrari Aperta.
Verschmähter Sammler verklagt Ferrari./strong>
Die technischen Daten zum offenen LaFerrari blieben zunächst spärlich. In einer kurzen Mitteilung heißt es nur, dass der limitierte Sportler mit einem Hardtop aus Carbon und mit einem Softtop erhältlich ist. Des Weiterene wurden „zahlreiche größere Eingriffe an der Karosserie sowie an der Aerodynamik vorgenommen, um die Torsions- und Biegesteifigkeit ... auch ohne Dach zu gewährleisten“, so Ferrari.
Jetzt gibt es alle Infos zum Ferrari LaFerrari Aperta: Unter der Haube arbeitet der bekannte V12 mit 800 PS Leistung, der von einem E-Motor mit 120 kW unterstützt wird. Das maximale Drehmoment liegt bei 900 Nm. In unter 3 Sekunden rennt der offene LaFerrari auf Tempo 100, in 7,1 Sekunden auf 200 Sachen. Top-Speed ist erst bei über 350 km/h erreicht. Die Lithium-Ionen-Batterie besteht aus acht Modulen und 120 Zellen. Sie wiegt 60 kg. Als Grundpreis für den Aperta nennt Ferrari für Deutschland 1,904 Millionen Euro (inkl. Steuer). Ein Wert zum Vergessen, denn der Aperta ist ohnehin schon ausverkauft
Es gibt sogar schon einen ersten Käufer, der sich bereits von dem raren Renner trennen möchte. Solventen Kunden wird ein LaFerrari Aperta auf mobile.de offeriert. Der offene Supersportler soll 5,1 Millionen Euro bringen.
Ein Ferrari.Sammler, der bei der Verteilung leer ausgegangen ist, klagt jetzt gegen Ferrari, wie Autoweek berichtet. Preston Henn aus Fort Lauderdale in Florida ist ehemaliger Rennfahrer und seit 60 Jahren glühender Ferrari.Fan. Seine Ferrari.Sammlung umfasst dutzende der italienischen Sportler, darunter auch rare Stücke.
Als der LaFerrari Aperta ruchbar wurde, soll Penn direkt einen Scheck über eine Millionen Dollar an Ferrari.Boss Sergio Marchionne geschickt haben, um sich so einen offenen LaFerrari zu sichern. Der Scheck kam zurück, zusammen mit einer Absage.
Über Dritte will Penn nun erfahren haben, dass Ferrari ihn als „ unqualifiziert“ für den Erwerb eines Aperta eingestuft hat. Das will Penn nicht auf sich sitzen lassen und hat Klage gegen Ferrari eingereicht. Er verlangt 75.000 Dollar wegen Rufschädigung. Egal wie die Sache ausgeht, einen LaFerrari Aperta wird er deswegen dennoch nicht bekommen.
LaFerrari Aperta-Modell für 430 Dollar
Für nur 430 Dollar können Interessierte den LaFerrari Aperta immerhin als Modellauto im Maßstab 1:43 erwerben. Zu haben ist der offene Zweisitzer zu diesem Tarif beim amerikanischen Modellautoanbieter Kane & Co. Die Miniatur kommt natürlich in rotem Lack mit brauner Lederinnenausstattung.
Die Verdeckkonstruktion lässt sich am Modell nicht erkennen. Der Motorraum trägt eine durchsichtige Abdeckung. Ausgeliefert wird der LaFerrari Aperta in einer Acrylglas-Garage. Im Gegensatz zum streng limitierten echten Aperta scheint das Modellauto unlimitiert zu sein.
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Sitzprobe Ferrari LaFerrari Aperta
Die meisten von uns werden den Innenraum des streng limitierten Supersportler-Modells sicherlich nur als virtuelle Cockpits in Computerspielen kennen lernen. Doch auch wenn das jetzt weh tut: Selbst die beste Augmented-Reality-Brille wird diese Atmosphäre niemals vollständig transportieren können.
Die Leder-Sitzschalen sind hart, aber gerade noch weich genug gepolstert, um nicht unbequem zu sein. Er will einen seine Leistung schon spüren lassen. Das Oben-Ohne-Gefühl erinnert wegen des kaum 60 Zentimeter breiten Verdeck-Ausschnitts zwar doch eher an einen Targa als an ein Cabrio, aber es ist genügend Tageslicht vorhanden, dass die vielen Carbon-Oberflächen darin schimmern. Das eckige Lenkrad mit aufgerautem Lederbezug fühlt sich in den Händen wie eine Trophäe an. Bei so viel Glanz und Gloria ist es erleichternd, festzustellen, dass so weltliche Dinge wie Knöpfe für Fensterheber oder Warnblinker recht übersichtlich in der Mittelkonsole angeordnet sind.
Was die sonstige Übersicht angeht, könnte man jedoch glatt den Zeigefinger zum Tadel erheben: Nach hinten raus sieht man nämlich außer einer steilen Carbon-Wand gar nichts. Den Job übernimmt dann hoffentlich die eingebaute Kamera. Die bräuchte man als Fahrer unter 1,55 Meter aber eigentlich auch für vorne. Es ist zwar schön, dass sich die Pedalerie mittels Hebel näher an den Fahrersitz heranholen lassen. Wer aber nicht mal ansatzweise den oberen Rand des Armaturenbretts erspähen kann, sollte besser trotzdem kein Gas geben. Das sind aber sicherlich alles „Kritikpunkte“, die sich mit dem nötigen Kleingeld lösen ließen, falls dann doch mal ein Kauf anstehen sollte.
Natalie Diedrichs
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